α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
κατάφρακτοι - Die Ritter der Antike (440 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 31.03.2020 um 16:31 Uhr (Zitieren)
Die Kataphrakten waren Reiter, die mitsamt ihren Pferden schwer gepanzert waren. Sie kamen bei den Persern auf, und die Römer waren durch die Parther mit ihnen konfrontiert.
Jane Penrose schreibt dazu:
Der zunehmende Einsatz von Rüstungen durch Reitertruppen resultierte aus einer Reihe von Faktoren. Der wichtigste war die Züchtung eines mit erheblichem Gewicht belastbaren Pferdes unter Verwendung der nisaiischen Rasse aus Persien. Dieser Pferdetyp war dafür ausgelegt, über die nächsten Jahrhunderte in ganz Asien die überschweren Ritter oder cataphractarii zu tragen. Das Achal-Teke-Pferd (Achal Tekkiner), eine Untergattung des Turkmenen mit einer Körpergröße von 15 bis 16 Handbreit (1,50 bis 1,60 Meter), wird als das ähnlichste lebende Pendant angesehen. Dieses Pferd lässt sich nicht gut vergleichen mit den auf persischen Reliefs abgebildeten Exemplaren, die wesentlich massiger zu sein scheinen.
Ziemlich bald konstruierte man für diese neuartige Kavallerie eine Panzerung aus ungegerbtem Leder, Horn sowie in Schuppen geschnittenen Eisen- und Bronzeplatten. Manche Rossharnische bestanden aus dickem Filz, der möglicherweise mit ähnlichen Farben gefärbt wurde wie die auf persischen Kunstgrafiken abgebildeten. In seiner Anabasis beschreibt Xenophon die persische Kavalleriepanzerung im 4. Jahrhundert v. Chr. Er schildert, dass die Soldaten über Helm, Brustharnisch und Schenkelpanzerung verfügten und die Pferde Frontpanzerungen zum Schutz des Kopfes und der Brust hatten.
Die vollständige Rüstung der cataphractarii war sehr kostspielig und variierte von einem Reiter zum anderen. Ein gewisses Maß an Vereinheitlichung mag sich höchstens bei der königlichen Wache und den Gefolgsleuten einiger hoch gestellter Adliger entwickelt haben. Im Großen und Ganzen verwendeten die Partherkönige der Frühzeit für die Herstellung von Rüstungen eher die leichter zu beschaffenden Materialien; für diejenigen, die sich keine teuere Metallpanzerung leisten konnten, galt dies für den gesamten Zeitraum.
Die übliche Ausstattung umfasste Helme aus Bronze und Eisen, gelegentlich mit Nackenschutz und/oder einer Helmbrünne aus Lamellen, Ketten oder Schuppen, an die manchmal ein Helmbusch aus Pferdehaar befestigt war, entweder gefärbt oder naturfarben; dazu kam ein Brustpanzer aus Lamellen, Kettengliedern oder Schuppen für den Rumpf. Auch Armschützer wurden eingesetzt, bisweilen selbst Panzerhandschuhe. Die Füße schützte man häufig durch über ‚Kettensocken‘ angebrachte Panzerung, und oft diente Kettengewebe zum Überbrücken der Schutzfunktion an den Gelenkstellen. Die Ritter trugen eventuell ein Stoffwams und/oder einen Umhang, die mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit aus einem prächtigen Material wie Seidenbrokat gefertigt waren.

(Jane Penrose: Rom und seine Feinde. Kriege – Taktik – Waffen. Stuttgart 2007, S. 221-223)

Wie es scheint, haben die Römer erstmals unter Hadrian eine Einheit aus gepanzerten Reitern aufgestellt: die ala I Gallorum et Pannoniorum catafractata, bei der allerdings unklar ist, ob auch die Pferde durchgehend gepanzert waren.
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Helm

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.