(Ein aspiriertes großes Rho habe ich nicht auftreiben können.)

Wohl die beste allgemeine Schilderung des Römischen Reiches im zweiten Jahrhundert, die eingehendste und vollständigste, die wir besitzen, ist die Rede εἰς ῥώμην, die der Sophist Aelius Aristides in Rom gehalten hat. Sie ist nicht nur ein Ausdruck ehrlicher Bewunderung für die Größe des Römischen Reiches, sondern eine gedankenreiche, auf solider Grundlage aufgebaute Analyse ersten Ranges.

So schrieb es Michael Rostovtzeff.

Mir ist in Kap. 85 die folgende Passage ins Auge gefallen:

Ihr [sc. Römer] gabt ihnen [sc. den Bewohnern des Reiches] die Hoffnung, daß sie es nicht bereuen würden, wenn sie sich als tüchtige Männer erwiesen - denn nicht Leute aus altem Adel würden die sein, die stets den ersten Platz einnehmen, und Leute aus der zweiten Klasse den zweiten Platz, und auch bei den übrigen Plätzen werde es nicht so sein, sondern jeder werde den Rang einnehmen, den er verdiene, da die Tüchtigen hier nicht nach Worten, sondern nach Taten beurteilt würden [οὐ γὰρ ἐξ εὐπατριδῶν ἔσεσθαι τὸν ἀεὶ πρῶτον δυνάμενον καὶ δευτέρων καὶ τὴν ἄλλην τάξιν ὡσαύτως, <ἀλλ'> ἧς ἂν ἕκαστος ἀξίας ᾖ, ταύτην σχήσειν, ἅτε οὐ λόγων, ἀλλ' ἔργων ἐνταῦθα κρινόντων τοὺς ἀγαθούς].

Das läßt schon an das Motto der napoleonischen Ära anklingen.