Ah, Poseidonios, Teil I! Danke! Kommt noch mehr?

ja, ja, der gute Poseidonios,
dem verdanken wir wahrscheinlich den Begriff "Germanen"
(jedenfalls ist er der älteste belegbare Autor, der diesen Begriff nutzte.)
Caesar griff in auf und machte es sich einfach:
links des Rheins -> Kelten (Gallier)
rechts des Rheins -> Germanen
(dabei widerspricht sich Caesar selbst mit dieser Abgrenzung schon im ersten Buch des BG...)

Wie man von Kelten (Landessprache) auf Gallier kommt, habe ich noch nicht verstanden.

Woher die zahlreichen Stämme kamen, ist mir ebenso rätselhaft.

Zitat von Anastasia am 11.11.12, 0:36

Wie man von Kelten (Landessprache) auf Gallier kommt, habe ich noch nicht verstanden.

Woher die zahlreichen Stämme kamen, ist mir ebenso rätselhaft.

Das wird auch immer ein Rätsel bleiben.

Phylogenese steht immer in einer Wechselbeziehung (Regelkreis) zur Ortogenese.

Stammesbildung ist immer dynamisch und niemals abgeschlossen
(so wie die Evolution niemals einen "Abschluß" haben wird,
außer beim allgemeinen Weltenuntergang,
dann ist die Grundlage und die Dynamik der Evolution weg ("Entropie").)


Ein Beispiel aus der frühen Neuzeit:
Als Columbus Amerika neu entdeckte,
nannte er alle Bewohner "Indianer".
dabei gab es auf den beiden amerikanischen Kontinenten
mehr Völkerschaften,Kulturen, Sprachen etc. als in der alten Welt.

Caesar verfuhr wie Columbus nach ihm:
Er nannte alles, was rechts des Rheins kreuchte und fleuchte einfach "Germanen"

... Später wurde dann doch wieder "differenziert", wenn man das so nennen kann:

l'Allemagne, les Allemands kommt ja wohl von den Alemannen, Franzosen von den Franken und viele weitere Beispiele.

Der Vergleich mit den Indianern ist interessant!