Auch Herodot erzählt über Rhodopis, allerdings in anderem Zusammenhang.
Herodot, Historien, 2,134 f.
Sie war wohl eine Hetäre. Diesen Zusammenhang erwähnten die Brüder Grimm allerdings nicht.
Re: 'Ροδωπις - Aschenputtel bei Strabon
διψαλέος schrieb am 04.07.2013 um 21:40 Uhr (Zitieren)
Nun ja, eine Hetäre ist ja auch keine nullachtfuffzehn-Bordsteinschwalbe...
Und auch der Name klingt doch viel anmutiger....
(die wie Rosen aussehende)
B-)
Re: 'Ροδωπις - Aschenputtel bei Strabon
ανδρέας schrieb am 04.07.2013 um 22:07 Uhr (Zitieren)
Lieber διψαλέος,
die feine Unterscheidung ihrer Erwerbsgrundlage gegenüber kleinen Kindern zu erläutern dürfte den Eltern sowohl in Zeiten der Gebrüder Grimm als auch heute noch schwer fallen.
Es wäre interessant, den Urgrund vieler solcher Märchen mal zu finden. Es gibt Archetypen, die sich durch die ganze Menschheitsgeschichte ziehen.
Vielleicht findet ja noch jemand Märchen o.ä., die jeder kennt und ihren Ursprung in griechischen Überlieferungen haben.
Re: 'Ροδωπις - Aschenputtel bei Strabon
Γραικίσκος schrieb am 04.07.2013 um 22:18 Uhr (Zitieren)
Das ist eine faszinierende Frage, mit der ich freilich auf Anhieb überfordert bin.
Re: 'Ροδωπις - Aschenputtel bei Strabon
Φιλομαθής schrieb am 05.07.2013 um 15:22 Uhr (Zitieren)
Hübscher Beitrag zur Urgeschichte des Schuhfetischismus. Ich habe mal ein bisschen in Walter Scherfs Märchenlexikon (Dig. Bibl. 90) gestöbert, aber abgesehen vom Aschenputtel-Motiv, das dort auch aufgeführt ist, sind die Märchen, zu deren Motiven sich antike Gegenstücke angeführt werden, eher nicht so bekannt.
In Nr. 87 der Kinder- und Hausmärchen Der Arme und der Reiche erkennt man das Philemon- und Baucis-Motiv (Ov. Met. 8, 631-720). Das singende, springende Löweneckerchen (KHM Nr. 88) wiederholt teilweise das Amor-und-Psyche-Märchen (Apul. Met. 4, 28-6, 24). In dem sehr langen Märchen Die zwei Brüder (KHM Nr. 60) klingen viele Motive der Perseus-Sage an.
Herodot erzählt übrigens in 2, 121 ein nettes ägyptisches Räubermärchen.