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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Sklaven (448 Aufrufe)
Max schrieb am 30.03.2013 um 18:33 Uhr (Zitieren)
Τῶν δούλων ὁρατή ἐστιν ἡ Ἀκολασία. Ἀλλ' οὐ πληγαῖς κολαστέοι· καὶ γὰρ αὐτὰ ζηλωτὰ καὶ θαυμαστὰ ἱμάτια τῷ δήμῳ φέρουσιν,ὥστε μηδὲν διαφέρειν τὸν δοῦλον τοῦ Ἀθηναίου.

"Man kann die Frechheit der Sklaven sehen. Aber man sollte sie nich mit Schlägen bestrafen (sie sind nicht...):
Denn sie tragen die selben beneidens- und bewundernswerten Hemden wie das Volk - ?!?!?! - sodass sich der Sklave garnicht vom Athener unterscheidet. (Sklave "doûlon" im Akk.?)

Re: Sklaven
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 30.03.2013 um 19:27 Uhr (Zitieren)
Hallo, ein paar Anmerkungen:
Die Frechheit/Schamlosigkeit der Sklaven ist sichtbar. Aber sie dürfen nicht geschlagen werden. (siehe Verbaladjektive Hellas Grammatik §86 (1) und (2)).
- ἱμάτια ...Kleider, Gewänder.
- τῷ δήμῳ ...Dativ des Orts: in der Gemeinde, im Volk.
- ὥστε mit Infinitiv. Ein Subjekt tritt in den Akkusativ. (Hellas Grammatik § 78.1).
Re: Sklaven
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 30.03.2013 um 19:29 Uhr (Zitieren)
Ἀλλ' οὐ πληγαῖς κολαστέοι -> wörtl: Aber sie dürfen nicht mit Schlägen betraft werden...
Re: Sklaven
Max schrieb am 30.03.2013 um 21:58 Uhr (Zitieren)
Danke, ja, würde das jemand anstreichen?
Es heißt ja fast das selbe wie "man sollte nicht", letzteres gefiel mir aber im dt. besser, weil es etwas relativiert. Es ist ja nicht so, dass man es wirklich nicht gedurft hätte, oder?

Ist das VA gleich dem lat. Gerundiv?
Also quasi "non feriendi sunt"?

Zu dem Gewändern: Ist da gemeint, dass die Sklaven quasi "genausogut angezogen" sind, wenn sie drausen rumlaufen?
Re: Sklaven
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 31.03.2013 um 09:16 Uhr (Zitieren)
Xenophon überliefert es für Athen, dass man sie (zumindest in der Öffentlichkeit) nicht schlagen dürfe.
Die Konstruktion Ἀλλ' οὐ πληγαῖς κολαστέοι gleicht mehr einem Verbot und ist hier persönlich konstruiert. Zumindest ist auch man darf sie nicht mit Schlägen bestrafen prinzipiell auch möglich.

Ist das VA gleich dem lat. Gerundiv?

Ja, das Verbaladjektiv II auf -τέος entspricht dem lateinischen Gerundiv.
Das Verbaladjektiv I hat die Bedeutung eines Part.Perf. Passiv (z.B. κρυπτός = verborgen) oder häufiger einer Möglichkeit (z.B. ὁρατός = sichtbar).
- Das mit der Kleidung ist so gemeint.
Re: Sklaven
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 31.03.2013 um 09:29 Uhr (Zitieren)
Die Originaltextstelle (in "Die Verfassung der Athener") ist eigentlich nicht von Xenophon selbst, sondern von einem Autor der als Pseudo-Xenophon bezeichnet wird.
Hier in I,10:
τῶν δούλων δ᾽ αὖ καὶ τῶν μετοίκων πλείστη ἐστὶν Ἀθήνησιν ἀκολασία, καὶ οὔτε πατάξαι ἔξεστιν αὐτόθι οὔτε ὑπεκστήσεταί σοι ὁ δοῦλος. οὗ δ᾽ ἕνεκέν ἐστι τοῦτο ἐπιχώριον ἐγὼ φράσω. εἰ νόμος ἦν τὸν δοῦλον ὑπὸ τοῦ ἐλευθέρου τύπτεσθαι ἢ τὸν μέτοικον ἢ τὸν ἀπελεύθερον, πολλάκις ἂν οἰηθεὶς εἶναι τὸν Ἀθηναῖον δοῦλον ἐπάταξεν ἄν: ἐσθῆτά τε γὰρ οὐδὲν βελτίων ὁ δῆμος αὐτόθι ἢ οἱ δοῦλοι καὶ οἱ μέτοικοι καὶ τὰ εἴδη οὐδὲν βελτίους εἰσίν.
Re: Sklaven
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 31.03.2013 um 09:44 Uhr (Zitieren)
Eine gewisse Ironie läßt sich da bei Pseudo-Xenophon nicht abstreiten.
Interessanter finde ich da Platon, Nomoi 777a-e zu lesen:
http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.01.0165%3Abook%3D6%3Apage%3D777
.....

Jetzt aber genug mit Recherche...Frohe Ostern! :-))
Re: Sklaven
Max schrieb am 31.03.2013 um 14:16 Uhr (Zitieren)
Hui, das mit den Sklaven ist interessant! Hätte ich nicht gedacht...
Vielen Dank für die Recherche :D
Und ebenfalls: Frohe Ostern =)

Das Verbaladjektiv I hat die Bedeutung eines Part.Perf. Passiv (z.B. κρυπτός = verborgen) oder häufiger einer Möglichkeit (z.B. ὁρατός = sichtbar).


Ja, es erstaunt mich etwas, dass dabei nie relevante Zweideutigkeiten auftauchen sollen...
Ein Satz mit xyz τελεστόν kann also heißen "xyz ist nicht fertig (beendet)" oder "xyz ist nicht bezahlbar?" :O
 
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