Denk mal logisch! "Hendiadyoin" heißt: eins durch zwei - ein und dieselbe Sache durch zwei Worte ausgedrückt.
Und was soll davon der Plural sein?
"Mehreres durch noch mehr"?

Du gehst bei Deiner Frage davon aus, daß der ganze Ausdruck, also die drei Wörter, zu einem einzigen Wort verschmolzen ist, zu dem man dann einen Plural bilden könnte. Das ist aber ungriechisch gedacht; im Griechischen sind es drei Wörter: eins durch zwei. Und dazu gibt es keinen Plural.

So meine Meinung.

Aber was schreibt man dann im Deutschaufsatz?
"Der Autor benutzt viele Hendiadyoin[s?]"

Genau das ist das Problem: Ich schreibe morgen Deutsch (=
Ich meine, wir setzen ja auch andere Rhetorik-Mittel wie Anapher oder Hyperbaton in den Plural. Das das nicht so einfach ist, ist mir schon klar, sonst hätt ich nicht gefragt...

Hen|dia|dy|oin, das; -s, -, (seltener:) Hen|dia|dys, das; -, - [mlat. hendiadyoin, hendiadys < griech. hèn dià dyoĩn = eins ...
Quelle: Duden - Deutsches Universalwörterbuch, 6., überarbeitete Auflage. Mannheim, Leipzig, Wien, Zürich: Dudenverlag 2007.

Also dürfte Hendiadyoins richtig sein - auch wenn es ungriechisch ist.

Das "s" am Ende ist keine deutsche Pluralbildung, von wenigen Ausnahmen abgesehen ("die Müllers"), sondern eine englische.
M.E. kann man den Plural im Deutschen nur durch den Artikel "die" ausdrücken --> die Hendiadyoin.
Vgl. "das Messer" - "die Messer".

Immerhin verstehe ich jetzt das Problem. Zunächst habe ich gedacht, Du suchtest den griechischen Plural.

So wie ich das verstehe, beschribt das s im Eintrag nicht den Plural, sondern den Genitiv, oder?

Und der Strich dahinter bedeutet wohl, dass es keinen Plural gibt... Schade.

Oder ist das ein anderer Kasus?

1. Auch der Fremdwörterduden gibt keinen Plural an.
2. Statt "Der Autor benutzt viele Hendiadyoin[?]" kannst Du schreiben: "Der Autor benutzt oft das Hendiadyoin" oder "... das Stilmittel des Hendiadyoin".
3. Wenn es unbedingt der Plural sein muß, bleibe ich bei dem Vorschlag "die Hendidyoin". Das Plural-s im Deutschen ist eine aus dem Englischen stammende Sitte und damit eine Stilschwäche: englische Grammatik in der deutschen Sprache, Denglish also.

Der Duden gibt neben dem Nomen im Nominativ Sg. regelmäßig die Genitiv- und die Pluralform an.
Bsp.: Bus, der; -ses, -se
Bei "Hendiadyoin" steht nur der Genitiv.

Na, dann probiere ich das mal. Meine Deutschlehrerin nimmt mir das sicherlich nicht allzu übel. Sie Ist Lateinerin und "Griechin", was aus dem Lateinstudium ja folgt. Sie klärt mich bestimmt gern auf, zumal sie mir ab und zu eh schon die Bedeutung bestimmter griechischer Framdworte erklärt, weil sie um mein Interesse weiß(=
Danke aber für die Vorschläge ich mag vor allem die "oft"-Version, die werde ich wohl nehmen, falls mehrere von besagtem Stilmittel auftauchen werden.

Viel Erfolg bei der Deutscharbeit wünschen Dir die Helfer im Griechischforum ... nicht 'die Helfers'.

Ich hab das Genitiv-S tatsächlich für ein Plural-s gehalten. Naja, ich benutze normalerweise keine Wörterbücher.

"Hen|dia|dy|oin, das; -s, -" bedeutet doch, dass der Genitiv mit -s gebildet wird, und der Plural unverändert ist. Wenn es keinen gibt, steht im Duden gar keine Angabe (s. z.B. "Furcht, die; -").
Ich habe mich ja gewundert, aber das Plural-s kommt tatsächlich ganz selten vor!