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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Oh, Amerika - hast du es besser? #2 (401 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2012 um 17:25 Uhr (Zitieren)
Weiß jemand zufällig, ob das Zweiparteien-System in den USA strukturell, gesetzlich o.ä. verankert ist? Ich meine, darf man keine anderen Parteien gründen? Und wenn doch, warum geschieht das nie?
Re: Oh, Amerika - hast du es besser? #2
διψαλέος schrieb am 10.11.2012 um 17:31 Uhr (Zitieren)
Doch in den USA gibt es mehr Parteien als in Deutschland.
Aber, es sind nicht "Parteien" im Sinne des deutschen "Parteiengesetzes", sondern vielmehr "Wahlvereine".

Bei der jetzigen Präsidentschaftswahl gab es "nur" sechs Kandidaten, die die Voraussetzungen schafften, auf dem Wahlzettel zu erscheinen.
Das ist sehr wenig.
Insgesamt 20 Parteien hatten Kandidaten aufgestellt.
Re: Oh, Amerika - hast du es besser? #2
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2012 um 17:32 Uhr (Zitieren)
Und nie schafft es jemand von denen, in den Kongreß gewählt zu werden?
Re: Oh, Amerika - hast du es besser? #2
διψαλέος schrieb am 10.11.2012 um 17:33 Uhr (Zitieren)
Aus der Wikipedia
Parteien und Verbände im amerikanischen System

Das US-Parteiensystem unterscheidet sich stark von vielen europäischen Parteiensystemen, einschließlich des deutschen. Die beiden großen Parteien der USA, die Republikaner und die Demokraten, haben kaum stehende Parteistrukturen, keinen Auftrag zur Willensbildung und treten überregional eigentlich nur in den Präsidentschaftswahlen auf. Auch der Verfassungskonvent von 1787 hatte keine Parteien vorgesehen. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts und zu Beginn des 20. war in den Großstädten eine „Herrschaft der Bosse“ (am.: boss rule) das dominante Muster, wobei eine Clique von Lokalpolitikern sich der Stimmen der eingewanderten Wähler zu bedienen suchte.[6]

Während deutschen Parteien eine Vielzahl an grundgesetzlich fixierten Aufgaben zukommt, liegt die Hauptaufgabe des amerikanischen Zweiparteiensystems in ihrer Rekrutierungsfunktion. Anders als in parlamentarischen Systemen existiert dabei jedoch keine klassische Parteimitgliedschaft, wobei man Beiträge zahlen muss oder sich auf Ortsebene nach oben durcharbeitet. Vielmehr ist man Gesinnungsdemokrat oder Gesinnungsrepublikaner, indem man sich zu den eher progressiven Zielen der Demokraten oder eher zu den föderalistischen und wirtschaftsliberalen Zielen der Republikaner bekennt, indem man für oder gegen Abtreibung, Todesstrafe usw. ist.

Organisierte Interessengruppen in den USA gliedern sich auf in Unternehmens-, Arbeitnehmer-, Berufs- und Agrarverbände und Bürgerinitiativen, die breite Interessen (zum Beispiel Umweltschutz) oder single issues (zum Beispiel die Waffenbesitzerlobby der National Rifle Association (NRA)) vertreten können. Darüber hinaus wirken Think Tanks und Stiftungen auf den politischen Meinungsbildungsprozess ein und spielen dabei eine deutlich größere Rolle als etwa in Deutschland.
Re: Oh, Amerika - hast du es besser? #2
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2012 um 17:36 Uhr (Zitieren)
Das heißt, sie haben überhaupt keine Parteien in unserem Sinne. Aber im Kongreß bekennen sich alle Abgeordneten entweder zu den Republikanern oder zu den Demokraten (oder sind Unabhängige)?
Re: Oh, Amerika - hast du es besser? #2
διψαλέος schrieb am 10.11.2012 um 17:37 Uhr (Zitieren)
Zitat von Γραικίσκος am 10.11.12, 17:32Und nie schafft es jemand von denen, in den Kongreß gewählt zu werden?

Mehrheitswahlsystem!
Der, der relativ, nicht absolut, die meisten Stimmen in einem Wahlbezirk erhält, erhält den Sitz im Kongress.
10.000 abgegebene Stimmen:
Kandidat A: 4.000
Kandidat B: 3.999
Kandidat C: 2.001

Kandidat A gewinnt, die anderen 6.000 Stimmen werden nicht mehr weiter berücksichtigt.
Re: Oh, Amerika - hast du es besser? #2
Γραικίσκος schrieb am 10.11.2012 um 17:40 Uhr (Zitieren)
Verstehe. So wie bei uns die FDP, von der ja bei Mehrheitswahlrecht auch nie jemand ins Parlament käme.
Re: Oh, Amerika - hast du es besser? #2
διψαλέος schrieb am 10.11.2012 um 17:41 Uhr (Zitieren)
Zitat von Γραικίσκος am 10.11.12, 17:36Das heißt, sie haben überhaupt keine Parteien in unserem Sinne. Aber im Kongreß bekennen sich alle Abgeordneten entweder zu den Republikanern oder zu den Demokraten (oder sind Unabhängige)?

So ist es.
Dabei gibt es keinen Fraktionszwang wie in Deutschland.
(Wobei der deutsche "Fraktionszwang" eigentlich ungesetzlich ist.)

Dafür gibt es aber in den USA sogenannte "Einpeitscher", die dafür sorgen,
daß die jeweiligen "Gesinnungsgenossen" auch "richtig" abstimmen.
 
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