Der Kaiser Aulus Vitellius war eine Figur, wie sie sich Rabelais nicht besser hätte ausdenken können: vor allem ein legendärer Vielfraß.
Cassius Dio versichert, man habe in den wenigen Monaten seiner Herrschaft neunhundert Millionen Sesterzen für seine Gastmähler ausgegeben - wobei Vitellius sich gerne einladen ließ.

Das hieß natürlich, das Essen als eine Art Hochleistungssport zu betreiben.
Ein gewisser Vibius Crispus, so schreibt Cassius Dio (LXIV 2,3), mußte wegen einer Erkrankung für einige Tage diesen Freßorgien fernbleiben und kommentierte das anschließend so: "μὴ ἐνενοσήκειν, πάντως ἂν ἀπωλώλειν - Wäre ich nicht krank geworden, so hätte ich sterben müssen."