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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Impertinenz (449 Aufrufe)
Φιλομαθής schrieb am 29.01.2013 um 18:40 Uhr (Zitieren)
„Es ist wohl sehr ausgemacht, daß viele Gelehrte weit gescheiter sein würden, wenn sie nicht so viel Schule hätten; und Gelehrsamkeit ist oft gerade das Gegenteil von Verstand und Vernunft. Gelehrte Impertinenz ist etwas mehr als Pedanterei. Letztere ist meistens sehr gutmütig, erstere fast immer nur ein frivoler Ausbruch des innern Juckens in einem halbgebildeten Gehirn, das übelgesammelte Galimathias aus Plato, Aristoteles und Konsorten Leuten aufzutischen, die es entweder nicht brauchen können oder es besser wissen. Diese Impertinenz ist nicht selten sehr spruchreich aus den Alten und schleudert den klassischen Donner anathematisch um sich her. Carcinoma et stipes et fungus et si quid vilius estis, sind die Floskeln, mit denen sie einen Mann überstreuen, der sich vermessen hat, hie und da einige Midasohren mehr zu sehen, als in der Fabel stehen. Besonders ist einer Klasse Philosophen jeder ein hebes et obtusum ingenium, ein gemeiner Flachkopf, der die schibolethische Weisheit ihrer Quidditäten nicht ehrfurchtsvoll anstaunt und es wohl gar wagt, sie in die kleine Dose Menschenverstandes durch die Sprache des gewöhnlichen Lebens aufzulösen. Zum Glück bekümmert sich um diese Art Impertinenz selten ein Mann, der den Schulstaub etwas abgeschüttelt hat, und sie findet sich jetzt auch in Journalen nur noch selten, da sie der einen Hälfte zu viel Aufwand kostet und die andere sie nur selten versteht.“
Johann Gottfried Seume. Aus dem Zeitungsaufsatz Die Impertinenzen.

Ich hoffe, man rechnet es mir nicht als Impertinenz an, wenn ich bei Gelegenheit des heutigen 250. Geburtstages an den Syrakus-Spaziergänger erinnere.
 
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