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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Asklepios (599 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 25.11.2013 um 18:17 Uhr (Zitieren)
Heilmittel sind ja - in falscher Dosierung - oft giftig, d.h. es gibt keinen prinzipiellen Unterschied zwischen heilenden und schädigenden Mitteln.

Wird nun der Gott Asklepios auch mit Giften in Verbindung gebracht? Ich finde dazu nichts.

Falls das nicht so ist - gibt es in der griechischen Mythologie einen zu Giften passenden Gott?
Re: Asklepios
ανδρέας schrieb am 25.11.2013 um 21:04 Uhr (Zitieren)
Da war etwas mit Hera, die 2 Giftschlangen schickte, um Herakles zu töten. Herakles hat sie aber rechtzeitig erwürgt.
Re: Asklepios
Γραικίσκος schrieb am 26.11.2013 um 16:16 Uhr (Zitieren)
Du spielst darauf an, daß die Schlange mit Asklepios in Verbindung gebracht wird?
Re: Asklepios
ανδρέας schrieb am 27.11.2013 um 20:03 Uhr (Zitieren)
Einen zu Giften passenden Gott habe ich so nicht gefunden. Nur eben Hera ...
Re: Asklepios
ανδρέας schrieb am 27.11.2013 um 20:03 Uhr (Zitieren)
Einen zu Giften passenden Gott habe ich so nicht gefunden. Nur eben Hera ...
Re: Asklepios
Φιλομαθής schrieb am 27.11.2013 um 22:15 Uhr (Zitieren)
Mit seinen letzten Worten soll Sokrates ja darum gebeten haben, dem Asklepios einen Hahn zu opfern (Phaidon 118a). Was er mit ihnen zeigen wollte, kann man verschieden auslegen: entweder gibt er hierin seiner völligen Gelassenheit gegen den Tod Ausdruck, indem er noch in seinen Abschied ein Korn attischen Salzes streut und sich nun als vollständig geheilt, nämlich vom Leben selbst, bezeichnet*; oder seiner hohen Sorgfalt im Befolgen religiöser Pflichten, um damit den Asebievorwurf der Anklage auch postum noch einmal zu entkräften.

Letzteres würde bedeuten, dass Asklepios tatsächlich der zuständige Gott bei der Anwendung von Pharmaka gewesen wäre, unabhängig von der beabsichtigten Wirkung.

Dafür, dass man auch die Zubereitung von Giften als ein Teilgebiet der Medizin ansah, mag Theophrast einen Hinweis liefern. Über Thrasyas von Mantinea berichtet er, dieser habe ein hochwirksames, aber schmerzlos wirkendes Gift durch Mischung von Schierling und Mohn entdeckt. Von seinem Schüler heißt es dann: δεινὸς δὲ καὶ Ἀλεξίας ὁ μαθητὴς αὐτοῦ καὶ οὐχ ἧττον ἔντεχνος ἐκείνου· καὶ γὰρ τῆς ἄλλης ἰατρικῆς ἔμπειρος. (Sehr begabt war aber auch sein Schüler Alexias und nicht weniger fachkundig als jener; denn auch in der übrigen ärztlichen Kunst war er erfahren.) [Hist. plant. 9, 16, 8]

Wenn man hiernach geht, dann war die Herstellung von Giften eine ἰατρική (τέχνη) unter anderen.

Giftmischerinnen, Zauberinnen, Hexen und solche, die sich dafür hielten, haben, wie es scheint, vor allem Hekate als Helferin bei ihrem Tun beschworen, so auch Medea als sie den Giftanschlag auf die Hochzeitsfeier Jasons mit der Tochter des Kreon plant (Eur. Med. 397). Als Nachfolgerin der Medea wiederum sieht sich Simaitha, die Sprecherin der 2. Idylle des Theokrit, die den ihr abtrünnig gewordenen Delphis mittels Liebeszauber zurückgewinnen und, falls der sich als wirkungslos erweist, auch vergiften will. Auch sie wendet sich an Hekate.


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*Nietzsche wollte hierin die boshafte Schlusspointe eines verkappten Pessimisten erkennen.
 
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