Γραικίσκος schrieb am 05.01.2019 um 17:59 Uhr (Zitieren)
Unter den Geheimschriften u.ä., die Aeneas Tacticus aus der Antike in seinen Poliorketika Kap. 31 überliefert, ist eine, wie ich meine, sehr pfiffige:
(Aineias/Aeneas Tacticus: Poliorketika/Stadtverteidigung XXXI 28, in der Übersetzung von Kai Brodersen)
Auf diese Art dauert es halt eine Weile, aber der Gegner kommt nicht leicht darauf.
Die meisten Ratschläge des Aineias laufen auf das geschickte Verstecken der Botschaft hinaus.
Re: Geheime Botschaften
Titus schrieb am 06.01.2019 um 07:13 Uhr (Zitieren)
Auf solch eine Idee muss man erst mal kommen.
Nicht schlecht.
Re: Geheime Botschaften
Φιλομαθής schrieb am 06.01.2019 um 15:15 Uhr (Zitieren)
So ganz verstehe ich noch nicht, weshalb man dem Boten die Nachricht nicht einfach in mündlicher Form anvertrauen konnte, aber originell ist die Methode sicherlich. Die Geschichte stammt übrigens aus dem fünften, nach der Muse Terpsichore benannten Buch der Historien des Herodot (Kap. 35).
Re: Geheime Botschaften
οὔτις schrieb am 06.01.2019 um 15:59 Uhr (Zitieren)
Der Bote durfte die Botschaft nicht kennen (konnte sie ja selbst nicht lesen), um sie ggf unter Zwang nicht zu verraten.
Eventuell auch eine Erfindung zur Erheiterung...
Re: Geheime Botschaften
Γραικίσκος schrieb am 06.01.2019 um 16:00 Uhr (Zitieren)
Oja, von Herodot stammt diese Geschichte. Danke für den Hinweis.
Deine Bedenken kann ich verstehen. Gedacht habe ich mir, daß auf diese Weise der Sklave selbst in Unkenntnis des Inhalts der Botschaft, die er trägt, gehalten werden kann. Doch was nützt das, wenn er - etwa unter Folter - gesteht, daß sich irgendeine Nachricht auf seinem eigenen Kopf befindet?
Natürlich ist diese Art der Übermittlung der in einem versiegelten Brief vorzuziehen, weil ein Brief leichter zu entdecken ist.
Der Sklave ist prima facie nicht als Bote zu erkennen; doch das gilt natürlich auch dann, wenn er die Botschaft mündlich überbringt.
Aineias scheint insgesamt von den Möglichkeiten, Botschaften zu verstecken, fasziniert zu sein.
Re: Geheime Botschaften
οὔτις schrieb am 06.01.2019 um 16:11 Uhr (Zitieren)
Angesichts des großen Hacker-Angriffs sollte man sich das näher ansehen, trotz der Zeitverzögerung und der zunehmenden Anzahl vor Glatzköpfigen zB im Regierungsviertel Berlins.
Re: Geheime Botschaften
Γραικίσκος schrieb am 06.01.2019 um 17:19 Uhr (Zitieren)
So kommt es auch dazu, daß wieder vermehrt klassische Schreibmaschinen verwendet werden.
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Der Hintergrund des hier geschilderten Falles:
Aristagoras, der Vetter und Schwiegervater des Histaios, verwaltete für diesen, der vom persischen Großkönig Dareios I. in Susa festge-halten wurde, die Herrschaft in der kleinasiatischen Hafenstadt Mi-let. Histaios will aus Susa den Aristagoras in Milet darüber infor-mieren, daß die Zeit für einen Aufstand gegen die persische Herrschaft gekommen sei. Der sog. Ionische Aufstand brach dann 499 v.u.Z. aus. Der Umstand, daß er von den Griechen unterstützt wurde, führte später zum Feldzug des Dareios gegen die Griechen.
Die Herodot-Stelle V 35:
Artaphernes und Megabates waren Brüder Dareios' I., der erstgenannte Satrap in Sardes.