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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Tiergräber (797 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 27.05.2013 um 16:23 Uhr (Zitieren)
Gibt es eigentlich - ähnlich wie in Ägypten - Tiergräber aus dem antiken Griechenland?
Re: Tiergräber
Φιλομαθής schrieb am 27.05.2013 um 17:06 Uhr (Zitieren)
Brehms Thierleben weiß über antike Hunde folgendes zu berichten:

"Schon seit den frühesten Zeiten wurde der Nutzen der Hunde gewürdigt; die Behandlung, welche sie erfuhren, und die Achtung, in der sie standen, war aber eine sehr verschiedene. Sokrates hatte die Gewohnheit, bei dem Hunde zu schwören; Alexander der Große war über den frühzeitigen Tod eines Lieblingshundes so betrübt, daß er ihm zu Ehren eine Stadt mit Tempeln bauen ließ; Homer besingt den Argus, den Hund des Ulysses, in wahrhaft rührender Weise; Plutarch rühmt Melampithos, den Hund des Handelsmannes von Korinth, welcher seinem Herrn durch das Meer nachschwamm; der treue Phileros ist durch griechische Grabschriften verewigt worden; in römischen Schriften wird des Hundes eines Verurtheilten gedacht, welcher dem in den Tiber geworfenen Leichnam seines Herrn unter traurigem Geheul schwimmend nachfolgte; Soter, der einzige überlebende von den hündischen Wächtern, welche Korinth vertheidigten, empfing auf Kosten des Staates ein silbernes Halsband mit den darauf gestochenen Worten: »Korinths Vertheidiger und Erretter«. Plinius stellt die Rüden sehr hoch und erzählt viel merkwürdiges von ihnen. Wir erfahren z.B., daß die Kolophonier wegen ihrer beständigen Kriege große Hundeherden unterhielten, daß die Hunde immer zuerst angriffen und in keiner Schlacht ihre Dienste versagten. Als Alexander der Große nach Indien zog, hatte ihm der König von Albanien einen Hund von ungeheuerer Größe geschenkt, welcher Alexander sehr wohl gefiel. Er ließ deshalb Bären, Wildschweine und dergleichen Thiere gegen ihn; aber der Hund lag stockstill und wollte nicht aufstehen. Alexander glaubte, daß er faul wäre, und ließ ihn umbringen. Als solches der albanesische König erfuhr, schickte er noch einen zweiten Hund gleicher Art und ließ sagen, Alexander solle nicht schwache Thiere gegen die Dogge schicken, sondern Löwen und Elefanten, er, der König, habe nur zwei solcher Hunde gehabt; ließe Alexander diesen umbringen, so habe er nicht einen gleichen. Alexander der Große ließ ihn also auf einen Löwen, dann auf einen Elefanten; der Hund aber erlegte beide. Justinus berichtet, daß die Könige Habis und Cyrus in der Jugend von Hunden ernährt worden sind. Gar nicht zu zählen sind die Schriftsteller, welche die Treue des Hundes rühmen. Die Spartaner opferten dem Gott des Krieges auch einen Hund; junge, säugende Hunde durften von dem Opferfleische fressen. Die Griechen errichteten ihnen Bildsäulen; demungeachtet war bei ihnen das Wort Hund ein Schimpfwort."

(Die Epigramme auf den treuen Phileros dürften aber wohl eher ein literarischer Topos gewesen als wirklich in Grabstelen gemeißelt worden sein.)
Re: Tiergräber
Φιλομαθής schrieb am 27.05.2013 um 17:12 Uhr (Zitieren)
Der Bukephalos hatte natürlich auch ein Grabmal erhalten.
Re: Tiergräber
Γραικίσκος schrieb am 27.05.2013 um 17:56 Uhr (Zitieren)
Das ist sehr informativ. Danke.
Re: Tiergräber
filix schrieb am 27.05.2013 um 18:27 Uhr (Zitieren)
Bukephalos hat übrigens quasi eine ganze Stadt als Denkmal erhalten: http://en.wikipedia.org/wiki/Alexandria_Bucephalous
Re: Tiergräber
Φιλομαθής schrieb am 27.05.2013 um 21:46 Uhr (Zitieren)
Der Laudator temporis acti hat aber auch ein hübsches Kuriositätenkabinett in seinem blog errichtet ... Lädt zum Stöbern ein.

Apropos "Tiere sind auch nur Menschen": Vorhin bin ich an einem Friseurladen vorbeigekommen, der darüber hinaus Nagelstudio und Hundesalon ist. Das nenne ich praktisch: Pudel und Frauchen können sich zeitgleich ihre Dauerwelle richten lassen.
Re: Tiergräber
Γραικίσκος schrieb am 27.05.2013 um 22:46 Uhr (Zitieren)
Dieses Zwei-in-einem-Prinzip ist offensichtlich ausbaufähig. Z.B. bei Psychotherapeuten.
Re: Tiergräber
Γραικίσκος schrieb am 28.05.2013 um 13:58 Uhr (Zitieren)
Hier habe ich wirklich viel gelernt.
 
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