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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Aton-Hymnus (2308 Aufrufe)
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 10:35 Uhr (Zitieren)
Es gehört jetzt eigentlich nicht in ein Griechischforum, aber solange wir kein Ägyptenforum haben ...
Der Pharao Echnaton (ca. 1350 v. Chr.) ist nicht nur ein Religionsstifter und als solcher der Begründer des Monotheismus, er ist auch der einzige Religionsstifter, von dem wir einen Originaltext besitzen (notabene: die fünf Bücher Mosis stammen nicht von Moses).
Es handelt sich um seinen Aton-Hymnus, zu dem ich eine Frage habe:

Schön erscheinst du
im Horizonte des Himmels,
du lebendige Sonne,
die von Anbeginn lebt!
Du bist aufgegangen im Osthorizont
und hast jedes Land mit deiner Schönheit erfüllt.
Schön bist du, groß und strahlend,
hoch über allem Land.

Deine Strahlen umfassen die Länder
bis ans Ende von allem, was du geschaffen hast.
Du bist Re , wenn du ihre Grenzen erreichst,
wenn du sie niederbeugst für deinen geliebten Sohn.
Fern bist du, doch deine Strahlen sind auf Erden;
du scheinst auf die Gesichter, doch unerforschlich ist dein
Lauf.

Gehst du unter im Westhorizont,
so ist die Welt in Finsternis,
in der Verfassung des Todes.
Die Schläfer sind in der Kammer,
verhüllten Hauptes, kein Auge sieht das andere.
Raubt man alle ihre Habe, die unter ihren Köpfen ist -
sie merken es nicht.
Jedes Raubtier ist aus seiner Höhle gekommen,
und jede Schlange beißt.
Die Finsternis ist ein Grab,
die Erde liegt erstarrt,
(denn) ihr Schöpfer ist untergegangen in seinem Horizont.

Am Morgen (aber) bist du aufgegangen im Horizont
und leuchtest als Sonne am Tage;
du vertreibst die Finsternis und schenkst deine Strahlen.
Die Beiden Länder sind täglich im Fest,
die Menschen sind erwacht
und stehen auf den Füßen, (wenn) du sie aufgerichtet hast.
Rein ist ihr Leib, Kleider haben sie angelegt,
ihre Arme sind anbetend (erhoben) bei deinem Erscheinen,
das ganze Land tut seine Arbeit.

Alles Vieh ist zufrieden mit seinem Kraut,
Bäume und Kräuter grünen.
Die Vögel sind aus ihren Nestern aufgeflogen,
ihre Schwingen preisen deinen Ka .
Alles Wild hüpft auf den Füßen,
alles, was fliegt und flattert, lebt,
wenn du für sie aufgegangen bist.
Die Lastschiffe fahren stromab
und wieder stromauf,
jeder Weg ist offen durch dein Erscheinen.
Die Fische im Strom
springen vor deinem Angesicht,
deine Strahlen sind im Innern des Meeres.

Der du den Samen sich entwickeln läßt in den Frauen,
der du „Wasser“ zu Menschen machst,
der du den Sohn am Leben erhältst im Leib seiner Mutter
und ihn beruhigst, so daß seine Tränen versiegen -
du Amme im Mutterleib! -
der du Atem spendest, um alle Geschöpfe am Leben zu erhalten.
Kommt (das Kind) aus dem Mutterleib heraus,
um zu atmen am Tag seiner Geburt,
dann öffnest du seinen Mund vollkommen
und sorgst für seine Bedürfnisse.

Das Küken im Ei,
das (schon) in der Schale redet -
du gibst ihm Luft darinnen, um es zu beleben.

Du hast ihm seine Frist gesetzt,
(die Schale) zu zerbrechen im Ei;
es geht hervor aus dem Ei,
um zu sprechen zu seiner Frist,
es läuft (schon) auf den Füßen, wenn es herauskommt aus ihm.

Wie zahlreich sind deine Werke,
die dem Angesicht verborgen sind,
du einziger Gott, dessengleichen nicht ist!
Du hast die Erde geschaffen nach deinem Wunsch, ganz allein,
mit Menschen, Vieh und allem Getier,
(mit) allem, was auf der Erde ist,
was auf den Füßen umherläuft
(und allem), was in der Höhe ist und mit seinen Flügeln fliegt.
Die Fremdländer von Syrien und Nubien,
(dazu) das Land Ägypten -
jedermann stellst du an seinen Platz und sorgst für seine Be-
dürfnisse,
ein jeder hat seine Nahrung, seine Lebenszeit ist bestimmt.
Die Zungen sind verschieden im Reden,
ebenso ihre Wesenszüge;
ihre Hautfarbe ist verschieden, (denn) du unterscheidest die
Völker.

Du schaffst den Nil in der Unterwelt
und bringst ihn (herauf) nach deinem Willen,
die Menschen am Leben zu erhalten, da du sie geschaffen hast.
Du bist ihrer aller Herr, der sich abmüht an ihnen,
du Herr aller Lande, der für sie aufgeht,
du Sonne des Tages, gewaltig an Hoheit!
(Selbst) alle fernen Fremdländer erhältst du am Leben,
hast du (doch) einen Nil an den Himmel gesetzt , daß er zu
ihnen herabkomme
und Wellen schlage auf den Bergen, wie das Meer,
um ihre Felder zu befeuchten mit dem, was sie brauchen.

Wie wirksam sind deine Pläne, du ewiger Herr!
Den Nil am Himmel, den gibst du den Fremdvölkern
und allem Wild der Wüste, das auf Füßen läuft;
(aber) der (wahre) Nil kommt aus der Unterwelt nach Ägypten.

Deine Strahlen säugen alle Felder -
wenn du aufgehst, leben sie und wachsen für dich.
Du schaffst die Jahreszeiten, um alle deine Geschöpfe sich
entwickeln zu lassen -
den Winter, um sie zu kühlen,
die (Sommer)glut, damit sie dich spüren.
Du hast den Himmel fern gemacht,
um an ihm aufzugehen und alles zu schauen, was du geschaffen
hast.

Einzig bist du, wenn du aufgegangen bist,
in (all) deinen Erscheinungsformen als lebendiger Aton ,
der erscheint und erglänzt,
sich entfernt und sich nähert;
du schaffst Millionen von Gestalten aus dir allein -
Städte, Dörfer und Äcker,
Wege und Strom.
Alle Augen sehen sich dir gegenüber,
wenn du als Sonne des Tages über dem Land bist.

Wenn du fortgegangen bist, dein Auge nicht (mehr) da ist,
das du um ihretwillen geschaffen hast,
damit du nicht allein dich selber siehst als einziges, was du
geschaffen hast -
(auch dann) bleibst du in meinem Herzen, (und) kein anderer
ist, der dich kennt,
außer deinem Sohn Nefercheprure Uanre ;
du läßt ihn deine Absichten und deine Macht erkennen.

Die Welt entsteht auf deinen Wink, wie du sie geschaffen hast.
Bist du aufgegangen, so leben sie,
gehst du unter, so sterben sie;
du bist die Lebenszeit selbst, man lebt durch dich.
Die Augen sind auf (deine) Schönheit gerichtet, bis du unter-
gehst.
Alle Arbeit wird niedergelegt, wenn du im Westen untergehst,
(aber) der Aufgehende stärkt (alle Arme) für den König,
und Eile ist in jedem Bein.

Seit du die Welt gegründet hast, erhebst du sie
für deinen Sohn, der aus deinem Leib hervorgegangen ist,
den König von Ober- und Unterägypten Nefercheprure Uanre,
den Sohn des Re, der von Maat lebt,
den Herrn der Diademe, Echnaton, groß in seiner Lebenszeit,
und die Große Königsgemahlin, die er liebt,
die Herrin Beider Länder, Nofretete,
die lebendig und verjüngt ist
für immer und ewig.

[Quelle: Gesänge vom Nil. Ausgewählt, übersetzt und erläutert von Erik Hornung. Zürich/München 1990, 137-141]


Thomas Mann hat in seinem Roman "Joseph und seine Brüder" diesen Echnaton als im Grunde kindlichen Naivling dargestellt. Und bis heute ist - wie auch anders? - das Urteil über ihn umstritten.

Mir ist aufgefallen, daß er zumindest ein guter Beobachter gewesen sein muß (und ein guter Dichter). Denn ihm ist aufgefallen - ich habe die Stelle fett markiert -, daß Küken, schon bevor sie schlüpfen, zu zwitschern beginnen und daß das bedeutet: sie müssen in ihrem Ei Luft haben.
Dafür sorgt Aton etc. etc.

Und das ist meine Frage: Wie kommt eigentlich die Luft ins Ei?
Re: Aton-Hymnus
Lateinhelfer schrieb am 19.04.2009 um 13:15 Uhr (Zitieren)
Es gehört jetzt eigentlich nicht in ein Griechischforum, aber solange wir kein Ägyptenforum haben ...


Doch....gehört schon hierher, auch wenn die Griechische Kolonisation von Ägypten erst später als deine Textstelle begonnen hat.....
(ἀποικία (Apoikia) auch ein interessantes Thema....)

Die Ptolemäer als Makedonier haben ja über Ägypten geherrscht...(ca. um 300 v.Chr -30 v. Chr.)

Ist im Ei nicht schon eine kleine Luftsichel angelegt? ;-)

Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 13:22 Uhr (Zitieren)
Ja, reicht die denn, die kleine Luftsichel? Der Sauerstoff darin ist doch rasch aufgebraucht.
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 13:23 Uhr (Zitieren)
Ist vielleicht die Eierschale porös? Aber wenn ich Eier ins Wasser lege, steigen keine Luftbläschen auf.
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 13:28 Uhr (Zitieren)
Auffallend (und einzigartig, soweit ich sehe) an Echnatons Monotheismus ist der Umstand, daß seine Religion nicht mit Geboten verknüpft ist und daß die Gefahr, die von Gott ausgeht, nicht sein Zorn, seine Strafe ist, sondern seine ("nächtliche") Abwesenheit.

Dieser Umstand spricht auch gegen die (zuerst wohl von Sigmund Freud vertretene) Hypothese, die Juden, die zur Zeit Echnatons in ägyptischer Sklaverei gewesen seien, hätten - durch den Ägypter (Thut-)Moses - ihren Glauben aus Ägypten importiert.
Re: Aton-Hymnus
Lateinhelfer schrieb am 19.04.2009 um 13:31 Uhr (Zitieren)
@Graeculus:
Ich glaube die "Ei-frage" kann Hilde, unsere Biologin, beantworten....Hilde, wo bist du!?
Re: Aton-Hymnus
Bibulus schrieb am 19.04.2009 um 13:49 Uhr (Zitieren)
Doch, die Eierschale ist "porös",
bzw. der Sauerstoff kann durch die Schale diffundieren
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 13:51 Uhr (Zitieren)
Wieso dann keine Bläschen?
Re: Aton-Hymnus
Bibulus schrieb am 19.04.2009 um 13:58 Uhr (Zitieren)
Allerdings ist zu beachten:
Solange das Küken inaktiv ist, reicht diese Diffusion aus.
Sobald aber das Küken angefangen hat,
die Eierschale von innen zu öffnen und
durch einen Zufall das Ei auf diese Öffnung
gedreht wird, erstickt das Küken.
Das geschieht oft in Brutkästen,
die die Eier regelmäßig wenden und man nicht aufpasst,
wenn der Schlüpfvorgang einsetzt.
Re: Aton-Hymnus
Bibulus schrieb am 19.04.2009 um 14:00 Uhr (Zitieren)
Warum keine Bläschen?

Weil normalerweise in den Eiern,
mit denen Du experimentierst,
keine Küken vorhanden sind....
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 14:01 Uhr (Zitieren)
Das Küken im Ei,
das (schon) in der Schale redet -

Das habe ich noch nicht beobachtet, aber ich habe es Echnaton geglaubt, daß die Küken schon in der Schale zu tschilpen beginnen. Und dann muß der Sauerstoffverbrauch doch erheblich sein. Oder ist die Phase von dann bis zum Zerpicken der Schlae ganz kurz?
Re: Aton-Hymnus
Bibulus schrieb am 19.04.2009 um 14:03 Uhr (Zitieren)
@Graeculus,
Kennst Du den Witz nicht?
Am Frühstückstisch.
Klein-Fritz::"Mama, ich mag mein Ei nicht."
"Sei still und iß!"
"Mama, ich mag aber wirklich nicht!"
"Kind, nun mach hin!
Stille, nach einer kurzen Zeit:
"Mama, muß ich den Schnabel auch mitessen?"
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 14:03 Uhr (Zitieren)
Weil normalerweise in den Eiern,
mit denen Du experimentierst,
keine Küken vorhanden sind ...

Na klar. Aber das sollte doch die Existenz von Sauerstoff im Ei nicht verhindern. Denn der Zustand der Kükenlosigkeit im Ei ändert doch nichts an der Porosität der Schale.
Re: Aton-Hymnus
Bibulus schrieb am 19.04.2009 um 14:09 Uhr (Zitieren)
Das Schlüpfen ist ein aktiver Vorgang durch das Küken.
Es bedeutet einen erheblichen Energie- und Kraftaufwand.
Das Küken muß es in relativ kurzer Zeit schaffen,
ein Loch in die Schale zu picken ("Eizahn"!).
D.h. diese Diffusion kann nicht die
ausreichende Sauerstoffversorgung
für einen längeren Zeitraum sicherstellen.

Die Diffusion geschieht im molekularen Bereich,
also nicht für das menschliche Auge sichtbar....
Re: Aton-Hymnus
Bibulus schrieb am 19.04.2009 um 14:10 Uhr (Zitieren)
mit anderen Worten:
Es gehen keine "Bläschen" durch die Eierschale
;-)
Re: Aton-Hymnus
Bibulus schrieb am 19.04.2009 um 14:13 Uhr (Zitieren)
im Übrigen:
Der gesamte Vorgang der Diffusion, bzw. Osmose
in der Natur und in Zellen ist noch nicht in
allen Einzelheiten hinreichend wissenschaftlich geklärt
Re: Aton-Hymnus
Hilde schrieb am 19.04.2009 um 14:14 Uhr (Zitieren)
Jetzt hat Bibulus schon alles gesagt, dem ist nichts mehr hinzuzufügen!
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 14:14 Uhr (Zitieren)
Die Diffusion geschieht im molekularen Bereich,
also nicht für das menschliche Auge sichtbar ...

Ah, das ist dann klar. Dann konnten weder Echnaton noch ich das sehen.
Der Punkt geht also an die moderne Biologie und an Dich.
Re: Aton-Hymnus
Hilde schrieb am 19.04.2009 um 14:16 Uhr (Zitieren)
Vielleicht noch:
die Schlüpfphase dauert mehrere Stunden, vom ersten Anpicken der Schale bis zum vollständigen Schlüpfen. Und in dieser Zeit ist dann auch das Tschilpen im Ei zu hören .
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 14:18 Uhr (Zitieren)
Und in dieser Zeit ist dann auch das Tschilpen im Ei zu hören.

Und das muß Echnaton fasziniert und seinen theologischen Impetus befeuert haben!
Ist das nicht ein bemerkenswerter Pharao?
Re: Aton-Hymnus
Hilde schrieb am 19.04.2009 um 14:21 Uhr (Zitieren)
Noch eine Ergänzung zur Luftsichel im Ei:
Je älter ein Ei ist, desEo größer ist die Luftblase. deswegen kann man ja auch alte und frische Eier in Salzwasser unterscheiden (unterschiedliches spezifisches Gewicht).
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 14:25 Uhr (Zitieren)
Danke, Bibulus, danke, Hilde! Ich verstehe das jetzt sehr viel besser. Mit der Interpretation von Beobachtungen muß man also sehr, sehr vorsichtig sein.
Zum Glück nimmt dieser Fehler dem Hymnus nichts (oder wenig) von seiner zeitlosen Schönheit.
Re: Aton-Hymnus
Graeculus schrieb am 19.04.2009 um 14:31 Uhr (Zitieren)
Übrigens: Dieser Gott hat einen Sohn!
Du bist Re , wenn du ihre Grenzen erreichst,
wenn du sie niederbeugst für deinen geliebten Sohn.

Gemeint ist damit Echnaton selbst.

Die Frage, welche theologischen Folgen Echnatons Aton-Hymnus gehabt hat, ist wohl noch nicht endgültig beantwortet. Im AT soll er seinen Niederschlag in Pslam 104 gefunden haben:
1. Preise, meine Seele, den Herrn! Herr, mein Gott, du bist gewaltig groß! In Pracht und Hoheit hast du dich gekleidet;
2. Licht hüllst du dir um wie einen Mantel. Du bist es, der den Himmel ausspannt wie ein Zeltdach,
3. der das Grundgebälk für seine Kammern in den Wassern festigt, der sich als Wagen Wolken ausersieht, einherfährt auf des Windes Flügeln,
4. der sich die Winde macht zu seinen Boten, zu seinen Dienern Feuerflammen,
5. der auch die Erde fest auf ihre Pfeiler stellte, so daß sie nie und nimmer wankt.
6. Einst hat die Urflut sie bedeckt wie ein Gewand, selbst auf den Bergen standen Wasser.
7. Vor deinem Scheltwort flohen sie, vor deiner Donnerstimme wichen sie erschreckt.
8. Hatten sie die Berge erstiegen, so sanken sie ab in die Täler, an den Ort, den du ihnen bestimmtest.
9. Eine Grenze hast du gesetzt, die dürfen sie nicht überschreiten; sie dürfen nie wieder die Erde bedecken.
10. Du bist es, der in die Täler Quellen entsendet; zwischen den Bergen rieseln sie hin.
11. Allen Tieren des Feldes spenden sie Trank, die wilden Esel löschen ihren Durst.
12. Daneben nisten die Vögel des Himmels; sie singen ihr Lied aus den Zweigen.
13. Du bist es, der die Berge tränkt aus seinen Kammern. Vom Segen deiner Schöpfungswerke wird die Erde satt.
14. Gras läßt du sprossen für das Vieh, Gewächse für die Feldarbeit des Menschen, um Brot aus der Erde hervorzubringen
15. und Wein, der das Herz des Menschen erfreut; daß vom Öl das Antlitz erglänze und Brot das Menschenherz stärke.
16. Die Bäume des Herrn trinken sich satt, die Zedern des Libanon, die er gepflanzt.
17. Dort nisten die Vögel, der Storch, der auf Zypressen sein Nest hat.
18. Die hohen Berge gehören dem Steinbock, Felsen bieten den Klippdachsen Zuflucht.
19. Du bist es, der den Mond erschuf zum Zeitenmaß; die Sonne kennt die Stunde ihres Untergangs.
20. Schickst du Finsternis, so wird es Nacht. In ihr schleicht alles Waldgetier umher.
21. Die Löwen brüllen nach Raub; sie verlangen von Gott ihre Nahrung.
22. Strahlt die Sonne auf, dann verkriechen sie sich und lagern in ihren Höhlen.
23. Nun geht der Mensch an seine Arbeit und an sein Tagewerk bis gegen Abend.
24. Wie zahlreich sind doch deine Werke, Herr! Sie alle schufest du in Weisheit, die Erde ist erfüllt von deinem Eigentum.
25. Da ist das Meer, so groß und weltumfassend, darin Gewimmel ohne Zahl: Lebewesen, klein und groß!
26. Schiffe ziehen dort einher, der Seedrache, den du geformt, damit er darin spiele.
27. Sie alle warten auf dich, daß du ihnen Speise gebest zur rechten Zeit.
28. Gibst du ihnen, so sammeln sie ein, öffnest du deine Hand, so werden sie satt an Gutem.
29. Verbirgst du dein Antlitz, dann werden sie erschüttert; ziehst du ihren Odem zurück, dann verscheiden sie und kehren zu ihrem Staub zurück.
30. Sendest du deinen Odem aus, so werden sie wieder erschaffen, und du erneuerst die Fläche der Erde.
31. Ewig währe der Ruhm des Herrn! Es freue sich der Herr an seinen Werken!
32. Er blickt auf die Erde, - da zittert sie; er berührt die Berge, - da rauchen sie.
33. Dem Herrn will ich singen mein Leben lang, meinen Gott lobpreisen, solange ich bin!
34. Möge ihm meine Betrachtung gefallen! Ich selbst finde meine Freude im Herrn.
35. Von der Erde sollen die Sünder verschwinden, und Gottlose soll es nicht mehr geben! – Preise, meine Seele, den Herrn! – Hallelujah!

Nur für Vers 35 gibt es keinerlei Entsprechung bei Echnaton.
 
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