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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ (785 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 06.07.2013 um 18:08 Uhr (Zitieren)
Οὐ γὰρ καλῶς τοῦτο λέγει Δημόκριτος, οἰόμενος εἰ γένοιτο κενὸν τὸ μεταξύ, ὁρᾶσθαι ἂν ἀκριβῶς καὶ εἰ μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ εἴη.

(Aristoteles De an. 419a 15)

Demokrit meinte wohl, daß die Atome die Sicht behindern. Gäbe es keine Atome, wäre der Zwischenraum leer, dann könnte man ...
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
διψαλέος schrieb am 06.07.2013 um 19:07 Uhr (Zitieren)
a) Der meiste Raum im aomaren Bereich ist "leer"....

Wäre der Kern eines Wasserstoffatoms so groß wie ein Kirschkern, umschwirrte das Elektron den Kern in einem Bahn-Radius von ca. 150 m...
Mit anderen Worten:
Der komplette Eiffelturm passte in ein Wasserstoffatom

B-)

b) Nun ja, den Alten muß man zugute halten, daß sie vom Dualismus der Natur des Lichtes,
Welle - Teilchen, noch nichts wissen konnten und nicht keine Ahnung hatten, wie "Sehen" funktioniert.
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
διψαλέος schrieb am 06.07.2013 um 19:09 Uhr (Zitieren)
"Der komplette Eiffelturm passte in ein Wasserstoffatom"

und zwischen Elektron und Kern ist "nichts"...

:-)
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
Γραικίσκος schrieb am 06.07.2013 um 19:43 Uhr (Zitieren)
"Der komplette Eiffelturm passte in ein Wasserstoffatom"

Wie meinst Du das?

Und warum kann man auch im Vakuum keine Ameise aus 100 km Entfernung sehen? Auf die schlichte Antwort "zu weit weg" hätte Demokrit doch auch schon kommen können.
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
διψαλέος schrieb am 06.07.2013 um 19:56 Uhr (Zitieren)
Der konvalente "Atomradius" eines H-Atoms beträgt 31 * 10 hoch -12 Meter.

Rechnete man diesen auf "Meter" um, wären das 310 Meter.
Der Eiffelturm ist 300 Meter hoch, würde also komplett innerhalb des Radius passen.

;-)


Menschen können nur das sehen, was eine bestimmte Wellenlänge hat, bzw. "ausstrahlt", bzw. Photonen abgibt.

Innerhalb des elektromagnetischen Spektrums ist der Bereich, auf den die menschliche Netzhaut reagiert, nicht sonderlich groß.
Eigentlich unbedeutend...

Schau mal:
http://de.wikipedia.org/wiki/Elektromagnetisches_Spektrum
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
διψαλέος schrieb am 06.07.2013 um 19:58 Uhr (Zitieren)
ach ja,
dazu muß auch noch ein gewisses "Wirkungsquantum" vorhanden sein.
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
Γραικίσκος schrieb am 06.07.2013 um 20:59 Uhr (Zitieren)
Der konvalente "Atomradius" eines H-Atoms beträgt 31 * 10 hoch -12 Meter.

Rechnete man diesen auf "Meter" um, wären das 310 Meter.
Der Eiffelturm ist 300 Meter hoch, würde also komplett innerhalb des Radius passen.

Ach so, umgerechnet.

Menschen können nur das sehen, was eine bestimmte Wellenlänge hat, bzw. "ausstrahlt", bzw. Photonen abgibt.

Innerhalb des elektromagnetischen Spektrums ist der Bereich, auf den die menschliche Netzhaut reagiert, nicht sonderlich groß.
Eigentlich unbedeutend...

Ist das eine Antwort auf Demokrits (falsche) These, wenn der Zwischenraum leer wäre [Vakuum], könnten wir eine Ameise am Himmel sehen?
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
Hylebates schrieb am 06.07.2013 um 21:52 Uhr (Zitieren)
Lukrez beschreibt verschiedene Theorien des Sehens. Soweit ich mich erinnern kann, spielt reflektiertes Licht dabei keine Rolle. Man denkt in der Antike entweder an Sehstrahlen, die vom Auge ausgehen und Objekte treffen, oder an Bildchen, die sich von Gegenständen lösen und beim Umherflitzen durch Reibung kleiner werden (deswegen sehen Objekte in weiter Ferne kleiner aus, als sie sind).
Demokrit meint doch bestimmt die Behinderung der Sehstrahlen oder den Abrieb, beides durch Luftatome, oder?
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
Γραικίσκος schrieb am 07.07.2013 um 10:22 Uhr (Zitieren)
Demokrit erklärt die Beeinträchtigung der Sichtbarkeit in der Ferne durch die dazwischenliegenden Atome. Und Luft oder Staub behindern ja in der Tat die Sicht.
Dennoch könnten wir auch im Vakuum keine Ameise am Himmel sehen, meint Aristoteles.
Warum eigentlich nicht?
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 07.07.2013 um 11:18 Uhr (Zitieren)
Wie Aristoteles es erklärt, weiß ich nicht (muß ich zu meiner Schande gestehen). Meine Auffassung dazu ist: (hauptsächlich) das ungenügende Auflösungsvermögen der Netzhaut des menschlichen Auges. Die Erklärung eines Mitschülers dazu habe ich noch nach 40+ Jahren im Gedächtnis: 'Das ist so, als ob du mit einem Besenstiel die Fingerrillen abtasten wolltest.'
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
Φιλομαθής schrieb am 07.07.2013 um 11:41 Uhr (Zitieren)
Ich glaube, Γραικίσκος' Frage lässt sich so übersetzen: Warum werden die Dinge (genauer: ihr Abbild) umso kleiner, je weiter sie weg sind?

Darauf mag man mit dem, was man im Physikunterricht gelernt hat, entgegnen: Weil die Brechung an einer Linse sich gemäß der Linsengleichung in einem reziproken Proportionalitätsverhältnis von Gegenstandsweite und Bildgröße befindet.

Das führt aber zur nächsten Frage: Woher weiß ein Lichtstrahl, ob er vom Objekt bis zur Augenlinse 1 m oder 100 m zurückgelegt hat?
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
filix schrieb am 07.07.2013 um 11:42 Uhr (Zitieren)
Für Aristoteles sind Licht und Dunkelheit Aktualität bzw. Potenz eines transparenten (διαφανής) Mediums, das Wahrnehmung erst ermöglicht - im Vakuum, Leeren fehlt dieses, man sehe nach A. dort also nicht durch Behinderung schlecht sondern gar nicht.
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
Γραικίσκος schrieb am 07.07.2013 um 13:47 Uhr (Zitieren)
Das führt aber zur nächsten Frage: Woher weiß ein Lichtstrahl, ob er vom Objekt bis zur Augenlinse 1 m oder 100 m zurückgelegt hat?

Das ist mal eine gute Frage!

Christa Wolf hat einmal von der Frage eines Kindes an seinen Papa berichtet: "Wie kommt eigentlich die große Tür in mein kleines Auge?" Der Papa legte stolz los mit seinen Kenntnissen der Optik - bis das Kind ihn unterbrach: "Aber wenn das so ist, woher weiß mein Auge, wie groß die Tür wirklich ist?"
Das Kind hätte vermutlich 'Gehirn' statt 'Auge' sagen sollen, aber das tut dieser klugen Frage keinen Abbruch.
Re: μύρμηξ ἐν τῷ οὐρανῷ
διψαλέος schrieb am 07.07.2013 um 16:26 Uhr (Zitieren)
Zitat von Φιλομαθής am 7.7.13, 11:41
Das führt aber zur nächsten Frage: Woher weiß ein Lichtstrahl, ob er vom Objekt bis zur Augenlinse 1 m oder 100 m zurückgelegt hat?


Durch "Ausprobieren"...

Im Ernst:
Angenommen.
Man steht 20 Meter vom Ufer eines schnell fließenden Flußes,
der an dieser Stelle 40 Meter breit ist, entfernt und sieht mitten im Fluß
genau auf der eigenen Höhe, also lotrecht zum Ufer, einen Ertrinkenden um Hilfe rufen.
Die Strömung reißt ihn schnell fort.
Man selbst ist ein guter Schwimmer und will den Menschen natürlich retten.

Was macht man?

Läuft man direkt zum Ufer und stürtzt sich in die Fluten und
versucht dem Ertrinkenden hinterherzuschwimmen?
Oder rechnet man blitzschnell:
"Ich laufe in einem Winkel zu einem Punkt ans Ufer und stürze mich dort in den Fluß,
um dann eine möglichst kurze Strecke schwimmend zurückzulegen,
da ich zu Fuß an Land schneller bin als im Wasser schwimmend."

Ähnliche "Überlegungen" stellt das Licht an beim Übergang von einem Medium in ein anderes.
Lichtbrechung, Brechungsgesetz.
Das Licht sucht sich immer den schnellsten Weg.
 
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