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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Mein teuerstes Buch (2047 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 01.07.2013 um 20:35 Uhr (Zitieren)
Natürlich ist niemand von uns ein Krösus, der sich einen frühneuzeitlichen Wiegedruck oder die Gutenberg-Bibel erlauben könnte.
Aber manchmal hat man Glück und ein Buch wird ganz unerwartet teuer.
Da hat doch einst der kleine Verlag edition phantasia einen hübschen Band im Schuber mit Stephen Kings Novelle "Nebel" veröffentlicht. Anscheinend war mit der Vertrag aber etwas nicht wasserdicht; jedenfalls hat Stephen Kings Deutschland-Agent die Ausgabe für einen Raubdruck erklären lassen und die Einstampfung aller noch nicht verkauften Exemplare juristisch erzwungen.
50 Exemplare waren freilich bereits verkauft worden. Sie werden heute für 1500 Euro (von privat) bis 2000 Euro (bei professionellen Anbietern) angeboten - sofern es sie denn im Angebot gibt.
http://www.editionphantasia.de/flohmarkt.html

Welches ist Euer teuerstes Buch? Und gibt es eine Geschichte dazu?
Re: Mein teuerstes Buch
Γραικίσκος schrieb am 01.07.2013 um 20:44 Uhr (Zitieren)
Mit Stephen Kings "Es" ist es juristisch ähnlich gegangen; aber da befanden sich bereits mehr Bücher im Umlauf, weshalb es in dieser Ausgabe nicht ganz so teuer ist: nur 1000 Euro.
Und das habe ich nicht.
Re: Mein teuerstes Buch
διψαλέος schrieb am 01.07.2013 um 22:41 Uhr (Zitieren)
So weit ich es einschätzen kann,
ist mein "teuerstes" Buch eine Erstausgabe aus dem Karl-May-Verlag, Bamberg.
Nein, kein Karl May-Schmöker,
sondern: Die Bände "Wir Seezigeuner", von Robert Kraft.
Ob andere Bücher mehr wert sind, kann ich nur feststellen, wenn ich sie einem Antiquariat anbieten würde.
Re: Mein teuerstes Buch
Νησσάριον schrieb am 03.07.2013 um 07:45 Uhr (Zitieren)
Hier schlummern bestimmt einige Schätze im Nachlass meines Vaters, und ich komme einfach nicht dazu, sie durchzusehen... :(
Re: Mein teuerstes Buch
Γραικίσκος schrieb am 03.07.2013 um 11:36 Uhr (Zitieren)
Νησσάριον, Dein Vater würde sich über diese nachträgliche Wertschätzung gewiß freuen.
Re: Mein teuerstes Buch
διψαλέος schrieb am 03.07.2013 um 15:12 Uhr (Zitieren)
Der "Wert" eines Buches ist immer relativ.
Ein Freund von mir ist professioneller Antiquar, aber ohne Ladengeschäft und spezialisiert auf Sach- und Fachbücher.
Er hat mir mal so einige Schätze gezeigt:
Handkolorierte Atlanten, botanische und medizinische Fachbücher etc.
Keines war laut Auktions-Katalogen unter 1.000 Euro wert.
Aber...
Man muß natürlich jemanden finden, der den Preis auch zahlt.
Dann Bücher mit originalen Kupferstichen, besonders mit Porträts von Persönlichkeiten.
Die kann man dann den Familien oder der Gemeinde, aus dem derjenige stammt für teures Geld anbieten.
(Sein ganz spezielles Gebiet sind Ärzte und Diplomaten des 15./16./17./18. Jahrhunderts)

Dann gibt es da noch ein Gebiet, das eine gewisse Sammlergemeinde hat.
In den 1950er-1970er Jahren haben viele Firmen ihr hunderjähriges Firmenjubiläum begannen,
Damals gaben diese Firmen oft bibliophile Firmenbiographien in geringer Auflage heraus.
Das sind in Sammlerkreisen begehrte Sammelobjekte, die oft dreistellige Eurobeträge erzielen.
(Diese Firmengeschichten wurden damals meistens verschenkt.)

Natürlich sind Erstausgaben immer werthaltig, wenn es nicht gerade Bahnhofsbuchhandlungsware ist.

Aber, wie geschrieben:
Es ist wie mit allem Handelsobjekten:
"Sag mir, was du haben willst,
und ich sage dir, was du nicht bekommst."
Re: Mein teuerstes Buch
Γραικίσκος schrieb am 03.07.2013 um 15:20 Uhr (Zitieren)
Festschriften zu Firmenjubiläen sind teuer? Das wußte ich nicht ... habe aber auch keine hier.

Auffallend: Es gibt fast keine Antiquariate in Form von Ladengeschäften mehr; nahezu alles läuft übers Internet.
In ganz Düsseldorf, wenn ich recht informiert bin: noch ein Ladengeschäft - verbunden mit einer normalen Buchhandlung (der bekannte Stern-Verlag).
Re: Mein teuerstes Buch
διψαλέος schrieb am 03.07.2013 um 15:30 Uhr (Zitieren)
Nein, keine "Festschriften" im Format von Bröschüren.
Sondern richtig gebundene Bücher,
richtige, teilweise mehrere hundert Seiten dicke Schwarten.
Das müssen auch nicht immer in der Öffentlichkeit allgemein bekannte oder
große Konzerne sein.
Besonders Firmen, seit Generationen im Familienbesitz, sozusagen Wirtschafts-Dynastien,
die eine Nische bedienen, die aber nahezu monopolartig, haben das mit Stolz gemacht.
:-)

Viele dieser Familienunternehmen gibt es nicht mehr, sind inzwischen Kapitalgesellschaften und/oder sind in Konzerne aufgegangen.
Spontan fällt mir z.B. "Draeger" ein...
Re: Mein teuerstes Buch
διψαλέος schrieb am 03.07.2013 um 15:46 Uhr (Zitieren)
(der bekannte Stern-Verlag).

Ist mir ein Begriff.
Zu meiner Zeit in Düsseldorf war das eine riesige Buchhandlung, mehrere Stockwerke,
und neben an ein großes Antiquariat.

Bei uns gibt es auch noch zwei Laden-Antiquariate.
Ein großes und ein kleines...

tja...
"Wilsberg" in Münster ist schöne Nostalgie...
Re: Mein teuerstes Buch
ανδρέας schrieb am 03.07.2013 um 18:22 Uhr (Zitieren)
Mein teuerstes Buch (zumindest finanziell) ist das "Sherlock Holmes Handbuch", Haffmanns Verlag AG Zürich, Auflage 1. - 4 Tausend, 1988, Hrsg. Zeus Weinstein (nicht mehr im Handel).
Ich habe es unter starker Konkurrenz ersteigert und muss sagen, dass es nicht ganz billig war (3-stelliger Betrag). Allerdings komplettierte ich damit meine vollständige Ausgabe der Sherlock Holmes Kurzgeschichten, die ich in einem Rutsch gelesen hatte, um ein sehr interessantes Liebhaberbuch.
Das war zwar ein wenig bescheuert, aber ich habe es nie bereut.
Der "Wert" eines Buches ist immer relativ.

Das stimmt.
Re: Mein teuerstes Buch
Βοηθὸς Ἕλληνικός schrieb am 03.07.2013 um 18:47 Uhr (Zitieren)
Meine teuersten Bücher waren medizinische Fachbücher im Studium, wenn man sie neu haben wollte. Diese Bücher waren immer schon teuer: Z.B. Allgemeine Pharmakologie und Toxikologie von Forth/Henschler/Rummel (1990), damals schon an die 150 DM oder auch Allgemeine und Spezielle Pathologie von Riede/Werner/Schäfer.... ;-)
Re: Mein teuerstes Buch
Φιλομαθής schrieb am 03.07.2013 um 18:51 Uhr (Zitieren)
Zitat von Γραικίσκος am 3.7.13, 15:20In ganz Düsseldorf, wenn ich recht informiert bin: noch ein Ladengeschäft ...


Interessant wäre, von welcher Zahl der Countdown ausging. In Berlin ist die Tendenz ebenfalls erkennbar: während das Antiquariatsverzeichnis von 2001 noch 105 Geschäfte mit regelmäßigen Öffnungszeiten zählte, sind es aktuell noch 56.

Zur Ermittlung des bezifferbaren Werts der eigenen Bücher wie be der Buchsuche hilfreich ist die (auch gern von Antiquaren genutzte) Meta-Suchmaschine

http://www.eurobuch.com
Re: Mein teuerstes Buch
Νησσάριον schrieb am 04.07.2013 um 14:10 Uhr (Zitieren)
Zitat von Γραικίσκος am 3.7.13, 11:36Νησσάριον, Dein Vater würde sich über diese nachträgliche Wertschätzung gewiß freuen.

Ich weiß... Das ist ja gewissermaßen ein Teil seines Lebenswerkes...

Aber es sind solche Massen an Büchern... Es ist beinahe zum Verzweifeln... auch nach fast einem Jahr Arbeit noch... Wenn Ihr doch nur alle näher bei mir wohnen würdet... dann würde ich euch alle mal auf ein selbstgekochtes Abendessen einladen und in den Bücherkisten stöbern lassen...
Re: Mein teuerstes Buch
filix schrieb am 04.07.2013 um 15:19 Uhr (Zitieren)
Zur Ermittlung des bezifferbaren Werts der eigenen Bücher wie be der Buchsuche hilfreich ist die (auch gern von Antiquaren genutzte) Meta-Suchmaschine

"Mein" Antiquar explodiert schon bei Erwähnung solcher Suchmaschinen und Verzeichnisse, ist er - nach seinen Erzählungen zu urteilen - doch pausenlos mit Verkäufern von Büchern konfrontiert, die ihn bei Preisverhandlungen mit Sätzen wie "... aaaaaaaaaber im Internet bekommt man dafür ..." quälen, ohne die Chancen auf den tatsächlichen Verkauf, Lagerhaltung usf. zu berücksichtigen. Dazu gesellen sich dann Anekdoten über Bücherweglegungen, d.h. nachts vor der Tür abgestellte Bananenkartons, den palettenweisen Verkauf von 'antiquarischen' Büchern, Begutachtungen von Nachlässen in finsteren Palais, Studierzimmern und Kellern mit Wänden voller Werke der Kategorie "Nazistica", dreiste Betrugsversuche auf renommierten Auktionen und Massenvernichtungsaktionen von Büchern nach diversen Buchmessen. Das Lamento über den Preisverfall auch signierter Erstausgaben nicht zu vergessen.
Re: Mein teuerstes Buch
Βοηθὸς Ἕλληνικός schrieb am 04.07.2013 um 16:05 Uhr (Zitieren)
Den "Wert" eines Buches kann man auch - ohne langes Gerede - für sich selbst bestimmen:
Ich habe Bücher (und gar nicht wenig in hohen Wandregalen und eigenes Zimmer dafür ;-)), die gar nicht so teuer waren, aber einen großen Wert für einen selbst ausstrahlen und sind.
Re: Mein teuerstes Buch
Γραικίσκος schrieb am 04.07.2013 um 16:46 Uhr (Zitieren)
Letztlich kann ich es nicht beurteilen, doch bei filix' Schilderungen der Äußerungen seines Antiquars fällt mir der alte Spruch ein: "Jammern ist der Gruß des Kaufmanns."
Re: Mein teuerstes Buch
διψαλέος schrieb am 04.07.2013 um 17:11 Uhr (Zitieren)
ach,
selbst das ach so treue Gold erlebt im Moment einen Absturz seines Wertes...
Re: Mein teuerstes Buch
Φιλομαθής schrieb am 04.07.2013 um 18:21 Uhr (Zitieren)
Zitat von filix am 4.7.13, 15:19"Mein" Antiquar explodiert schon bei Erwähnung solcher Suchmaschinen ...

Solche Berichte habe ich auch schon gehört. - Nein, zur moralischen Zersetzung eines ohnehin gefährdeten Berufsstandes wollte ich auf diese Weise nicht beitragen. Häufig wird der Blick in solche Portale auch das Gegenteil bewirken: Vermeintliche Schätze entpuppen sich als Dutzendware, und der Antiquar wird vom Buchverkäufer nicht mit überhöhten Preisvorstellungen belästigt.

Tatsächlich aber orientieren sich inzwischen auch die meisten Offline-Antiquare an den Preisen der Online-Händler. Ich kenne einen Laden (eher eine Lagerhalle mit Kassentisch), wo einem der Preis des Buchs, das man zu kaufen wünscht, erst nach akribischer Bestimmung des arithmetischen Mittels der Eurobuch-Preise mitgeteilt wird. Nichts für Ungeduldige.

Mit der zunehmenden Verlagerung des Handels ins Internet wird natürlich auch sichtbar, in welchem Maß das Angebot die Nachfrage oft übersteigt. In der Frühzeit von ZVAB und Co. konnte man oft beobachten, wie sich die Händler gegenseitig mit ihren Preisen hochgeschaukelt haben: ein Händler sieht, dass das Buch, das er anbieten will, nirgendwo sonst zu finden ist, glaubt, es sei eine Rarität und setzt einen entsprechenden Preis an. Der nächste hat das gleiche Buch in derselben Ausgabe, aber besserem Zustand und überbietet den ersten, und so geht das weiter. Bis sich nach einigen Jahren zeigt, dass für dieses Buch einfach die Interessenten fehlen und es nun, obwohl vielleicht tatsächlich selten, dennoch dutzendfach angeboten wird.

Ein Antiquar sagte mir, dass er daher Internetangebote, für die sich länger als ein halbes Jahr kein Kunde erwärmt hat, bei der Preisermittlung ausklammere.
Re: Mein teuerstes Buch
διψαλέος schrieb am 04.07.2013 um 19:05 Uhr (Zitieren)
jaja...
Das internet, bzw. der online-Handel verdirbt die Preise,
sowohl für Verkäufer als auch für Käufer (Interessenten).

Auf dem guten, alten Volks-Flohmarkt, den die Gemeinde einmal im Jahr für Jedermann veranstaltete, konnte man noch tatsächlich Marktpreise erzielen, bzw. bezahlen.
 
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