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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Alkainetos über eine freche Schwester (767 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 22.08.2009 um 16:10 Uhr (Zitieren)
Alkainetos hat um die Wende des 5. und 6. Jhdts. n. Chr. gelebt und Hetärenbriefe verfaßt.

Philainis an Petale

Als ich gestern von Pamphilos zum Gelage gebeten wurde, ließ ich Thelxinoë, meine Schwester, gleichfalls herbeirufen, ahnungslos, daß ich mir selbst dadurch einen empfindlichen Streich versetzen sollte, wie es der Ausgang zeigte.
Erstens kam sie schon allzu sorgfältig herausgeputzt. Von Schminke glänzten ihre Wangen, und, wie es scheint, hatte sie die Haare vor dem Spiegel geflochten und aufgesetzt. Kostbare Ketten hingen ihr vom Halse, dessen Schönheit zu erhöhen. Eine Menge anderen Tands, Brust- und Armbänder trug sie. Auch der Kopfputz war von ihr nicht vergessen worden. Bald warf sie den Blick auf ihr tarentinisches Kleid, aus dem ihre Schönheit frei hervorglänzte, bald nach rückwärts auf ihre Fersen. Oft betrachtete sie sich derart selbst und lugte, ob auch sonst jemand sie beachte.
Sie setzte sich zwischen mich und Pamphilos, um uns beide voneinander zu trennen, zog scherzend des Jünglings Auge auf sich und wechselte mit ihm den Becher. Jung und zärtlich und vom vielen Weine erwärmt, ließ er es sich gerne gefallen. Auf diese Weise küßten sie einander ebensogut, als sei es von Mund zu Mund. Sie tranken ihre Küsse und sogen den Wein, der ihre Lippen berührte, bis ins Herz hinein. Pamphilos biß von einem Apfel ab und warf ihn dann geschickt in ihren Schoß; sie küßte den Apfel und verbarg ihn im Busen, unter dem Bande, das ihn umschloß.
Dieses Betragen war mir ärgerlich, da ich an meiner Schwester, die ich in meinen Armen großgezogen, eine Nebenbuhlerin entdeckt hatte. Das ist mein Lohn für meine Erziehung, der würdige Dank ihrer Erkenntlichkeit!
Zu verschiedenen Malen machte ich ihr bei diesen Anlässen Vorwürfe: „Thelxinoë, wie verfährst du gegen deine Schwester? Pfui, Thelxinoë!“ - Doch wozu die lange Erzählung? Die Boshafte zog ab, nachdem sie sich des Jünglings in so schamloser Weise bemächtigt hatte. -
Thelxinoë hat mich verletzt. Aphrodite, und Du, Petale, unsere gemeinschaftliche Freundin, seid meine Zeugen, daß sie überall Urheberin böser Kränkungen ist! - Gut! Wir wollen also jetzt einander feindlich begegnen! Auch ich hoffe durch List eine gleiche Beute zu finden. - Beschlossen sei es! Ein Keil treibe den andern! Mir soll es nicht fehlen, dieser Frechen drei Liebhaber statt dieses einen auszuspannen.

[Quelle: Lukian – Alkiphron – Aristainetos, Hetären. Gespräche – Briefe – Epigramme. Ausgewählt und erläutert von Dr. Wilhelm Plankl. München 1964, S. 116 f.]
Re: Alkainetos über eine freche Schwester
Γραικίσκος schrieb am 22.08.2009 um 20:04 Uhr (Zitieren)
Ich habe versucht, etwas mehr über diesen Autoren herauszufinden, bin aber nur auf einen vorchristlichen Boxer dieses Namens gestoßen.
Re: Alkainetos über eine freche Schwester
Γραικίσκος schrieb am 07.11.2019 um 23:38 Uhr (Zitieren)
Kein Wunder, daß ich nichts zu Alkainetos gefunden habe - der Autor heißt Aristainetos.
Re: Aristainetos über eine freche Schwester
Γραικίσκος schrieb am 07.11.2019 um 23:39 Uhr (Zitieren)
Dann sollte ich mal den Titel ändern.
 
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