Ein deutscher (oder österreichischer? schweizer?) Schriftstelelr wurde ob seines revolutionären Schreibstils in den 1960er-Jahren von der Kritik begeistert gefeiert.
Er schrieb alles klein und ohne Kommata und auch sonst war das Schriftbild recht eigenwillig.
In einem Interview wurde er gefragt, wie er auf diesen Stil gekommen wäre.
Seine Antwort war recht banal: Er habe nur eine alte Schreibmaschine gehabt, auf der so einige Tasten kaputt waren, unter anderem auch die Hochstelltaste für die Großschreibung,
die Punkt-Taste und einige andere mehr...

Tja...

Reinhard Jirgl erinnert mich an Arno Schmidt und dessen ortho- sowie typographische Experimente. Aber der war das wohl nicht, von dem Du schreibst, oder?

Doch, das könnte er sein. "Zettel's Traum"?

Die Rechtschreibung befindet sich m.E. schon lange in der Krise. Eine zerknitterte Orthographie erschwert nur das Leseverständnis und lenkt - meist - den Blick von Inhalten ab. Das mag ja hier und da zur Hervorhebung wichtiger Aussagen sinnvoll sein. Aber, wenn der Zweck allein darin besteht, sich witzig von anderen abzuheben, quält der Autor den Leser nur mit seinen Marotten, finde ich.
Aber bald schreibt ohnehin wohl jeder, wie es ihm gefällt, z.B. so:
GENITIV ins Wasser, weil es DATIV ist.