Durch den Mißbrauch eines Bettes sprichwörtlich geworden: Prokrustes. Er gehört in den Zusammenhang des Theseus-Mythos, dessen Heldentaten denen des Herakles gleichen.

Hier sind die antiken Berichte, die ich gefunden habe:

1. BAKCHYLIDES (ca. 505 – ca. 450 v.u.Z.)

Theseus

[...] Πολυπήμονός τε καρτεράν
σφῦραν ἐξέβαλεν Προκό-
πτας, ἀρείονος τυχών
φωτώς. [...]

[Eben kam, als er den weiten Weg von
dem Isthmos zurückgelegt, ein Herold.
Taten, kaum glaublich, von einem starken
Mann kündet er; den unbändigen Sinis
tötete er, den an Kraft der Menschen
Stärksten, des lytaiischen Kroniden,
des Erderschütterers Sohn.
Schlug in Kremmyons Waldtal den
menschenmordenden Eber, ferner
Skiron, den Verbrecher, tot;
bot der Ringschule Kerkyons halt;]
es warf Polypemons mächtigen Hammer aus
seinen Händen Prokrustes, da
auf den besseren Mann er stieß.
[Davor hege ich Furcht, wie dies wohl endet.]

[Dithyramben 18, 17-30]


2. XENOPHON (ca. 430 – nach 355 v.u.Z.)

τοὺς γὰρ ξένους, ἐξ οὗ τε Σίνις καὶ ὁ Σκείρων καὶ ὁ Προκρούστης ἀπέθανον, οὐδεὶς ἔτι ἀδικεῖ.

[Doch ich, so antwortete jener <sc. Aristippos>, binde mich nicht an einen Staat, um dies nicht leiden zu müssen, sondern ich lebe überall als Fremder <ἀλλὰ ξένος πανταχοῦ εἰμι>. Da erwiderte Sokrates: Da nennst du mir schon fürwahr einen wichtigen Kunstgriff;] denn den Fremden tut wohl, seitdem Sinis, Skiron und Prokrustes tot sind, niemand mehr etwas zuleide.

[Memorabilien II 1 13 f.]


3. DIODORUS SICULUS (1. Jhdt. v.u.Z.)

Theseus beseitigte auch bei Eleusis den Kerkyon, der die Passanten zum Ringkampf veranlaßte und den, der unterlag, umbrachte. Sodann tötete er auch den Prokrustes, wie er hieß, der am sogenannten Korydallos in Attika hauste. Der nötigte die vorüberziehenden Wanderer, sich auf ein Bett niederzulegen und war einer zu lang (für das Bett), dann schlug er ihm die herausragenden Körperteile ab; denen aber, die kleiner waren, zog er die Füße in die Länge [προέκρουεν], weshalb er den Namen Prokrustes erhielt.

[Weltgeschichte IV 59]