Γραικίσκος schrieb am 21.03.2019 um 23:13 Uhr (Zitieren)
... in der Schilderung Herodots (Historien I, 180-182):
[Herodot, Historien. 2 Bde. Herausgegeben von Josef Feix. München 21977; Bd. 1, S. 165-167]
Re: Der Turm zu Babel
Γραικίσκος schrieb am 22.03.2019 um 13:18 Uhr (Zitieren)
Zweierlei erscheint mir bemerkenswerte: zum einen, daß der Autor den Baal umstandslos mit Zeus identifiziert, zum anderen seine Skepsis gegenüber dem behaupteten Schlaf des Gottes im Tempel - obgleich Herodot mutmaßlich nicht skeptisch gegenüber der Existenz von Zeus ist.
Re: Der Turm zu Babel
Γραικίσκος schrieb am 22.03.2019 um 13:18 Uhr (Zitieren)
bemerkenswerte --> bemerkenswert
Re: Der Turm zu Babel
Φιλομαθής schrieb am 23.03.2019 um 15:30 Uhr (Zitieren)
Gelegentlich dieser Interpretatio Graeca fällt mir der keltische Gott Ogmios ein, den Lukian nach einer bildlichen Darstellung als einen uralten (γέρων ἐς τὸ ἔσχατον) Glatzkopf (ἀναφαλαντίας) mit, soweit vorhanden, völlig weißen Haaren (πολιὸς ἀκριβῶς ὅσαι λοιπαὶ τῶν τριχῶν) und runzliger, tiefdunkel verbrannter Haut (ῥυσὸς τὸ δέρμα καὶ διακεκαυμένος ἐς τὸ μελάντατον) beschreibt. Aufgrund einzelner Attribute, nämlich Löwenfell und Keule, wird dieser Gott, so wenig seine übrige Erscheinung auch dazu passen mag, von Lukian als eine Herakles-Epiklese erkannt.
Bei einem Gott, der mit Blitzbündel dargestellt wurde, gab es für einen Griechen wohl keine Verwechslungsmöglichkeiten. Im Hinblick auf den Turm von Babel frage ich mich, ob er vielleicht auch eine ganz praktische Funktion als Blitzschutzanlage für die umliegende Stadt gehabt haben könnte.
Re: Der Turm zu Babel
Γραικίσκος schrieb am 29.03.2019 um 16:09 Uhr (Zitieren)
"Der Glatzkopf mit, soweit vorhanden, völlig weißen Haaren" - dazu gibt es doch aus der Antike auch eine Paradoxie, oder? Wo liegt die Grenze zwischen behaart und glatzköpfig? Bei hundert Haaren, bei zehn Haaren, bei einem Haar?