Γραικίσκος schrieb am 21.10.2013 um 17:07 Uhr (Zitieren)
Eunuchen als Regenten und Feldherren hat es in der Antike ja nicht häufig gegeben.
Eines der seltenen Beispiele: Šamšī-ilu hat von 786 v.u.Z. an das Neuassyrische Reiche über beinahe 40 Jahre regiert und als Feldherr verteidigt - wenn auch in Auseinandersetzung mit unbotmäßigen Statthaltern, also nicht unumstritten. Erst Tiglatpileser III. hat 746 nach einer Palastrevolution diese Phase beendet.
Re: Ein Eunuch als Regent und Feldherr
ανδρεας schrieb am 21.10.2013 um 18:30 Uhr (Zitieren)
Interessant. Man denkt ja immer, Könige wollen eine Dynastie begründen. Hier ein link zu dem Thema:
Γραικίσκος schrieb am 21.10.2013 um 18:35 Uhr (Zitieren)
Unter den Feldherren ist für die Antike auch noch Narses zu nennen.
Was die Dynasiebildung angeht, so hapert es bei den Eunuchen ja nicht mit dem Wollen, sondern mit dem Können.
Re: Ein Eunuch als Regent und Feldherr
Γραικίσκος schrieb am 21.10.2013 um 18:41 Uhr (Zitieren)
Sehe ich es recht, daß der von Dir genannte Aufsatz Šamšī-ilu gar nicht erwähnt?
Re: Ein Eunuch als Regent und Feldherr
ανδρεας schrieb am 21.10.2013 um 21:15 Uhr (Zitieren)
Ich vermute, das ist der Obereunuch, der in dem Zitat auf S. 2 erwähnt wird. Etwas anders geschrieben. Der will die Königswürde an sich reißen.
Re: Ein Eunuch als Regent und Feldherr
Γραικίσκος schrieb am 21.10.2013 um 22:09 Uhr (Zitieren)
Ich glaube, eher nicht, denn der hat ja 40 Jahre lang regiert.
Re: Ein Eunuch als Regent und Feldherr
Γραικίσκος schrieb am 23.10.2013 um 12:29 Uhr (Zitieren)
Inzwischen bin ich weitergekommen in der Geschichte Assyriens. Sīn-šum-lēšir ist nicht identisch mit Šamšī-ilu, sondern hat anderthalb Jahrhunderte später gelebt und war Regent für einen der Söhne Assurbanipals (631-627 v.u.Z.).
Ganz zum Schluß hat er sich wohl selber zum König ausgerufen und ist mit seinem Mündel unter ungeklärten Umständen ums Leben gekommen.
Seine kurze Ära leitete den Niedergang des Neuassyrischen Reiches ein.