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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Hannah Arendt (558 Aufrufe)
Ψ schrieb am 22.05.2013 um 21:44 Uhr (Zitieren)
Sokrates lehrte: „Sei, wie du anderen erscheinen möchtest.“ Machiavelli postulierte hingegen: „Erscheine, wie du sein möchtest.“

Kann mir bitte jemand erklären, worin genau der Unterschied/Gegensatz bestehen soll?
Re: Hannah Arendt
ανδρέας schrieb am 22.05.2013 um 22:17 Uhr (Zitieren)
Es wäre gut, den Zusammenhang zu zeigen und die zitierte Stelle zu kennzeichnen.

Sokrates meint wohl die Übereinstimmung von Sein und Erscheinung. Bei M. ist dies entbehrlich und je nach Situation sogar falsch, weil es an der Machtausübung hindert:

Ein kluger Fürst kann und darf demnach sein Wort nicht halten, wenn er dadurch sich selbst schaden würde oder wenn die Gründe wegfallen, die ihn bestimmten, es zu geben. ...So muss der Fürst Milde, Treue, Menschlichkeit, Redlichkeit und Frömmigkeit zur Schau tragen und besitzen, aber, wenn es nötig ist, imstande sein, sie in ihr Gegenteil zu verkehren. ...Denn der Pöbel lässt sich durch den Augenschein und den Erfolg bestechen, und in der Welt gibt es nur Pöbel - die wenigen richten nichts aus, wenn die Menge einen Rückhalt hat.

Der Fürst, Machiavelli, 18. Kap.

Bei M. dient alles dem Machterhalt. Dazu muss der Fürst täuschen und sich verstellen können.
Re: Hannah Arendt
Ψ schrieb am 22.05.2013 um 22:53 Uhr (Zitieren)
Vielen Dank für den Beitrag!

Die Zitate sind dem Wikipedia-Artikel "Über die Revolution" entnommen.

Sokrates geht es wohl um Authentizität, was man beim Machiavelli-Zitat eigentlich auch annehmen würde. Wenn jemand erscheint, wie er sein will, ist er doch auch authentisch, d. h. in seinen Absichten erkennbar. Die Ansätze sind nur unterschiedlich.
Offensichtlich war das Machiavelli-Zitat aber im Gegensatz zum Sokrates-Zitat nicht ernst gemeint.
Re: Hannah Arendt
Γραικίσκος schrieb am 27.05.2013 um 14:44 Uhr (Zitieren)
Claude Lanzmann hat über den Theresienstädter "Judenrat" und Rabbiner Benjamin Murmelstein einen Film gedreht und - außer Konkurrenz - gerade in Cannes vorgestellt.
An Hannah Arendts Eichmann-Deutung ("die Banalität des Bösen") läßt er kein gutes Haar. "Eichmann war kein blasser Bürokrat, sondern ein Teufel, ein fanatischer Antisemit, gewalttätig, korrupt."
 
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