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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Caesar als Königin (426 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 11.08.2020 um 00:15 Uhr (Zitieren)
Kaum ein Vorwurf war ehrenrühriger für einen Mann der Antike als der, er nehme in einer homoerotischen Beziehung den weiblichen Part ein.
Und dies hat man - anscheinend nicht einmal grundlos - über Caesar gesagt:
Seinem Ruf, ein sittenstrenger Mann zu sein, schadete nichts als der Umstand, mit Nikomedes Haus und Bett geteilt zu haben. Aus diesem Aufenthalt entwickelte sich für ihn ein schwerer Vorwurf, der sich hielt, und Sticheleien von allen Seiten war er ausgesetzt. Ich lasse die allgemein bekannten Verse des Calvus Licinius einmal beiseite:

„Bithynia quicquid et p[r]edicator Caesaris umquam habuit.

Alles hat Bithynien und der Verführer unseres Caesar irgendeinmal besessen.“

Ich übergehe die Reden Dolabellas und des älteren Curio, in denen ihn Dolabella „Buhlknabe der Königin [paelicem reginae]“, „Bett in der königlichen Sänfte [spondam interiorem regiae lecticae]“, und Curio „Stall des Nikomedes [stabulum Nicomedis]“ und „Bithynisches Bordell [Bithynicum fornicem]“ nennt. Auch die Edikte des Bibulus lasse ich beiseite, in denen dieser seinen Kollegen als bithynische Königin [Bithynicam reginam] bezeichnete und sagte, früher habe ihm ein König am Herzen gelegen, jetzt die Königsherrschaft. Zu dieser Zeit begrüßte auch, wie Marcus Brutus berichtet, ein gewisser Octavius, der geistesgestört war und deshalb allzu zwanglos stichelte, ihn vor vielen Leuten, nachdem er Pompeius mit „König“ angeredet hatte, mit „Königin“.

Gaius Memmius hält ihm aber auch vor, daß er dem Nikomedes zusammen mit verschiedenen anderen Lustknaben bei einem Gelage mit zahlreichen Gästen, unter denen sich auch einige Kaufleute aus Rom befanden, die er mit Namen auflistet, den Mundschenken gemacht habe.
Cicero aber gab sich nicht damit zufrieden, in einigen Briefen geschrieben zu haben, daß Caesar von den Begleitern des Königs in das königliche Schlafgemach geleitet wurde und sich im Purpurgewand auf ein goldenes Bett gelegt habe und die Jugendblüte eines Stammhalters der Venus in Bithynien befleckt worden sei; er sagte sogar einmal im Senat, als Caesar Nysa, die Tochter des Nikomedes, vor Gericht vertrat und die Wohltaten, die ihm der König erwiesen habe, erwähnte: „Höre endlich auf damit, ich bitte, dich, es ist doch bekannt, was jener dir und was du von dir jenem gegeben hast [remove, inquit, istaec, oro te, quando notum est, et quid ille tibi et quid illi tute dederis]!“

Beim gallischen Triumphzug endlich sangen seine Soldaten neben anderen Lieder, wie sie die singen, die hinter dem Triumphwagen marschieren, um sich die Zeit mit Schwänken zu vertreiben, auch die allgemein bekannten Verse:

„Gallias Caesar subegit, Nicomedes Caesarem:
ecce Caesar nunc triumphat qui subegit Gallias,
Nicomedes non triumphat qui subegit Caesarem.

Gallien hat Caesar unterworfen, Nikomedes den Caesar.
Sieh, nun trägt Caesar den Sieg davon, der ganz Gallien unterwarf,
nicht triumphiert Nikomedes, der den Caesar unterwarf.“

(Sueton: Divus Iulius 49 f.)
 
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