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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Loup Garou (1082 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 11.08.2009 um 12:46 Uhr (Zitieren)
Dem gleichnamigen Lied von Willy DeVille liegt folgender Mythos zugrunde: Eine junge Frau und ein junger Mann lieben einander. Unglücklicherweise verliebt sich zugleich ein Magier in die Frau, und da er bei ihr keine Chance hat, verwandelt er den Mann in einen Werwolf, der nur am Tag eine menschliche Gestalt besitzt, und die Frau in einen Falken, der nur in der Nacht eine menschliche Gestalt annimmt. Von da an bis in alle Ewigkeit können sich die beiden Liebenden nur in den wenigen Augenblicken der Morgen- und Abenddämmerung als Menschen begegnen.

Dieses mythische Motiv hat meines Wissens in der Antike keinerlei Vorbild, oder irre ich mich? Orpheus und Eurydike stellen zwar auch ein (auf ewig?) getrenntes Liebespaar dar, aber der Stoff trägt doch deutlich andere Züge.
Re: Loup Garou
Alexander schrieb am 11.08.2009 um 13:39 Uhr (Zitieren)
http://www.omdb.org/movie/526/page/Wissenswertes

Glaubt man dem, was da steht, ist der Mythos sogar jünger :)
Re: Loup Garou
Γραικίσκος schrieb am 11.08.2009 um 13:44 Uhr (Zitieren)
Ach. Ladyhawke.
Auch ich habe es für eine mittelalterliche Legende gehalten.
Re: Loup Garou
Alexander schrieb am 11.08.2009 um 14:05 Uhr (Zitieren)
Obwohl mir ein ähnliches Motiv aus der griechischen Mythologie im Kopf herumschwirrt, ich komme nur nicht drauf. Könnte es sein, dass Mond und Sonne als ein Liebespaar dargestellt wurden, das sich nur bei Anbruch des Tages bzw. der Nacht kurz sehen konnte?
Re: Loup Garou
Γραικίσκος schrieb am 11.08.2009 um 14:30 Uhr (Zitieren)
Das ist ja interessant! Aber gehört habe ich davon nicht. Es liegt freilich nahe, sofern man die Beziehung zwischen der männlichen Sonne und dem weiblichen Mond (im Griechischen das Geschlecht anders als im Deutschen) als Liebesbeziehung auffaßt.
Was in jedem Falle paßt, ist die kurze Begegnungsdauer.
Re: Loup Garou
Γραικίσκος schrieb am 11.08.2009 um 14:59 Uhr (Zitieren)
Dies hier habe ich gefunden:
http://www.buchhandel.de/detailansicht.aspx?isbn=978-3-03723-016-9
Aber so richtig weiter bringt uns das nicht. Das Sujet ist nicht antik und nimmt auch keinen Bezug auf die kurze Begegnungszeit von Sonne & Mond, was ja auch in Zeiten moderner astronomischer Erkenntnisse kein Problem mehr ist.
Re: Loup Garou
Bibulus schrieb am 11.08.2009 um 16:41 Uhr (Zitieren)
so...
wieder im Lande bin.
zum Thema
Meine Meinung
Diese Geschichte ist ein reines "fantasy"-Produkt
und hat keine Entsprechung oder gar Vorlage
in den antiken Mythen.
Die klassischen antiken Mythen sind ja
auffallend relativ frei von "Zauberei".
Spontan fallen mir nur zwei Zauberinnen ein:
Medea und Kirke.
Die "rationalen" Griechen und und später die Römer
haben nicht an "Zauberei" geglaubt, sondern alles
auf eine erklärbare Ursache zurückgeführt.
Nur Naturerscheinungen, die mangels geeigneter
technischer Hilfsmittel unerklärbar bleiben mußten,
wurden dem Wirken der Götter oder einer höheren,
nicht humanen Macht zugeschrieben.

Aber die Vorstellung von "Zauberei", bzw. "Magie" in
Form von Macht über die Naturkräfte durch Menschen
war den Griechen nicht eigen...
Diese Vorstellung besaßen die weniger
"kultivierten" Völker, wie die Germanen.
:o)
Re: Loup Garou
Γραικίσκος schrieb am 11.08.2009 um 17:09 Uhr (Zitieren)
Bibulus hat sicher darin recht, daß der magische Aspekt unantik klingt.
Aber es muß nicht Zauberei sein, was die beiden Liebenden in solch eine seltsame Form des Getrenntseins zwingt. Alexanders Beispiel zeigt, daß im Prinzip auch eine astronomische Konstellation dafür verantwortlich sein kann.
Aber anscheinend ist niemandem eine Analogie dieses Mythos in der Antike bekannt. Und warum sollen die germanischen Völker nicht auch mal eine originelle Idee hervorbringen? Gelegentlich.
Re: Loup Garou
Bibulus schrieb am 11.08.2009 um 17:34 Uhr (Zitieren)
mir fällt nur, als wirklich weither geholter Ansatz
nur die Geschichte von Pyramus und Thisbe ein..
Zwei Liebende, die auch nicht zusammenkommen können
Re: Loup Garou
Bibulus schrieb am 11.08.2009 um 17:36 Uhr (Zitieren)
oder, ansatzweise:
Hero und Leander
ein "Epyllion" Τὰ καθ̓ Ἡρὼ καὶ Λέανδρον
des spätgriechischen Dichters Musaios.
(aus der wikipedia geklaut)
;-)
Re: Loup Garou
Bibulus schrieb am 11.08.2009 um 17:41 Uhr (Zitieren)
was ist denn "Τὰ καθ̓"?
"das ......"?
Re: Loup Garou
Bibulus schrieb am 11.08.2009 um 17:43 Uhr (Zitieren)
äh...
"Τὰ" ist ja Plural von "das" -> "die"
(hmm)
Re: Loup Garou
Ὑληβάτης schrieb am 11.08.2009 um 18:07 Uhr (Zitieren)
Hello, again!
Leider habe ich (heute) nur kurz Zeit.
Diese Ladyhawke-Geschichte klingt tatsächlich "unantik", aber ich glaube eher, weil es hier um sehnsuchtsvolle Liebe geht - die gehört ja eher in die Trivialliteratur, soweit ich jetzt denken kann. Zwei Liebende, die sich nicht erreichen können, kommen z.B. in den griechischen Romanen vor. Die Romane sind aber, glaube ich, weitgehend frei von Magie.
Dass Magie aber nichts in der griechisch-römischen Antike zu suchen hat, meine ich nicht. Apuleius (spätantik) ist ein ganz großer Zauberer, der Magie in seinem Roman (Metamorphose / Der goldene Esel) verwendet hat.
Man hat römische und griechische Zaubermittel gefunden (Papyri und Bleitäfelchen). Während Apuleius in seiner Apologie eher über Sympathiezauber zu schreiben scheint, sind auf den Bleitäfelchen Beschwörungen zu finden - also eine "religiöse Magie".

Wegen Ransmayrs "Letzte Welt" dachte ich, dass Lykaon ein Werwolf war, er wurde aber nur in einen Wolf verwandelt.

Und ich meine mich erinnern zu können, dass ich ein afrikanisches Märchen gelesen habe, in dem Sonnne und Mond Geschwister sind, die getrennt werden, weil sie dem Inzest zu sehr geneigt sind. Wenn sich aber mal der Mond über die Sonne legt, wenn sie also zusammenliegen, wird es dunkel auf der Erde, damit niemand den Inzest sieht! Schöne Erklärung, oder?
Re: Loup Garou
Bibulus schrieb am 11.08.2009 um 18:21 Uhr (Zitieren)
Ὑληβάτης
Dass Magie aber nichts in der griechisch-römischen Antike zu suchen hat, meine ich nicht. Apuleius (spätantik) ist ein ganz großer Zauberer, der Magie in seinem Roman (Metamorphose / Der goldene Esel) verwendet hat.
Man hat römische und griechische Zaubermittel gefunden (Papyri und Bleitäfelchen). Während Apuleius in seiner Apologie eher über Sympathiezauber zu schreiben scheint, sind auf den Bleitäfelchen Beschwörungen zu finden - also eine "religiöse Magie".

ja, natürlich hat es so was gegeben, vor allem im "einfachen" Volke.

Aber die nüchternen Römer haben von "Magie" nichts gehalten.,
(Wir müssen uns mal im Klaren sein,
was "Zauberei" und "Magie" eigentlich bedeutet:
Die Beeinflussung der gewohnten und fassbaren "Naturgesetze".
Es gab im alten Ägypten sehr wohl "Zauberer",
die wir heute "Illusionisten", also Unterhaltungskünstler
nennen würden und die rauschende Erfolge mit ihren
Tricks in Las Vegas und anderen Bühnen feiern könnten.

Aber!
DAS ist eben keine "Zauberei"!

;-)
Re: Loup Garou
Γραικίσκος schrieb am 11.08.2009 um 18:26 Uhr (Zitieren)
Aber die nüchternen Römer haben von "Magie" nichts gehalten.

Hört, hört!
Man hat römische und griechische Zaubermittel gefunden (Papyri und Bleitäfelchen).

Ich glaube, Du redest von kultivierten Römern, nicht vom einfachen Volk.
Re: Loup Garou
Bibulus schrieb am 11.08.2009 um 18:30 Uhr (Zitieren)
Nun,
heutzutage glauben ja auch viele Leute an Horoskope,
Wahrsager, Kartenleger, Handleser und anderen Firlefanz...
 
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