Meine Erklärung lautet: Sobald einer sich bereiterklärt, für 10 Euro die Mau zu töten, dann denkt sich der andere: "Nun wird die Maus sowieso getötet. Dann kann ich doch besser das Geld in meine Tasche leiten."

Hat keiner angeboten, die Maus für z.B. 11,- € zu kaufen, damit sie nicht getötet wird?
Man hätte dann prüfen können, wie hoch andere den Preis treiben und wieviel der Mausfreund bereit gewesen wäre, für die Maus auszugeben.
Tierfreundschaft als Marktpreis wäre messbar gewesen.

Soweit ich es sehe, ist das nicht vorgekommen.
Der Bericht stand gestern u.d.T. "Her mit den Mäusen!" im Wirtschaftsteil der FAZ.

Das Experiment sah in allen durchgeführten Varianten (Individualentscheidung, bi- bzw. multilaterale Marktsituation) vor, dass nur der vollständige Verzicht auf Geld bedeutete, dass die Maus am Leben bleibt (und ihr 'Unterhalt' für artgerechte Haltung bis zum nat. Lebensende garantiert wird). Was die Seite der Anschaulichkeit der Handlungsfolgen anging, wurde allen Teilnehmern eine Maus in vivo und ein Video (!) einer Tötung durch Gas präsentiert. Um in der Individualentscheidung einen Prozentsatz von Handlungsbereitschaft (= Tod der Maus) in der Höhe der Marksituationen zu erreichen, hätte es einer Vervierfachung des angebotenen Betrags bedurft. D.h. bei 42,5 Euro (statt 10 Euro, für die 46% den Tod des Tieres in Kauf nahmen) hätten sich über 72 % Prozent in der Einzelentscheidung für das Geld und gegen den Nager ausgesprochen.