Ach Du Gute! Soviel geschrieben & gefragt!
Ich glaube nicht, daß hier jemand aktiv ist, der sein Graecum in diesem Jahrtausend erworben hat.
Falls doch, wäre es für mich eine große Überraschung. Eine in Deinem Sinne erfreuliche!

Zitat von Γραικύλος am 23.2.20, 18:24

Ach Du Gute! Soviel geschrieben & gefragt!
Ich glaube nicht, daß hier jemand aktiv ist, der sein Graecum in diesem Jahrtausend erworben hat.
Falls doch, wäre es für mich eine große Überraschung. Eine in Deinem Sinne erfreuliche!

Ja, warum nicht gleich gründlich! :)
Ich hab in anderen Foren gesehen, wenn Leute sich in ihrer Frage kurz fassen, werden sie als erstes mit Gegenfragen überhäuft. Das wollte ich vermeiden.

Ich hoffe drauf! Wo könnte man denn sonst fragen?

Der erste Ansprechpartner sollte der Griechischlehrer sein. Oder lernst Du autodidaktisch?
Kennst Du Deinen Prüfer? Kannst Du Kontakt zu ihm aufnehmen? Er sollte Dir sagen können, was er erwartet.

Da Deine Fragen nicht auf formale Prüfungsbedingungen zielen, ist das Prüfungsamt nicht zuständig.
Bei den formalen Bedingungen gibt es Unterschiede je nach Bundesland oder Universität.

Soweit es Dir um Erfahrungsberichte geht, solltest Du mit Verallgemeinerungen vorsichtig sein. Der eine Prüfer geht so vor, ein anderer anders.
Das kann der Dir nur selbst sagen, s.o.

Zitat von Γραικύλος am 23.2.20, 19:04

Der erste Ansprechpartner sollte der Griechischlehrer sein. Oder lernst Du autodidaktisch?
Kennst Du Deinen Prüfer? Kannst Du Kontakt zu ihm aufnehmen? Er sollte Dir sagen können, was er erwartet.

Da Deine Fragen nicht auf formale Prüfungsbedingungen zielen, ist das Prüfungsamt nicht zuständig.
Bei den formalen Bedingungen gibt es Unterschiede je nach Bundesland oder Universität.

Soweit es Dir um Erfahrungsberichte geht, solltest Du mit Verallgemeinerungen vorsichtig sein. Der eine Prüfer geht so vor, ein anderer anders.
Das kann der Dir nur selbst sagen, s.o.

Unser Griechischprof. ist sehr nachsichtig und geduldig. Was bestimmt damit zu tun hat, dass er oft mit frustrierten Studenten arbeiten muss, die keine Lust auf Griechisch haben. Auf Nachfragen antwortet er uns immer "so schlimm wird es nicht werden!".
Ich möchte das gerne glauben, aber im Internet lese ich anderes (zugegen die Berichte sind meistens schon 10+ Jahre alt). Deshalb frage ich auch hier.

Natürlich weiss ich, Erfahrungsberichte sind mit Vorsicht zu genießen. :) Trotzdem können sie hilfreich sein! Zumal Schüler Prüfungen nochmal sehr anders wahrnehmen als Prüfer.

Zu den Prüfern habe ich vor dem Prüfungsgespräch keinen Kontakt. Die formalen Regeln sind mir bekannt.

Vielleicht meldet sich ja noch jemand, der Erfahrungen aus jüngerer Zeit hat.
Ein anderes Griechischforum aus dem deutschsprachigen Raum ist mir nicht bekannt.

Ich habe mein Graecum 2014 mit mündlich wie schriftlich mit 1,0 bestanden.


Ich schildere erst mal meine Situation:
Seit sechs Monaten lerne ich Griechisch. In c.a vier Wochen habe ich meinen Prüfungstermin.
Im Unterricht komme ich immer gut mit und lerne zu Hause fleißig die Grammatik. Meine Vokabelkenntnisse sind gleich null. Ich gebe mir zwar immer große Mühe, aber wie bei Latein und Hebräisch bleibt einfach kaum etwas hängen. Dafür bilde ich mir ein besonders schnell und effizient im Nachschlagen zu sein. Darauf bezieht sich schon meine erste Frage:

(a) Darf ich mir im Gemoll Vokabeln und Formen farblich anstreichen bzw. unterstreichen?
(b) Und darf ich mir kleine Reiterchen für die Buchstaben drankleben?

Es ist grob gesagt keine Modifizierung von Wörterbüchern erlaubt. Unterstreichungen daher auf keinen Fall, bei Post-Its kommt wohl auf Kulanz an. Wie streng jemand ist, st bei jedem anders, aber ich würde alles rausnehmen bzw. Modifizierungen durchstreichen.

Die schriftliche Prüfung traue ich mir zu, weil ich mir seit Anfang an meine Arbeitszeit für einen Text aufschreibe und immer im zeitlichen Rahmen bleibe. Auch sind meine Übersetzungen immer gut. Ich muss vor allem schussel Fehler vermeiden (Sing. als Pl. übersetzen z.b).

Nun zu meinem eigentlichen Anliegen:
Vor der mündlichen Prüfung habe ich einen Horror!! Wenn ich aufgeregt bin - und das bin ich leider vor mündlichen Prüfungen immer - ist in meinem Hirn Funkstille. Ich weiss, wir werden vor dem Prüfungsgespräch 30min. Zeit mit dem Text zur Vorarbeit bekommen.

(c) Hat euch das gereicht (30min)?

Ja, war für mich sogar zu lang.

(d) Wie viele Fragen stellen die Prüfer und von welcher Art?

Ich musste vorlesen, inhaltliche und grammatikalische Fragen zum Text (es war ein Platon- oder Xenophon-Text, es ging um Sokrates' Verurteilung. Ein bisschen Hintergrundwissen sollte man dazu haben. Grammatik: Wurde gefragt, wie man kaì kaì übersetzt (sowohl als auch), NcI, Gen. abs. Und ich musste natürlich mündlichen übersetzen, was ich hinbekam. Kommt aber bei dir dann auch darauf an, zwischen welchen Noten Du stehst.

(e) In Hebräisch mussten wir viele Formen aufsagen, wird das hier auch so sein?
Z.b wenn im Text ein schwacher Aorist 3. Sing. Indikativ Aktiv vorkommt, fragt der Prüfer dann nach der kompletten Lerntabelle für den schw. Aorist im Indikativ Aktiv?
(f) Und reicht es, dass ich mir nur die Endungen gemerkt habe, aber nicht das ganze Lernwort?
Z.b. sage ich für mich immer auf σα, σας, σεν, σαμεν, σατε, σαν.
(Dass vorne ein Augment steht, ist klar.)

Ich musste gar nichts aufsagen.

(g) In anderen Foren habe ich gelesen, man müsse anhand des Textes erkennen können, von welchem Autor er stammt und wo er vorkommt. Stimmt das?!

Musste ich nicht, könnte aber sein. Es wird ohnehin wohl Platon oder Xenophon sein?

(h) In Latein wurden die Stammformen "durcheinander" abgefragt. Also wenn im Text eine 3.Sing. Aktiv Futur Form stand, wurde ich gefragt, ob ich auch die 3. Sing. Aktiv Perfekt Form oder die 3. Sing. Passiv Präsens Form nennen könnte. War das bei euch in Griechisch auch so?

Musste ich nicht, könnte aber kommen. Die Schwierigkeiten grammatikalischer Fragen hängt von den Noten ab, zwischen denen du stehst.

Über alle anderen Tipps und Vorbereitungsvorschläge freue ich mich sehr!

Meine Graecumsprüfung war vor über 10 Jahren.

Bei uns galt die Regel, dass im Lexikon nichts außer dem Namen stehen darf, Post its als "ABC-Spicker" waren erlaubt, denn das Alphabet beherrscht man ja sowieso.
In der mündlichen Prüfung dürfte der Autor derjenige sein, der im Lektürekurs behandelt wurde. Das Erkennen eines Autors nur anhand der Stilistik, inhaltlicher Angaben etc. kenne ich nur aus dem Studium der Altphilologie, nicht aber aus der Zusatzprüfung.
Im Mündlichen, wie es ich kenne, geht es meist um Fragen zu Phänomenen im Text z.B. Kai-Kai, Konstruktionen, Partizipien, Alternative Übersetzungsmöglichkeiten, Tempuskennzeichen sowie inhaltliche Fragen zum Autor/Zeitgeschehen etc.
Eventuell wird auch nach weiteren Stammformen, Wechsel des Numerus etc. gefragt, aber aus dem Stand und mündlich griechische Formen querbeet bilden zu können, ist schon sehr anspruchsvoll und hängt, wie gesagt, davon ab, zwischen welchen Noten du stehst.

Guten Tag,
vielleicht ist das eine dumme Frage, aber in welchem Maße werden die Fragen in der mündlichen Prüfung davon beeinflusst, zwischen welchen Noten man steht.
Bekommt man, wenn man die schriftliche Prüfung sehr gut bestanden hat eher anspruchsvollere Aufgaben?

Guten Tag,
vielleicht ist das eine dumme Frage, aber in welchem Maße werden die Fragen in der mündlichen Prüfung davon beeinflusst, zwischen welchen Noten man steht.
Bekommt man, wenn man die schriftliche Prüfung sehr gut bestanden hat eher anspruchsvollere Aufgaben?

Daß es hier jemanden mit einer neueren Graecumsprüfung gibt, bezweifle ich. Daß man solche Fragen allgemein - ohne Kenntnis des speziellen Prüfers - beantworten kann, bezweifle ich noch mehr.