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Die Überlieferungen des Paris-Urteils #3 (631 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 27.10.2019 um 13:02 Uhr (
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Hyginus in seinen "Fabulae" (einer vermutlich von einem unbekannten Autor kompilierten Zusammenstellung) bringt das Motiv der Eris ins Spiel, wovon die anderen Autoren nichts berichten. Eine Inschrift auf ihrem Apfel kommt auch bei Hyginus nicht vor:
Zeus soll, als Thetis den Peleus heiratete, alle Götter zum Gastmahl geladen haben mit Ausnahme der Eris, das heißt der Zwietracht (discordia). Als diese später kam und zum Gastmahl nicht zugelassen wurde, warf sie von der Tür aus einen Apfel in die Mitte und sagte, die Schönste solle ihn aufheben (dicit quae esset formosissima attolleret).
Hera, Aphrodite und Athene beanspruchten den Schönheitspreis für sich, und ein heftiger Streit brach unter ihnen aus. Da befahl Zeus dem Hermes, sie auf den Berg Ida zu Alexandros Paris zu bringen und diesen urteilen zu lassen.
Hera versprach ihm, wenn er zu ihren Gunsten entscheide, werde er über die ganze Welt herrschen und an Reichtum alle anderen übertreffen. Athene versprach ihm, er werde, wenn sie als Siegerin hervorgehe, der Stärkste unter allen Sterblichen und in jeder Kunst bewandert sein. Aphrodite aber versprach, ihm die Tyndareos-Tochter Helena, die schönste aller Frauen, zur Gemahlin zu geben.
Paris zog das letzte Geschenk den ersten vor und entschied, Aphrodite sei die schönste. Deswegen wurden Hera und Athene Feindinnen der Trojaner.
Auf Betreiben der Aphrodite entführte Alexandros Helena von seinem Gastfreund Menelaos aus Sparta nach Troja und nahm sie zur Frau. Bei ihnen waren zwei Dienerinnen, Aithra und Thisadie, die Kastor und Polydeukes ihr als Gefangene zugewiesen hatten, die aber einst Königinnen gewesen waren.
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