Seit 1880 ist eine bronzezeitliche Kultur im südlichen Spanien bekannt, deren Herkunft, Umfang und Untergang ein aktueller Forschungsgegenstand der Archäologie ist: die El-Argar-Kultur.
Die Größe der Siedlungen, die Befestigungsanlagen und die Paläste sind von einer Art und Größe, wie man sie aus dieser Zeit - ca. 2000
v.u.Z. - sonst nur im östlichen Mittelmeerraum kennt.
Die Bedeutung dieser Kultur lag im Schürfen von Silber, das möglicherweise in den Osten exportiert wurde.
Ob ihre Träger aus dem Osten nach Spanien eingewandert waren, muß noch durch genetische Untersuchungen geklärt werden. (Das Klima in Südspanien ist der Erhaltung genetischen Materials nicht günstig.)
Ab ca. 1750
v.u.Z. verschlechterte sich die Ernährungslage der El-Argar-Leute, und nach 1550 sind keine Funde mehr nachweisbar.
Möglicherweise hängt der Untergang dieser Kultur mit exzessiver Rodung von Wäldern und daraus resultierender Bodenerosion zusammen.
Spuren einer von außen einwirkenden Gewalt gibt es nicht.
(Spektrum Geschichte 04.20, S. 44-51)