Ein beachtenswerter Genetivus obiectivus (586 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 30.03.2020 um 18:17 Uhr (Zitieren)
Mariä Empfängnis.
Wenn man das als Genetivus subiectivus mißdeutet, führt das in allerlei Kalamitäten:
- Man neigt dann dazu, die Zeit zwischen dem Fest Mariä Empfängnis (8. Dezember) und dem Fest von Jesu Geburt (25. Dezember) für staunenswert kurz zu halten.
- Man mißversteht das auf dieses Fest bezogene Dogma von der unbefleckten Empfängnis Mariens als Abwertung von Sexualität, wo es doch lediglich behauptet, daß Maria ohne Erbsünde empfangen worden sei.
Also: Wer an Mariä Empfängnis empfangen worden ist, ist nicht Jesus, sondern Anna empfing Maria.
Re: Ein beachtenswerter Genetivus obiectivus
Gast schrieb am 01.04.2020 um 11:17 Uhr (Zitieren)
Die Kirchengeschichte ist voll davon.
vgl:
E. Ranke-Heinemann, Eunuchen für das Himmelreich, 1988
Re: Ein beachtenswerter Genetivus obiectivus
Γραικύλος schrieb am 01.04.2020 um 17:22 Uhr (Zitieren)
Dieses Dogma wird sogar oft als Beleg dafür genannt; aber in diesem Falle beruht das auf einem Mißverständnis.
Re: Ein beachtenswerter Genetivus obiectivus
Γραικύλος schrieb am 02.04.2020 um 22:59 Uhr (Zitieren)
Anders steht es mit dem Fest Mariä Verkündigung (25. März): das wird nicht mißverstanden, und es befindet sich auch in superkorrektem Abstand zum Fest der Geburt Jesu.
Re: Ein beachtenswerter Genetivus obiectivus
Gast schrieb am 03.04.2020 um 08:32 Uhr (Zitieren)