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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Krankheiten als Strafe Gottes (385 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 07.11.2019 um 13:58 Uhr (Zitieren)
Gott resp. die Götter senden Kranheiten über die Menschen als Strafe für deren Sünden - diesen Mythos gab es selbstverständlich schon in der Antike.
Hier ein Beispiel:

Hintergrund:
Der Assyrerkönig Salmanassar V. (727-722 u.Z.) griff Samaria an, den nördlichen der beiden jüdischen Staaten mit der gleichnamigen Hauptstadt.
1 Als Salmanasar, der König der Assyrier, vernommen hatte, der Israëlitenkönig [sc. Oseas] habe insgeheim eine Gesandtschaft an Soas, den König der Aegyptier, geschickt, um mit diesem ein Bündnis gegen ihn zu schliessen, ergrimmte er und zog im siebenten Jahre der Regierung des Oseas gegen Samaria. Der König aber verweigerte ihm den Einzug in die Stadt, und so belagerte Salmanasar sie drei Jahre lang und eroberte sie dann im neunten Jahre der Regierung des Oseas und im siebenten Jahre der Regierung des Ezekias, des Königs zu Jerusalem (1). Er vernichtete darauf die Herrschaft der Israëliten völlig und führte das ganze Volk nach Medien und Persien weg (2). Auch den König Oseas nahm er gefangen. Alsdann verpflanzte er andere Völkerschaften aus der Gegend Chutha, die von einem Flusse in Persien ihren Namen hat, nach Samaria und dem Lande der Israëliten. [...]
3 Als aber die Chuthäer (so genannt von dem Lande Chutha in Persien, wo auch ein Fluss desselben Namens sich befindet) nach Samaria übergesiedelt waren und ihre Götter mitgebracht hatten (sie bestanden aus fünf Völkerschaften, von denen jede ihren besonderen Gott verehrte), erregten sie den Zorn des allmächtigen Gottes. Infolgedessen brach bei ihnen die Pest aus, an der sie zahlreich dahinstarben, und gegen die es kein Heilmittel gab. Da wurden sie durch eine Weissagung ermahnt, sie sollten sich zur Verehrung des allmächtigen Gottes bekehren, dann werde das Übel weichen. Sie schickten daher Gesandte zum Könige der Assyrier und liessen ihn bitten, er mögen ihnen von den gefangenen Priestern der Israëliten einige zusenden. Als das geschehen und sie in dem Dienste Gottes unterrichtet waren, fingen sie an, ihn eifrig zu verehren, worauf die Pest auch bald verschwand. Diesen Gebräuchen sind die Chuthäer (so heissen sie im Hebräischen, während die Griechen sie Samariter nennen) in der Folge stets treu geblieben. [...]

(Flavius Josephus: Jüdische Altertümer [IX 14, 1 & 3]. Hrsg. v. Heinrich Clementz. Nachdruck Wiesbaden o.J., S. 594, 596)
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1) im südlichen Königreich Jehuda (Judaea)
2) Damit verschwinden zehn der zwölf Stämme Israels aus der Geschichte.
 
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