α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
ανισοτροπια (663 Aufrufe)
meda schrieb am 14.12.2017 um 12:17 Uhr (Zitieren)
Moin Gemeinde!

Ich komme mit der SInnhaftigkeit der Worte Isotropie bzw. Anisotropie so gar nicht klar.

Nach [https://de.wikipedia.org/wiki/Isotropie] sei damit die Unabhängigkeit einer Eigenschaft von der Richtung gemeint. Da werden auch die beiden altgriechischen Wortstämme angegeben und übersetzt (als: gleiche Richtung).
Für mich allerdings steht isotropie dem Wortsinne folgende doch eher für das Gegenteil, nämlich die Richtungsabhängigkeit. Denn alles geht in diesselbe Richtung.
Wer spielt hier wem einen Streich? Kann mich da mal eine freundlicher Teilnehmer darüber mal ganz grundsätzlich aufklären?

grüsse meda
Re: ανισοτροπια
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 14.12.2017 um 13:18 Uhr (Zitieren)
Ich versuch's mal mit eigenen Worten:

Denn alles geht in diesselbe Richtung.
Das ist eine unzulässige Betrachtungsweise.
Denn man untersucht nicht die Richtung(en) selbst, sondern die Ausprägung der Eigenschaft in Abhängigkeit von der Richtung.

Bei Isotropie bleibt die Eigenschaft die gleiche (ἴσος), welche Richtung (τρὀπος) man auch immer betrachtet, d. h., die Richtung ist keine Einflußgröße.
Hat demgegenüber die Richtung eine Auswirkung auf die Eigenschaft (d. h., die Eigenschaft ändert sich mit der Richtung), so ist die Eigenschaft von dieser abhängig und wird als anisotrop (an = gr. Verneinungspartikel, vgl. un- (dt.), in- (lat.) ) bezeichnet.

HTH
Re: ανισοτροπια
meda schrieb am 15.12.2017 um 15:44 Uhr (Zitieren)
Moin στρουθίον οἰκιακόν!

"Bei Isotropie bleibt die Eigenschaft die gleiche (ἴσος), welche Richtung (τρὀπος) man auch immer betrachtet, d. h., die Richtung ist keine Einflußgröße.
Hat demgegenüber die Richtung eine Auswirkung auf die Eigenschaft (d. h., die Eigenschaft ändert sich mit der Richtung), so ist die Eigenschaft von dieser abhängig und wird als anisotrop (an = gr. Verneinungspartikel, vgl. un- (dt.), in- (lat.) ) bezeichnet."

Das hast Du schön geschrieben. Nur verstehen, verstehen, tu ich das immer noch nicht.

Vlt. kannst Du mir das nochmal anhand zweier Bsp. die ich gefunden habe näher bringen:

Sonnenlicht: isotrop
Laserlicht: anisotrop

Ich möchte betonen, dass es mir hauptsächlich ums Sprachliche und dessen Präzission geht. Z.B. isobar gleiche Schwere, Druck da ist alles gesagt; nimmt man aber das Wort Schizophenie, dann kann man darunter ein Phänomen des Dr. Jekyll und Mr. Hide verstehen. Sprachlich ist das nicht uneben. Gemeint aber ist ein nur teilweiser Befall des Gehirns (nicht lethal im Ggs. zu der Krankheit von der man abgrenzen will) das aber so ähnlich reagiert wie bei der tödlichen Krankheit zu dessen Beginn.
Re: ανισοτροπια
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 16.12.2017 um 11:35 Uhr (Zitieren)
Moin zurück, meda!

Da ich weder Physiker noch Mediziner bin, kann ich zu Deinen Betrachtungen leider nicht sehr viel sagen, zu Deiner Bitte um weitere Erklärungen habe ich folgendes gefunden, das Dir vielleicht weiterhilft:
http://www.wer-weiss-was.de/t/was-sind-anisotrope-stoffe/7825376/5 und zwar die Antwort von Joachim_4f350f
03.09.2010, 14:51 Uhr

Deine Verständnisschwierigkeit liegt möglicherweise darin, daß man isotrop auch mit ungerichtet (weil sich in alle Richtungen hin gleich verhaltend), anisotrop mit gerichtet (weil sich richtungsabhängig unterschiedlich verhaltend) wiedergeben kann.

Weitere Ideen zur Erklärung des Sache habe ich nicht, und was Du zum sprachlichen Teil sagst, kann ich nur beantworten mit dem Hinweis, daß Begriffsbildungen, die morphematisch gleich sind, noch lange nicht dem gleichen semantischen Schema folgen müssen: isobar = Stellen gleichen Luftdrucks vs. isotrop = sich richtungsunabhängig verhaltend. Das muß man, wie vieles in der Sprache, die letzlich nicht logisch ist, wahrscheinlich schlicht hinnehmen
Re: ανισοτροπια
στρουθίον οἰκιακόν schrieb am 16.12.2017 um 11:53 Uhr (Zitieren)
Autokorrektion:
letztlich
hinnehmen.

Zum Letztgesagten, auf die Schnelle gefunden: Vgl. die Bildungen mit dem Suffix -lich verwunderlich und fürsorglich mit den Bedeutungen 'zum Verwundern' und 'für jdn/etwas sorgend / sich kümmernd um': den Perspektivwechsel nimmt jeder Muttersprachler quasi automatisch vor, ohne sich an die gleiche Bildungsweise zu klammern.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Küste

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.