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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Konstantins Bekehrung zum Christentum (378 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 09.08.2020 um 16:11 Uhr (Zitieren)
Über Konstantins Bekehrung gibt es verschiedene Berichte aus der Antike; hier ist der des Heiden Zosimos in seiner Ἱστορία νέα:
Wie nun Konstantinus sich im Besitze der Alleinherrschaft fand, verbarg er seine natürliche schlimme Denkungsart nicht länger, sondern handelte überall nach Gewalt.
Zwar blieb er noch beim väterlichen Gottesdienste, weniger aus Ehrfurcht, als Not; weswegen er auch den Wahrsagern Zutrauen schenkte, aus Erfahrung, daß sie in Rücksicht aller seiner, mit gutem Erfolge verrichteten Taten die Wahrheit gesagt hatten.

Nachdem er aber voll Übermuts zu Rom angekommen war, begann er seine Gottlosigkeit gegen seine eigene Familienreligion, indem er seinen, wie vorher bemerkt, zum Cäsar ernann-ten Sohn Crispus aus Verdacht eines Umgangs mit seiner Stiefmutter, Fausta, ohne Rücksicht auf die Bande der Natur umbrachte.

Helena, Konstantins Mutter, empfand diese Handlung übel und härmte sich sehr über die Ermordung des Prinzen; Konstantinus aber heilte, gleichsam als wollte er sie trösten, ein Übel mit einem noch größeren.
Denn er schloß Fausta in ein unmäßig angeheiztes Bad, aus welchem sie tot herausgetragen wurde. Solcher Taten und überdies falscher Eidschwüre sich bewußt, begehrte er von den [heidnischen] Priestern Aussühnung seiner Verbrechen. Auf ihre Antwort, daß es keine Reinigungsweise für solche Gottlosigkeiten gebe, gelangte ein gewisser Ägypter, welcher in Spanien gewesen und mit dem Hoffrauenzimmer bekannt war, zu einer Unterredung mit Konstantinus und versicherte ihm: die Christliche Lehre tilge alle Sünden und enthalte die Verheißung, daß die Gottlosen, welche dieselbe annähmen, sogleich von aller Sünde gereinigt würden.

Diese Nachricht nahm Konstantinus sehr begierig an, verließ seinen väterlichen Gottesdienst, hielt sich an dasjenige, was der Ägypter ihm beibrachte, und machte den Anfang seiner Irreligion damit, daß er die Wahrsagerei für verdächtig hielt. Denn weil ihm vermittelst derselben vieles Glück, welches sich durch die Tat bewährte, voraus verkündigt wurde, so besorgte er, es möchte auch andern, die zu seinem Nachteile etwas erforschten, die Zukunft voraus eröffnet werden. Und in dieser Absicht entschloß er sich zu deren Zerstörung.

Als nun aber an einem gewissen vaterländischen Feste [die Kapitolinischen Spiele] die Notwendigkeit es erforderte, daß die Reiterei aufs Kapitolium zog, stieß er unverschämte Spöttereien gegen diesen Zug aus, trat die Heiligkeit des Gottesdienstes gleichsam mit Füßen und lud hierdurch den Haß des Senats und des Volks auf sich.

(II 29)

Die Morde hat Konstantin wirklich begangen; daß sie das entscheidende Motiv für ihn waren, ist eine Behauptung des Zosimos.
 
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