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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Woher stammen die Menschen? #1 (408 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 02.07.2020 um 18:35 Uhr (Zitieren)
Auch Censorinus, ein Autor des 3. Jhdts. u.Z., weiß es nicht, aber er überliefert uns eine Reihe lustiger Annahmen der Antike, an die zu glauben ihm freilich nicht im Traum einfällt: "De die natali" IV 1-11:
Da nun die Lebenszeit mit dem Geburtstag ihren Anfang nimmt und es vor diesem Tag vieles gibt, was sich auf den Ursprung der Menschen bezieht [ad hominum pertinent originem], scheint es nicht verfehlt, zuerst darüber zu sprechen, was der Geburt von Natur aus vorausgeht [quae sunt natura priora]. Deshalb will ich von den Meinungen, die von den alten Gelehrten über den Ursprung der Menschheit vertreten wurden, einiges in Kürze darlegen.

Diese Frage ist als erste und allgemeine bei den alten Fachgelehrten [inter antiquos sapientiae studiosos] behandelt worden, da ja feststeht, dass die Menschen jeweils für sich aus den Samen ihrer Eltern hervorgegangen sind und sich ihrerseits in der Abfolge ihrer Nachfahren durch viele Säkulen weiter fortpflanzen.

Die einen Gelehrten haben die Auffassung vertreten, dass es schon immer Menschen gegeben habe, sie nie anders als von Menschen hervorgebracht worden seien und für ihre Entstehung keinerlei Anfang oder Beginn bestanden habe [eorum generi caput exordiumque nullum extitisse arbitrari sunt]. Andere Gelehrte haben hingegen gemeint, dass es eine Zeit gegeben habe, in der es noch keine Menschen gab; ihnen müsse deshalb von der Natur irgendeine Entstehung und ein Anfang zugeteilt worden sein [his ortum aliquem principiumque natura tributum].

Die erstgenannte Auffassung, derzufolge man glaubt, dass es schon immer ein Menschengeschlecht gegeben habe, hat folgende Vertreter: Pythagoras von Samos, Okellos Lukanos, Archytas von Taras und überhaupt alle Pythagoreer; dann auch Platon von Athen, Xenokrates [von Chalkedon], Dikaiarchos von Messene und ebenso die Philosophen der alten Akademie, die offenbar nichts anderes gemeint haben; schließlich haben Aristoteles von Stageira, Theophrastos [von Eresos] und außerdem viele andere nicht unbedeutende Peripatetiker dasselbe geschrieben und als Beleg für diese Sache angeführt, man könne überhaupt nicht herausfinden, ob zuerst die Vögel oder zuerst die Eier erschaffen wurden, da ja weder ein Ei ohne Vogel noch ein Vogel ohne Ei entstehen könne [quod negant omnino posse reperiri, avesne ante an ova generata sint, cum et ovum sine ave et avis sine ovo gigni non pos-sit].

Deshalb nehmen sie auch von allen anderen Wesen an, die jemals auf dieser ewigen Welt waren und sein werden, dass es niemals einen Beginn gegeben habe; vielmehr gebe es eine Art Kreislauf von Zeugung und Geburt, in dem für jeden einzelnen Geborenen zugleich Anfang und Ende zu liegen scheinen [sed orbem esse quendam generantium nascentiumque, in quo uniuscuiusque geniti initium simul et finis esse videatur].

 
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