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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Weltanfänge #14 (538 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 29.07.2019 um 14:51 Uhr (Zitieren)
Kosmogonie des Bantu-Stammes der Boschongo

Im Anfang, im Dunkel, da war nichts als Wasser. Und Bumba war allein.
Eines Tages hatte Bumba fürchterliche Schmerzen. Er würgte und verdrehte sich und spie die Sonne aus. Danach verbreitete sich das Licht über alles. Die Hitze der Sonne trocknete das Wasser, bis die schwarzen Spitzen der Welt sich zu zeigen begannen. Schwarze Sandbänke und Felsenriffe konnten gesehen werden. Aber das war nichts Lebendiges.
Bumba spie den Mond aus und dann die Sterne, und danach hatte die Nacht auch ihr Licht.
Noch hatte Bumba Schmerzen. Er mühte sich wieder ab, und neun Lebewesen kamen hervor: der Leopard namens Koy Bumba, und Pongo Bumba, der Adler mit Hinterhauptschopf (die Harpyie), das Krokodil, Ganda Bumba, und ein kleiner Fisch mit Namen Yo; dann Kono Bumba, die Schildkröte, und Tsetse, der schnelle, tödliche Blitz, schön wie der Leopard, dann der weiße Reiher, Nyanyi Bumba, auch ein Käfer und die Ziege Budi.
Zuletzt kamen die Menschen hervor. Es waren viele Menschen, aber nur einer war weiß wie Bumba. Sein Name war Loko Yima.
Die Lebewesen ihrerseits schufen dann alle anderen Kreaturen. Der Reiher schuf alle anderen Vögel in der Luft mit Ausnahme der Gabelweihe. Er machte die Gabelweihe nicht. Das Krokodil machte Schlangen und den Leguan. Die Ziege schuf alles Hornvieh. Yo, der kleine Fisch, brachte alle Fische der Meere und Gewässer hervor. Der Käfer schuf die Insekten.
Die Schlangen ihrerseits machten Heuschrecken, und der Leguan machte Geschöpfe ohne Hörner.
Dann sagten die drei Söhne Bumbas, sie würden die Welt vollenden. Der erste, Nyonye Ngana, machte die weißen Ameisen; aber er war der Aufgabe nicht gewachsen, und er starb an ihr. Die Ameisen jedoch, dankbar für ihr Leben und Dasein, suchten schwarze Erde in der Tiefe und bedeckten damit unfruchtbaren Sand, um ihren Schöpfer zu begraben und zu ehren.
Chonganda, der zweite Sohn, brachte eine wunderbare lebende Pflanze hervor, aus der alle Bäume und Gräser und Blumen und Pflanzen in der Welt entsprungen sind. Der dritte Sohn, Chedi Bumba, wünschte etwas Abweichendes, aber trotz aller Bemühungen machte er nur den Vogel, der Gabelweihe heißt.
Von allen Geschöpfen war Tsetse, der Blitz, der einzige Unruhestifter. Er erregte so viel Unruhe, daß Bumba ihn in den Himmel jagte. Da war die Menschheit ohne Feuer, bis Bumba dem Volk zeigte, wie aus Bäumen Feuer zu holen ist. „Es ist in jedem Baum Feuer“, sagte er ihnen, und er zeigte ihnen, wie der Feuerbohrer zu machen und das Feuer freizulegen sei. Gelegentlich springt heutzutage Tsetse noch herab und schlägt die Erde und richtet Schaden an.
Als endlich das Werk der Schöpfung beendet war, ging Bumba durch die friedlichen Dörfer und sagte zu den Leuten: „Schaut diese Wunder; sie gehören euch.“ So kamen von Bumba, dem Schöpfer, dem Urahnen, alle Wunder, die wir sehen und innehaben und gebrauchen, und die Brüderlichkeit zwischen Tieren und Menschen.


[Quelle: Mircea Eliade (Hrsg.), Geschichte der religiösen Ideen - Quellentexte. Freiburg/Basel/Wien 1981, S. 88 f.]

Ende der Reihe - auch wenn es gewiß noch viele weitere Mythen zuum Thema gibt.
 
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