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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ (1010 Aufrufe)
Γραικίσκος schrieb am 16.09.2009 um 21:25 Uhr (Zitieren)
In der heutigen FAZ steht ein - wie ich finde - ziemlich verblasener Artikel über Christoph Ransmayrs Ovid-Roman "Die letzte Welt". Der Roman ist vor zwanzig Jahren erschienen, und ich habe nicht recht verstanden, warum heute etwas über ihn gesagt werden mußte.
Die griechische Schreibweise des Autors habe ich dem Artikel entnommen. Eigentlich ist sie der Grund dafür, weshalb ich den Artikel erwähne.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 16.09.2009 um 22:01 Uhr (Zitieren)
Die eiern ganz schön rum ... so ohne "v", gelt?
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
διψαλέος schrieb am 17.09.2009 um 15:28 Uhr (Zitieren)
Ovid hat sich in seinen Dichtungen selbst immer "Naso" genannt.

Ich selbst würde ein "v" als "β" transkribieren,
denn das Beta hat den Hang hin zum "v", wie es ja schließlich in der Neugriechischen Sprache dann endgültig geschehen ist.

also
Ὀβιδιος Νασων
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 17.09.2009 um 18:24 Uhr (Zitieren)
Wir wurden denn andere V-Namen transskribiert? Varro, Verres, Vitellius, Vespasian, Valerian usw. die tauchten ja auch in griechischen Quellen auf.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
διψαλέος schrieb am 18.09.2009 um 00:43 Uhr (Zitieren)
in diesem Satz von Flavius Josephus sollen die Namen "Nero" und Vespasian" auftauchen
οὐχ ὁρῶ δέ, πῶς ἂν εἶναι μεγάλοι δοκοῖεν οἱ μικροὺς νενικηκότες: καὶ οὔτε τὸ μῆκος αἰδοῦνται τοῦ πολέμου οὔτε τὸ πλῆθος τῆς Ῥωμαίων καμούσης στρατιᾶς οὔτε τὸ μέγεθος τῶν στρατηγῶν, οἳ πολλὰ περὶ τοῖς Ἱεροσολύμοις ἱδρώσαντες οἶμαι ταπεινουμένου τοῦ κατορθώματος αὐτοῖς ἀδοξοῦσιν.

Aber ich finde weder "nero" auch in griechischer Schreibweise noch in irgendeiner Fornm den Namen "Vespasian" nicht.
Natürlich kann ich den Satz bis auf einige Wörter und grammatikalischen Formen nicht übersetzen.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
διψαλέος schrieb am 18.09.2009 um 00:44 Uhr (Zitieren)
Hier eine Übersetzung
Daran schließt sich der Bericht, wie Nero den Vespasian mit der Führung des Krieges betraute, weil er wegen der Niederlagen des Cestius selbst für den Bestand der Herrschaft im Oriente fürchten musste; vom Einfall, den Vespasian in Begleitung seines älteren Sohnes in das jüdische Gebiet unternahm, wie auch von der Stärke des römischen Heeres und dem Contingent der Hilfstruppen, mit dem er zunächst ganz Galiläa überschwemmte, von den Städten, die er im Sturme nahm, und jenen, die er durch Capitulation gewann.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
διψαλέος schrieb am 18.09.2009 um 00:47 Uhr (Zitieren)
zwei Sätze weiter wird aber Titus erwähnt!
Καῖσαρ Τίτος
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Βοηθὸς Ἑλληνικός schrieb am 18.09.2009 um 08:33 Uhr (Zitieren)
@Bibulus/Γραικίσκος:
Der obige Griechische Text hat mit der von dir unten angegebenen Übersetzung nichts zu tun.
Die Entsprechung der deutschen Übersetzung ist hier. Ich habe mal die Römischen Eigennamen markiert:
Buch I[21] ὅπως τε τὰς περιοίκους ἐτειχίσαντο, καὶ ὡς Νέρων ἐπὶ τοῖς Κεστίου πταίσμασι δείσας περὶ τῶν ὅλων Οὐεσπασιανὸν ἐφίστησι τῷ πολέμῳ, καὶ ὡς οὗτος μετὰ τοῦ πρεσβυτέρου τῶν παίδων εἰς τὴν Ἰουδαίων χώραν ἐνέβαλεν ὅσῃ τε χρώμενος Ῥωμαίων στρατιᾷ καὶ ὅσοι σύμμαχοι ἐκόπησαν εἰς ὅλην τὴν Γαλιλαίαν, καὶ ὡς τῶν πόλεων αὐτῆς ἃς μὲν ὁλοσχερῶς καὶ κατὰ κράτος ἃς δὲ δι' ὁμολογίας ἔλαβεν


Weiter oben noch:
Κυιντιλίου δὲ Οὐάρου κατὰ τὴν χώραν ὄντος...


Also: "V" wird zu "Οὐ", die Endung "-us" zu "-ος".

Vespasianus - Οὐεσπασιανός
Varus -> Οὐάρος
....
usw.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2009 um 08:50 Uhr (Zitieren)
Auffallend bleibt dann das η in Οὐηίδιος.

Daß die beiden von διψαλέος in Beziehung gebrachten Stellen nichts miteinander zu tun hatten, konnte man sochon an der (fehlenden) Erwähnung der Jerusalemer erkennen.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Ὑληβάτης schrieb am 18.09.2009 um 11:17 Uhr (Zitieren)
Oh, interessante Stellen!
Νέρων mit kurzem e,
Καῖσαρ Τίτος mit k, mit -ai- (mit Vorsicht zu genießen) und kurzem i (Akzent!),
Οὐάρος auch mit kurzem a,
Κεστίου mit k.
Das griechische kann Hinweise auf die Aussprache des Lateinischen geben. Man sieht aber auch, dass die Griechen tatsächlich ganz schön rumeiern mussten: "Κυιντιλίου". In der Weihnachtsgeschichte ist doch manchmal Kyrenius erwähnt, der eigentlich Quirinius heißt. O je.
Woher aber stammt das H in ΟΥΗΙΔΙΟΣ?
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2009 um 13:00 Uhr (Zitieren)
Es ist kein Verschreiber. In dem Artikel war (ohne speziellen Kommentar) eine Gedenkmünze abgebildet, auf welcher der Name so geschrieben war.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Ὑληβάτης schrieb am 18.09.2009 um 13:02 Uhr (Zitieren)
Aber wieso?
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Ὑληβάτης schrieb am 18.09.2009 um 13:04 Uhr (Zitieren)
Liest man das: Ο-υηι-δι-ος, also O-vi-di-os? Mit Ita statt Eta?
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2009 um 13:05 Uhr (Zitieren)
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2009 um 13:07 Uhr (Zitieren)
Vielleicht hat es etwas damit zu tun, daß man ja nicht Οὀυίδιος schreiben kann?
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Ὑληβάτης schrieb am 18.09.2009 um 13:14 Uhr (Zitieren)
Gibt es im Internet ein Bild von der Münze? Gerade habe ich Turners "Ovid banishes from Rome" gesehen - ganz nettes Bild.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2009 um 13:24 Uhr (Zitieren)
Nicht, daß ich wüßte. Ich habe ja oben schon ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ bei Google eingegeben ... und bin auf mich selbst verwiesen worden.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2009 um 13:29 Uhr (Zitieren)
Auch "Christoph Ransmayr" bei faz.net.de ergibt nichts über diesen Artikel.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Ὑληβάτης schrieb am 18.09.2009 um 13:38 Uhr (Zitieren)
Ja. Leider. Die Bildersuche bei Google ist auch nicht erfolgreich. Schade.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
διψαλέος schrieb am 18.09.2009 um 15:38 Uhr (Zitieren)
huch!
Ich habe doch glatt im falschen Kapitel bei Flavius Josephus gesucht!

Ich meint natürlich die von Βοηθὸς Ἑλληνικός zitierte Stelle.
(Da hab ich dann den Οὐεσπασιανὸν auch gefunden!)

Man beachte, die Anglizisten benennen den Buchstaben "w" als "doubleju", ein Hinweis, daß die Römer das "v" wohl tatsächlich in Richtung weiches "w" mit leichten u-Anlaut ausgesprochen haben, wie ich es in der Schule gelernt habe!
also "uwinum" oder so..
dann passt das griechische "Οὐ" für lateinisches "V" ganz gut..
"Uwespasianos"
also, anlautendes U mit kehligem anklingenden"w"-Laut.
Bei ΟΥΗΙΔΙΟΣ kann ich mir vorstellen,,
daß die Kombination "O -V - I" den Griechen Probleme bereitet hatte.
Es wäre ja eigentlich, nach oben erwähntem Schema:
omikron, omikron, ypsilon:
"Ὀου"
und in meinem WB finde ich:
"ὅο" und "ὅου" epischer Genitiv von "ὅς" (Relativpronomen)

aha....
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
διψαλέος schrieb am 18.09.2009 um 17:58 Uhr (Zitieren)
übrigens..
Das gleiche Problem taucht bei der Transkription aus der kyrillischen Schrift auf.
u.a. haben die Russen auch keinen Buchstaben "H" und können ihn auch nicht aussprechen.
Sie behelfen sich mit dem "G", also "Gamburg" statt "Hamburg".
Oder ist das Transliteration?

Ich verwechsle immer beides...
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Γραικίσκος schrieb am 18.09.2009 um 18:05 Uhr (Zitieren)
Genrich (Heinrich) Jagoda, der GPU-Chef.
Re: ΟΥΗΙΔΙΟΣ ΝΑΣΩΝ
Ὑληβάτης schrieb am 18.09.2009 um 18:08 Uhr (Zitieren)
Transliteration ist doch, wenn man Buchstaben für Buchstaben wiedergibt (Oidipous), Transkription, wenn man Laute wiedergibt (Oidipus). "Gamburg" müsste also eine Transkription sein, weil "Г" auch für "g" stehen kann - es soll also nur etwas rauskommen, was ungefähr wie "Hamburg" klingt.
War die Ovid-Münze eigentlich antik oder einer antiken nachempfunden?
 
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