Φιλομαθής schrieb am 31.07.2013 um 14:00 Uhr (Zitieren)
Diese sophistische Spielerei lebt - wie so oft - von der unterschiedlichen Verwendungsweise der Wörter. Aber welcher?
Re: Sophisterei mit Hund
Γραικίσκος schrieb am 31.07.2013 um 14:21 Uhr (Zitieren)
Zumindest mit den Wörtern "dein" und "Vater".
Re: Sophisterei mit Hund
Φιλομαθής schrieb am 31.07.2013 um 14:54 Uhr (Zitieren)
Würde ich auch so sehen, was das "dein" betrifft. Zum einen bezeichnet es einen Besitz, zum anderen eine Beziehung.
Beim Vater bin ich mir nicht so sicher. (Im Deutschen ist es natürlich merkwürdig, einen Hund als Vater zu bezeichnen.)
Re: Sophisterei mit Hund
Γραικίσκος schrieb am 31.07.2013 um 14:57 Uhr (Zitieren)
Der Hund ist (1) dein und (2) Vater; also ist er dein Vater. Und das - "dein Vater" - hat nun eigentlich eine ganz andere Bedeutung.
Danke für diesen lustigen Text!
Re: Sophisterei mit Hund
Φιλομαθής schrieb am 31.07.2013 um 15:51 Uhr (Zitieren)
Dein Hund ist deiner, weil er dir gehört.
Dein Vater ist deiner, weil er zu dir im Verhältnis des Vaters steht.
Vor 15 Jahren etwa konnte Hans-Jochen Vogel sagen: "Ich habe einen Bruder. Mein Bruder ist Ministerpräsident. Aber mein Ministerpräsident ist [wer auch immer]." Die Doppeldeutigkeit hängt also nicht am Vater-Begriff.
Das "Besitz-Dein" erstreckt sich zwar auf alle Bestimmungen des Besitzes ("Dein Hund ist ein Dackel. Er ist dein Dackel"), aber nicht auf die Bestimmungen, für die es ein "Beziehungs-Dein" gibt. Sobald durch das Possessivpronomen etwas bestimmt wird, zu dem wir eine Beziehung haben, geht die Satzaussage auf diese über. "Mein Mann ist Taxifahrer. Aber jetzt sitze ich in Ottos Taxi. Otto ist mein Taxifahrer."
Re: Sophisterei mit Hund
Γραικίσκος schrieb am 31.07.2013 um 15:56 Uhr (Zitieren)
Nein, am Vater-Begriff liegt es nicht. Ich stimme Deiner Analyse zu. Du bringst auch einleuchtende Beispiele.