Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Was mir die Antike bedeutet (518 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 02.02.2020 um 23:02 Uhr (Zitieren)
Nicht seit ich existiere, aber doch seit ich selber denke, ist mir bewußt, daß ich ein Heide bin – ein Heide, trotz aller in meiner Kindheit unternommenen Versuche, aus mir einen Christen zu machen.
Dies ist mir meiner Erinnerung nach bewußt geworden, als ich einst Nietzsches Bemerkung las: „Das Christentum gab dem Eros Gift zu trinken: – er starb zwar nicht daran, aber er entartete, zum Laster.“ (JGB 168)
Ach, das ist ja spannend! – wie war denn das vorher?, dachte ich mir. So fing es an.
Der Besuch eines humanistischen Gymnasiums hatte ein paar Grundlagen geschaffen, um nach einer Antwort auf diese Frage suchen zu können, mehr nicht. Ein Motiv aber hatte er nicht geschaffen; das kam erst mit der genannten Einsicht: Ich bin ein Heide.
Dies ist mir meiner Erinnerung nach bewußt geworden, als ich einst Nietzsches Bemerkung las: „Das Christentum gab dem Eros Gift zu trinken: – er starb zwar nicht daran, aber er entartete, zum Laster.“ (JGB 168)
Ach, das ist ja spannend! – wie war denn das vorher?, dachte ich mir. So fing es an.
Der Besuch eines humanistischen Gymnasiums hatte ein paar Grundlagen geschaffen, um nach einer Antwort auf diese Frage suchen zu können, mehr nicht. Ein Motiv aber hatte er nicht geschaffen; das kam erst mit der genannten Einsicht: Ich bin ein Heide.
Re: Was mir die Antike bedeutet
Gast schrieb am 03.02.2020 um 09:55 Uhr (Zitieren)
Was ist für dich typisch heidnisch außer dem
lockereren Umgang mit der Sexualität?
Was schätzt du sonst noch am meisten an der "Pagianität"?
Was stört dich besonders am Christentum?
Man man nicht sehr differenzieren zwischen
Christentum und dem, was die Kirche daraus
gemacht hat, v.a. seit Augustinus oder vlt.
schon seit Paulus?
Wäre die Menschheit ohne Christentum besser
gefahren?
Was ist für dich der "Sinn des Lebens"?
lockereren Umgang mit der Sexualität?
Was schätzt du sonst noch am meisten an der "Pagianität"?
Was stört dich besonders am Christentum?
Man man nicht sehr differenzieren zwischen
Christentum und dem, was die Kirche daraus
gemacht hat, v.a. seit Augustinus oder vlt.
schon seit Paulus?
Wäre die Menschheit ohne Christentum besser
gefahren?
Was ist für dich der "Sinn des Lebens"?
Re: Was mir die Antike bedeutet
Γραικύλος schrieb am 03.02.2020 um 13:19 Uhr (Zitieren)
Spontan fallen mir ein:
- der Polytheismus mit Göttern, die weder Weltschöpfer noch moralische Überwesen, sondern ganz und gar diesseitig sind;
- das Fehlen von etwas, das dem christlichen Verständnis der Sünde entspricht.
Beides mag umstritten sein, und ich gestehe, daß meine Auffassung auch nach all den Jahren noch beeinflußt ist von J. Burckhardt und Nietzsche.
Beeindruckt hat mich auch Dantes Schilderung von seiner Begegnung mit Odysseus und Diomedes, die nichtmal wissen, warum sie in der Hölle sind - so fremd war ihnen das christliche Denken.
- der Polytheismus mit Göttern, die weder Weltschöpfer noch moralische Überwesen, sondern ganz und gar diesseitig sind;
- das Fehlen von etwas, das dem christlichen Verständnis der Sünde entspricht.
Beides mag umstritten sein, und ich gestehe, daß meine Auffassung auch nach all den Jahren noch beeinflußt ist von J. Burckhardt und Nietzsche.
Beeindruckt hat mich auch Dantes Schilderung von seiner Begegnung mit Odysseus und Diomedes, die nichtmal wissen, warum sie in der Hölle sind - so fremd war ihnen das christliche Denken.
Re: Was mir die Antike bedeutet
filix schrieb am 03.02.2020 um 15:32 Uhr (Zitieren)
Nach dem großen Ja von Nietzsches Heiden klingt das aber nicht. ;)
