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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Das Buch Elchesai: Der wiedergeborene Jesus (711 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 08.08.2019 um 23:33 Uhr (Zitieren)
Das Buch Elchesai ist nur in Fragmenten in griechischer Sprache erhalten, und zwar bei den Kirchenlehrern Hippolyt und Epiphanius (3./4. Jh. n. Chr.). Die erhaltenen Fragmente weisen auf ein torahtreues Judentum (Beschneidung, Sabbat, Gebet in Richtung Jerusalem). Elchesai ist eine Offenbarungsgestalt am Beginn des 2. Jh. n. Chr. Das, was in seinem Buch aufgeschrieben ist, könnte sich einer Vision oder Offenbarung verdanken, darauf weisen viele Einzelzüge.
Nach eigener Mitteilung trat Elchesai „im dritten Jahr Trajans“ öffentlich auf, d.h. im Jahre 101 n. Chr. Schon bei Hippolyt heißt es, Elchesai selbst habe sein Buch von den „Serern“ in Parthien erhalten. Damit stehen Person und Lehre, Wirkung und „Kirche“ Elchesais in engem Zusammenhang mit dem Parther-Problem, das im 1.-2. Jh. n. Chr. zur besonderen Herausforderung für das römische Reich wurde.
Seine Wirkungsgeschichte ist beträchtlich.
Um 220 n. Chr. wird seine Lehre durch Alkibiades nach Rom ge-bracht. Im Jahre 247 ist nach Eusebius die Gruppe in Cäsarea missionarisch aktiv gewesen. Durch den Kölner Mani-Codex wissen wir, daß der Einfluß Elchesais auf Mani erheblich gewesen sein muß. Denn Mani hat bis zum 24. Lebensjahr in dieser Gruppe gelebt. Der erst seit 1969/70 bekannte Kölner Mani-Codex liefert neue, wichtige Einzelheiten über Elchesai; dieser Codex wurde freilich nach 276 n. Chr. verfaßt, also 150 Jahre nach Elchesais Tod.
Die Fragmente [...] können zeigen, wie eigenartig die Wege sein konnten, auf denen christliche Botschaft sehr schnell nach Jesu Tod transformiert wurde. Andererseits verbieten sich auch Einordnungen wie „synkretistisch“ oder „jüdisch“ im Gegensatz zu „christlich“ um diese Zeit noch ganz.

Fragment 7:
... die Mächte des Alls sind von Gott. Sie sagen nicht, daß Christus einer ist, sondern daß es einen hohen Christus gab, und der ist schon oft für uns in viele Körper gebracht worden und ist jetzt in Jesus. Einmal sagt er, Jesus sei von Gott geboren, ein anderes Mal als Geist, mal aus der Jungfrau und mal nicht. Danach wandert er von einem Körper zum anderen und hat sich vielfach gezeigt.

(Quelle: Das Neue Testament und frühchristliche Schriften. Übersetzt und kommentiert von Klaus Berger und Christiane Nord. Frankfurt am Main/Leipzig 1999, S. 769; 773)
 
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