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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
gr-röm (522 Aufrufe)
Sabine schrieb am 11.07.2013 um 16:21 Uhr (Zitieren)
Hatten die griechische und römische Religion mehr Gemeinsamkeiten als Unterschiede? Ja, oder?
Re: gr-röm
ανδρέας schrieb am 11.07.2013 um 16:42 Uhr (Zitieren)
Die Römer übernahmen viele Mythen und religiöse Vorstellungen der Griechen und passten sie ihren eigenen Bedürfnissen an: Die mächtigsten Götter der Römer waren die Stadtgottheiten Jupiter (griech. Zeus), Juno (griech.Hera) und Minerva (griech. Athene), die in einem Tempel auf dem Kapitolverehrt wurden. Die Verehrung der Stadtgottheiten und der Kaiserkult waren für alle römischen Bürger verpflichtend.
An vielen Orten befragten die Griechen und Römer die Götter, das berühmteste Orakel (lat.: Götterspruch) befand sich inDelphi und war Apollon geweiht.Die Götterbefragung geschah in Form einer Zeremonie: Der Ratsuchendeentrichtete eine Gebühr, brachte ein Opfer dar und erhielt von der Pythiaer Orakelpriesterin Delphis, eine oft zweideutige Antwort. Sibyllen waren Prophetinnen, deren Weissagungen in Rom in zwölf Sibyllinischen Büchern zusammengefasst waren, die in Krisenzeiten zu Rate gezogen wurden. 83 v.Chr. vernichtete ein Brand die Bücher

Vergleich:

Zeus
(röm. Jupiter): Göttervater, oberster Gott
Poseidon
(röm. Neptun): Gott des Meeres
Hera
(röm. Juno): Schutzgöttin der Familie
Demeter
(röm. Ceres): Erd- und Fruchtbarkeitsgöttin
Apollon
(röm. Apollo): Gott der Dichtkunst und des Lichtes
Artemis
(röm. Diana): Göttin der Jagd und des Mondes
Athene
(röm. Minerva): Göttin der Weisheit
Ares
(röm. Mars): Gott des Krieges
Aphrodite
(röm. Venus): Göttin der Liebe und der Schönheit
Hermes
(röm. Mercurius): Gott des Handels und der Diebe
Hephaistos
(röm. Vulcanus): Gott des Feuers und der Schmiede
Dionysos
(röm. Bacchus): Gott des Weines und der Ekstase
Hestia
(röm. Vesta): Göttin des Herdfeuers und der Eintracht
Hades
(röm. Pluto): Herrscher der Unterwelt
Re: gr-röm
Sabine schrieb am 11.07.2013 um 16:50 Uhr (Zitieren)
supi, danke. Also mehr Gemeinsamkeiten, oder? Was waren denn dann die Unterschiede, nur die Götternamen?
Re: gr-röm
ανδρέας schrieb am 11.07.2013 um 16:59 Uhr (Zitieren)
Unterschiede entstanden im Laufe der Zeit vor allem durch den Kaiserkult. Man müsste also die unterschiedlichen Phasen (Republik, Prinzipat, Kaiserzeit, Spätantike) Roms betrachten. Christentum und Mitraskult sowie andere eingeschleppte Kulte aus allen Teilen des Imperiums beeinflussten die Religionen, die teilweise nebeneinander existierten. Diese Entwicklung nahm Griechenland ja nicht.
Daher müsste man den Vergleich eingrenzen.
Re: gr-röm
Γραικίσκος schrieb am 11.07.2013 um 17:18 Uhr (Zitieren)
Es gab auch spezielle römischer Götter ohne griechische Entsprechung. Ich wage die These, daß die im offiziellen Kult Roms nicht so wichtig waren, bin aber unsicher, wie es in dieser Hinsicht mit der einfachen Bevölkerung (Hausaltären etc.) stand.
Re: gr-röm
διψαλέος schrieb am 11.07.2013 um 17:21 Uhr (Zitieren)
Die Römer scheuten sich zunächst, Götter bildlich, also in Menschengestalt, darzustellen,
während die Griechen ja munter alle und jeden in Marmor meiselten oder in Bronze und Gold gossen.

Die griechischen Götter waren in der Vorstellung der Griechen familiärer,
während die römischen Götter entrückter und transzendenter waren.

Die Römer bildeten zunächst statt den Gott selbst eher sein Attribut ab,
z.B. für den Gott Mars die Lanze.
Erst im Laufe der Zeit wurde den Göttern auch menschliche Gestalt gegeben.
Re: gr-röm
Γραικίσκος schrieb am 11.07.2013 um 17:35 Uhr (Zitieren)
... meißelten ... (Entschuldigung!)
Re: gr-röm
διψαλέος schrieb am 11.07.2013 um 18:17 Uhr (Zitieren)
macht nix...
Du hast ja Recht:
Eine Meise meiselt...
Re: gr-röm
ανδρέας schrieb am 11.07.2013 um 19:28 Uhr (Zitieren)
Die Römer haben duraus ihre eigene Mythologie entwickelt.
Vieles haben sie von den Etruskern übernommen, z.B. bestimmte Gottesdienstformen, die Auspicien, Vorhersagen, Vogelschau, wahrscheinlich auch die Verehrung der Götter an festen Plätzen, den Totenkult, etc.
Das Verhältnis der Römer zu den Göttern eher ein Geschäftsmäßiges: do ut des
"Ich gebe, damit du gibst". (Ich verehre dich, Gottheit, dafür belohnst du mich.)
d.h. die Gottheit wurde durch Verehrung sozusagen in die "Pflicht" genommen,
etwas für den Menschen zu tun, während griechische Götter sehr willkürlich gegenüber den Menschen handelten.
 
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