Auf arte ist u.d.T. "Vertreibung aus dem Heiligen Land – Der römisch-jüdische Krieg und Flavius Josephus" eine Dokumenation über den jüdischen, griechisch schreibenden Autor Flavius Josephus gesendet worden.
Für manche Bereiche der antiken Geschichte ist er eine unentbehrliche Quelle. Verwiesen wurde in dem Film auch auf seine Autobiographie, die als Anhang zu den Antiquitates Judaicae verfaßt worden ist.

Ohne des Flavius Josephus Wert für die Geschichte des jüdischen Volkes herabsetzen zu wollen, ist mein Eindruck von der Autobiographie doch zwiespältig. Damit meine ich nichtmal, daß er von den Juden zu den Römern die Front gewechselt hat, sondern seine Servilität auch gegenüber Domitian, dem er (429) ausdrücklich dafür dankt, seine jüdischen Ankläger bestraft zu haben (τούς τε γὰρ κατηγορήσαντάς μου Ἰουδαίους ἐκόλασεν).

Der Komplexität seines Charakters wird Lion Feuchtwangers Josephus-Trilogie gerecht, die ich unbedingt empfehle.