Beim Beamten ersetzt die Vorschrift die Meinung. Dafür sind unsere Beamten unbestechlich:

"Sind Sie nicht auch der Meinung, dass man den Bauantrag vernünftiger Weise beschleunigen könnte? Die Auflagen sind alle seit Monaten erfüllt" sagt der verzweifelte Anragsteller und schiebt dem Beamten unauffällig einen Umschlag über den Tisch. "Nein", sagt der Beamte, "ich habe hier bloß ein Amt und keine Meinung. Und annehmen darf ich auch nichts, nicht mal Vernunft."

vgl. Wallensteins Tod, Wrangel

Kein Spott über Beamte! Sie arbeiten hart, sind das Rückgrat unseres Staates und folgen ebenso klaren wie einfachen Regeln:
1. Das haben wir schon immer so gemacht.
2. Das haben wir noch nie so gemacht.
3. Da könnte ja jeder kommen.

Was Lehrer angeht, so sind die Regeln 1 & 2 im Zuge einer permanenten Revolution der Didaktik suspendiert.

Man sollte auch erwähnen, dass im Vergleich zu anderen Ländern ein deutscher Beamter aus dem Zugang zu einem Stempel relativ selten ein Zusatzgeschäft ableitet.

Stimmt wohl. Doch ein Meinungsaustausch findet öfters statt.

Zitat von ανδρέας am 12.11.12, 17:50

Man sollte auch erwähnen, dass im Vergleich zu anderen Ländern ein deutscher Beamter aus dem Zugang zu einem Stempel relativ selten ein Zusatzgeschäft ableitet.

ähem...
nun ja,
ich werde mich dazu in einem öffentlichen Forum nicht weiter äussern.

Aber so ganz ohne sind deutsche Beamte auch nicht.

Allerdings hängt es von der Besoldungsgruppe ab.
(die ehrlichsten sind die A2 - A10 (unterste Besoldungsgruppen), ab da wird's haarig...
eigene Erfahrung)