Die Constitutio Antoniniana Caracallas ist in ihrem lateinischen Text gar nicht, sondern nur in einer fragmentarisch erhaltenen griechischen Übersetzung erhalten, dem Papyrus Gissensis.
Der Text lautet in der von Peter Kuhlmann rekonstruierten Form:

Δίδωμι τοῖς συνάπα[σιν ... κατὰ τὴ]ν οἰκουμένην πο[λει]τείαν Ρωμαίων μένοντος [τοῦ δικαίου τῶν πολιτευμ]άτων χωρ[ὶς] τῶν [ἀδ]δειτικίων.

Der Hintergrund besteht darin, daß Nichtrömer eine Bodensteuer (tributum soli) sowie eine Kopfsteuer (tributum capitis) bezahlen mußten, römische Bürger hingegen nur eine Sklavenfreilassungs- und eine Erbschaftssteuer.
Die beiden letzteren wurden von Caracalla von 5 % auf 10 % erhöht.
Die Art, wie Caracalla nun allen freien Männern des Römischen Reiches das römische Bürgerrecht verlieh, ihre bestehenden Abgaben aber beibehielt, stellte sicher, daß die stolzen Neubürger nunmehr zusätzlich zur Sklavenfreilassungs- und Erbschaftssteuer herangezogen wurden. Es handelte sich also um eine Steuererhöhung. Da die beiden neuen Steuern nicht unmittelbar fällig wurden, sondern erst im Falle eine Freilassung oder beim Erbfall, haben sich die Neubürger vielleicht dennoch gefreut.