Forum: Ordenspech

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Ordenspech (337 Aufrufe)

Γραικίσκος schrieb am 13.11.2012 um 18:22 Uhr (Zitieren)

Der 1536 von Papst Paul III. approbierte gegenreformatorische Orden der Kapuziner (vgl. das berühmte Kloster in Rom an der Via Veneto), ein Zweig der Franziskaner, hatte ein ausgesprochenes Gründungspech: Der erste Ordensgeneral, Lodovico da Fossombrone, mußte aus dem Orden ausgeschlossen werden, der zweite, Bernardino Occhino, lief zum Protestantismus über.
Bei Occhino liegt der Fall klar. Aber weiß jemand, was man Fossombrone vorgeworfen hat?

Re: Ordenspech

διψαλέος schrieb am 13.11.2012 um 18:34 Uhr (Zitieren)

Ich habe nur was auf Italienisch über ihn im net gefunden.
Soweit ich es verstehe, hatte er Streit mit dem Ordenskapitel
http://www.treccani.it/enciclopedia/ludovico-da-fossombrone/

Entrato in contrasto con il capitolo riunitosi nel 1535 e 1536,

Re: Ordenspech

διψαλέος schrieb am 13.11.2012 um 18:41 Uhr (Zitieren)

hmmm...
Es ging wohl um die Rigorosität der Ordensregel
(Armut, eremitisches Leben, soziale Fürsorge)

Re: Ordenspech

ανδρέας schrieb am 13.11.2012 um 18:44 Uhr (Zitieren)

Der Papst hatte Angst vor reformatorischen Splittergruppen. hier:

http://kapuziner.gottselig.net/37.0.html

Re: Ordenspech

διψαλέος schrieb am 13.11.2012 um 18:47 Uhr (Zitieren)

Aber auch da wird der Grund für den Ausschluß Ludovicos nicht genannt.

Re: Ordenspech

ανδρέας schrieb am 13.11.2012 um 19:29 Uhr (Zitieren)

Ausführlicher:

Ihr Orden, der eben erst vom Papst aus zahlreichen Reformströmungen zur “Gemeinschaft der observanten Franziskaner” vereinigt wurde, befürchtet nicht ohne Grund ein erneutes Abbröckeln von Splittergruppen. Der Provinzobere, Giovanni da Fano, greift deshalb hart durch und versucht, der drei Brüder mit Waffengewalt habhaft zu werden. Diese jedoch verstecken sich bei den Kamaldolenser-Eremiten in den Bergen und entkommen ...

http://www.kapuziner-ingolstadt.de/beispiel-seite/

Später wurden die Brüder aber wieder rehabilitiert.

1527 wütet im Herzogtum Camerino erneut die Pest. Der furchtlose Einsatz der drei Brüder für die Sterbenden veranlasst Catarina Cybo, zugunsten der Gruppe von ihrem Onkel, dem Papst, ein Schutzschreiben zu erwirken. Das entsprechende Dokument vom Mai 1528 mit dem lateinischen Namen “Religionis zelus” gilt als Gründungsurkunde einer neuen Reformbewegung.

Der Papst erlaubt den Brüdern in diesem Schreiben das Tragen einer kastanienbraunen Kutte mit einer spitzen Kapuze als Zeichen ihres radikalen Lebens nach dem Beispiel des Franz von Assisi. Sie dürfen die Wanderpredigt ausüben, eigene Obere wählen und weitere Brüder in ihre Niederlassung aufnehmen. Wegen der Kapuze werden die Reformer vom Volk Kapuziner genannt.

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