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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Prunksporen (1923 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 02.07.2013 um 17:13 Uhr (Zitieren)
Hier
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/id56-4m-82aa.jpg
sieht man ein Paar mit Edelmetall versehene Prunksporen, ein Statussymbol germanischer Eliten, gefunden im sog. Fürstengrab von Marwedel II (Kreis Lüchow-Dannenberg) aus dem 2. Jahrhundert u.Z.

Für mich sind Sporen etwas, das man am Schuhwerk befestigt, um Pferde damit auf Trab zu bringen. Ich verstehe jedoch nicht, wie diese Sporen funktioniert haben sollen. Oder sollte man sie mit Schnüren an den Schuhen festbinden?
Re: Prunksporen
ανδρέας schrieb am 02.07.2013 um 18:04 Uhr (Zitieren)
Re: Prunksporen
Γραικίσκος schrieb am 02.07.2013 um 18:52 Uhr (Zitieren)
Ah, für Schilde, nicht für Pferde. Danke!
Re: Prunksporen
Γραικίσκος schrieb am 04.07.2013 um 17:52 Uhr (Zitieren)
Schade um die schöne Erklärung. Aber es ist in dem Buch, aus dem ich die Aufnahme habe (der neuerschienene Band über die Zeit Caracallas) ausdrücklich von Reitersporen die Rede - auch bei ähnlichen Funden.
Re: Prunksporen
διψαλέος schrieb am 04.07.2013 um 18:55 Uhr (Zitieren)
Ich überlege gerade:
Sporen haben doch nur Sinn, wenn man auch schon Steigbügel hat.

Oder?

(Bin kein Reiter, ich habe nur als kleiner Junge ein paarmal auf einem Pferd, besser: Pony gesessen.)
Re: Prunksporen
Γραικίσκος schrieb am 04.07.2013 um 22:21 Uhr (Zitieren)
Das meine ich nicht - obgleich meine Pferdeerfahrungen nicht besser sind als Deine.
Du hast halt Sporen an den Füßen, denke ich mir, um rammst sie dem Pferd in die Seiten, wenn es nicht schnell genug läuft.
Brutal im Grunde. Doch warum sollte man dafür Steigbügel brauchen? Die sind, soweit ich weiß, beim Schießen hilfreich.
Re: Prunksporen
διψαλέος schrieb am 04.07.2013 um 22:46 Uhr (Zitieren)
Mich irritiert ein wenig die zeitliche Einordnung:
Am Reiterstandbild von Marcus Aurelius kann ich keine Sporen erkennen.
Gut, er lebte ca. 30 Jahre vor Caracalla...

Meine Überlegung:
Gab es sowas wie "Sporen" schon bei den antiken Römern?
Re: Prunksporen
ανδρέας schrieb am 04.07.2013 um 22:48 Uhr (Zitieren)
Meine Frau meint als ehemalige Reiterin, es sei Tierquälerei ohne Steigbügel Sporen zu verwenden, weil man unweigerlich ständig das Pferd mit ihnen traktiert und verletzt. Man müsste schon seeeeeehr gut reiten können, um das wirklich steuern zu können.
Re: Prunksporen
διψαλέος schrieb am 04.07.2013 um 22:50 Uhr (Zitieren)
Re: Prunksporen
διψαλέος schrieb am 04.07.2013 um 22:53 Uhr (Zitieren)
Zitat von ανδρέας am 4.7.13, 22:48Meine Frau meint als ehemalige Reiterin, es sei Tierquälerei ohne Steigbügel Sporen zu verwenden, weil man unweigerlich ständig das Pferd mit ihnen traktiert und verletzt. Man müsste schon seeeeeehr gut reiten können, um das wirklich steuern zu können.


Genau das meine ich ja auch!

Auch mir hat mal ein semi-professioneller Reiter es so erklärt.

Und Steigbügel sind keine römische, bzw. keine westliche Erfindung.
Sie tauchten erst sehr viel später, in der Völkerwanderungszeit, in Europa auf.
Re: Prunksporen
filix schrieb am 04.07.2013 um 23:19 Uhr (Zitieren)
Sporen gab es ganz bestimmt, ist doch der Ausdruck "die Sporen geben" selbst im übertragenen Sinn geläufig: "Nunc opus est celeri subdere calcar equo" (Ovid)
Re: Prunksporen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 04.07.2013 um 23:46 Uhr (Zitieren)
Kein Reiter wird seinem Pferd die Sporen in die Seite "rammen"; Sporen dienen lediglich zur Verstärkung der Schenkelhilfen, die in einem verstärkten seitlichen Druck des Unterschenkels (oder beider), flach an den Pferdeleib gelegt/gepreßt, bestehen. Die Fußspitzen haben dabei parallel zum Pferd zu bleiben. Das heißt, daß auch der Sporn nur seitlich appliziert wird.

Hihi,passend zum Thema: das anzuklickende Icon der Reiterstatue ;-)
Re: Prunksporen
Γραικίσκος schrieb am 05.07.2013 um 12:53 Uhr (Zitieren)
Ich lerne einiges dazu über den Umgang mit Pferden.

Hier ist nun ein anderes Bildbeispiel:
http://www.bilder-hochladen.net/files/big/id56-4o-fa7c.jpg

Aus der Bildlegende geht hervor:
- Es handelt sich um Reitersporen.
- Sie enstammen dem sog. Königsgrab von Mušov in Tschechien und stammen aus der Zeit der Markomannenkriege (160-180 u.Z.).
- Es sind deutliche Abnutzungserscheinungen durch langen Gebrauch zu erkennen.

Wie können diese entstanden sein, wenn die Sporne nur seitlich appliziert wurden? Und wie wurden sie am Schuhwerk befestigt?
Re: Prunksporen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 05.07.2013 um 21:34 Uhr (Zitieren)
Die Sporen weisen genau wie die der ersten Abbildung den sog. 'Schuh' auf - vgl. den Artikel, den andreas verlinkt hat (1. Folgebeitrag) -, der zur Befestigung des Spornes am Schildkorpus dient. Es erscheint mir ausgeschlossen, daß diese Sporen am Stiefel getragen worden sein sollten.

Die Abnutzungen halte ich (in meinem laienhaften Verstande) für Abwetzungen infolge abgewehrter Schwerthiebe.
Re: Prunksporen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 05.07.2013 um 22:20 Uhr (Zitieren)
Zut alors !

Lies " den sog. 'Stuhl' "
Re: Prunksporen
Γραικίσκος schrieb am 05.07.2013 um 22:24 Uhr (Zitieren)
D.h. der Begriff "Reitersporen", der in diesem Zusammenhang verwendet wird, bezieht sich nicht darauf, daß Reiter die Sporen bei ihren Pferden verwendet haben? Das ist möglich, wäre dann aber sehr mißverständlich ausgedrückt, wenn es sich auf Schilde beziehen sollte. Immerhin hätten wir dann eine Erklärung für die Abnutzungserscheinungen.

(Ist ja nur eine Kleinigkeit; aber ich schaue halt gerne Columbo-Filme.)
Re: Prunksporen
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 05.07.2013 um 23:17 Uhr (Zitieren)
Ich bin nun wahrlich kein Spezialist in diesen Fundstücken, aber so will mir das in Anbetracht der charakteristischen Form dieser Sporen scheinen. Der Deutlichkeit halber würde ich diese Sporen als Sporne bezeichnen und wage einen präziseren Vorschlag: "Schildsporne eines Reiters/Ritters aus dem sog. Königsgrab von Mušov".
Aber das sollte mit einer Portion Vorsicht genossen werden, schließlich bin ich ... (s. o.)
 
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