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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Perfektformen (635 Aufrufe)
hans schrieb am 29.10.2012 um 18:15 Uhr (Zitieren)
Wie nennt man noch einmal die deutsche Perfektbildung ( Partizip + Hilfsverb, also zwei Worte ) im Vergleich zur griechischen (ein Wort)?
Re: Perfektformen
διψαλέος schrieb am 29.10.2012 um 18:23 Uhr (Zitieren)
Meinst du den "Aspekt"?
Re: Perfektformen
διψαλέος schrieb am 29.10.2012 um 18:25 Uhr (Zitieren)
es gibt im Altgriechischen den "Aorist",
einen Aspekt der Vergangenheit,
-> eine abgeschlossene, einmalige Handlung
Re: Perfektformen
Γραικίσκος schrieb am 29.10.2012 um 18:36 Uhr (Zitieren)
Nein, er meint wohl die Bezeichnung für die zwei Arten von Perfektbildung: mit zwei Wörtern (deutsch) und mit einem Wort (griechisch).
Ich weiß das aber nicht.
Re: Perfektformen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 29.10.2012 um 20:55 Uhr (Zitieren)
Da dürfte das Gegensatzpaar synthetisch - analytisch gemeint sein (hier: dt. - gr.).
Re: Perfektformen
filix schrieb am 29.10.2012 um 21:40 Uhr (Zitieren)
Zitat von στρουθίον οἰκιακόν am 29.10.12, 20:55Da dürfte das Gegensatzpaar synthetisch - analytisch gemeint sein (hier: dt. - gr.).


Das scheint mir ein wenig missverständlich.
Die dt. oder lat. (im Aktiv) Perfektbildung ist analytisch.
Re: Perfektformen
filix schrieb am 29.10.2012 um 21:42 Uhr (Zitieren)
(im Aktiv) im Passiv natürlich
Re: Perfektformen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 29.10.2012 um 23:15 Uhr (Zitieren)
Halten zu Gnaden:
Bei der analytischen Verbform sind die Tempus-/Modus-/Genus-Verbi-Merkmale morphologisch am Verb selbst markiert,
bei der synthetischen jedoch am Hilfsverb.

Beispiel:
Synthetische:
frag-t-est
ge-frag-t
vs.
Analytische Vf.: (eigentlich Mischformen)
hat gefragt
ist gelaufen
wird singen
gefunden sein
getrunken haben-d

http://www.zas.gwz-berlin.de/fileadmin/mitarbeiter/schwabe/teaching/Verbformen.pdf

Daß das Dt. analytische Perfektformen (das PPP einmal ausgenommen) aufwiese, ist mir neu.
Re: Perfektformen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 30.10.2012 um 00:18 Uhr (Zitieren)
Arrrrrghh ....

Sehe gerade meine Velwechserung :-((

Natürlich hätte es heißen müssen:
(hier: gr.- dt.)

und
Bei der synthetischen Verbform ...

bzw.
bei der analytischen jedoch ...


Ich hoffe auf Nachsicht.
Re: Perfektformen
filix schrieb am 30.10.2012 um 00:46 Uhr (Zitieren)
Ja, diese Unklarheit meinte ich. Unter "analytischer Perfektbildung" im Dt. (und im lat. Perfekt Passiv) wollte ich zunächst nur schlicht verstanden wissen, was sich im "Handbuch der deutschen Grammatik" (de Gruyter Studienbuch) etwa so liest:

"Für die morphologische Einteilung des Verbs ist insbesondere die Tempusbildung [...] wichtig. Das Deutsche kennt prinzipiell zwei Möglichkeiten der Tempusbildung: die
synthetische und die analytische Bildung. Die beiden Begriffe, die aus der Sprachtypologie stammen, bezeichnen den Unterschied zwischen der Bildung einer grammatischen Form durch zusätzlich Wörter (=analytisch) und der Bildung ohne solche Zusätze (=synthetisch). Im Deutschen gibt es sowohl synthetische als auch analytische
Tempusbildungen.Präsens und Präteritum werden synthetisch gebildet: komme, kam; für
die Bildung der übrigen Tempora werden die Hilfsverben haben, sein und werden verwendet, wobei mit haben und sein Perfekt und Plusquamperfekt (habe/hatte gelesen,
bist/warst gekommen
), mit sein das Zustandspassiv (ist geöffnet), mit werden das Futur
(wird kommen) und außerdem auch das Vorgangspassiv (wird ausgelacht) gebildet wird."
Re: Perfektformen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 30.10.2012 um 08:51 Uhr (Zitieren)
Danke, filix, für das ausführliche Zitat - damit dürfte die Verwirrung, die der διάβολος in terminis gestiftet hat, ausgeräumt sein; ich darf mir wenigstens zugute halten, den von hans gesuchten Begriff in die Debatte geworfen zu haben (manchmal muß man sich eben auch mit wenigem bescheiden ;-) ).
Re: Perfektformen
Anastasia schrieb am 30.10.2012 um 09:05 Uhr (Zitieren)
Ich liebe diese Beiträge, weil sie zu größerem Verständnis, größerer Klarheit und zur Vertiefung beitragen. Danke!

Schülern, die sich mit Grammatik schwer tun, präsentiere ich die synthetischen Zeiten als einfache, die analytischen als zusammengesetzte Zeiten.
Re: Perfektformen synthetisch - analytisch
διψαλέος schrieb am 30.10.2012 um 14:42 Uhr (Zitieren)
Eine Frage an die Lehrer hier im Forum:
die Begriffe "synthetisch" - "analytisch" im Zusammenhang mit der Sprachlehre sind relativ neu?
(Ich meine, jünger als 40 Jahre).
Denn während meiner Schulzeit sind sie im Sprachunterricht nicht vorgekommen.
Re: Perfektformen
filix schrieb am 30.10.2012 um 15:39 Uhr (Zitieren)
Ohne die Frage beantworten zu können, warum in deinem Unterricht diese Unterscheidung nie auftauchte, sei auf die Herkunft derselben verwiesen: Idee und Terminologie gehen auf A.W.Schlegel und W.v.Humboldt zurück; cf. http://de.wikipedia.org/wiki/Sprachtypologie
Offensichtlich hat aufgrund der auch im Artikel geschilderten Schwächen dieser als für die Klassifikation aller Sprachen gedachte Ansatz nur als deskriptiver auf der Binnenebene überlebt: d.h. es werden nicht mehr ganze Sprachen so klassifiziert sondern eben beispielsweise die verschiedenen Bildungen der Tempora innerhalb einer Sprache.

Re: Perfektformen
διψαλέος schrieb am 30.10.2012 um 17:41 Uhr (Zitieren)
Oh, ich habe mich mit der Frage falsch ausgedrückt:
mit "Sprachlehre" meine ich natürlich den Schulunterricht.
Ich weiß, daß die Begriffe auf A.W.Schlegel und W.v.Humboldt zurückzuführen sind.
Aber ob diese Betrachtungsweise auch im Unterricht eine Rolle spielen?
Das ist eigentlich meine Frage.
 
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