In Buch XI 4 seiner Etymologiae schreibt Isidor von Sevilla über "Verwandelte":

1. Es werden aber auch einige monströse Verwandlungen von Menschen und Veränderungen bei wilden Tieren [berichtet], wie von jener großen überaus wohlgestalteten Kirke, die die Gefährten des Odysseus in wilde Tiere verwandelt haben soll, und von den Arkadiern, die vom Schicksal geführt, einen Teich durchschwammen und dort in Wölfe verwandelt wurden.
2. Denn auch, dass die Gefährten des Diomedes in Vögel verwandelt wurden, bestätigen sie nicht in den Lügen ihrer Sagen, sondern in historischer Versicherung. Aber es behaupten auch einige, dass aus Menschen strigae (Blutsauger) geworden sein sollen. Bei vielen Räubereien nämlich verwandeln sich die Gestalten der Verbrecher und gehen, sei es durch magische Gesänge oder durch Kräutergifte, mit den ganzen Körpern in wilde Tiere über.
3. Weil ja durch die Natur das meiste eine Veränderung erfährt, werden auch verdorbene Dinge in verschiedenes Aussehen verwandelt: wie vom verfaulten Fleisch der Kälber Bienen , von den Pferden Skarabäen, von den Maultieren Heuschrecken, von den Krebsen Skorpione. Ovid sagt (Met. 15, 369):

Concava litorei [litoreo] si demas brachia cancri [cancro],
[...]
scorpio [scorpius] exibit, caudaque minabitur unca.
Wenn man die gebogenen Arme des Uferkrebses nimmt,
[und den Rest in der Erde verbirgt, wird aus dem vergrabenen Teil]
ein Skorpion herauskommen und mit gebogenem Stachel drohen.

(Die Enzyklopädie des Isidor von Sevilla. Hrsg. v. Lenelotte Möller. Wiesbaden 2008, S. 446)

Ich kann alle Angabe auf antike Texte beziehen, nur die "strigae" als Blutsauger nicht. Der Georges gibt für das Wort striga lediglich eine Belegstelle an: Petronius, Satyrica 63, 4. Dort ist jedoch nicht von Blutsaugern die Rede.