α β γ δ ε ζ η θ ι κ λ μ ν ξ ο π ρ ς σ τ υ φ χ ψ ω Α Β Γ Δ Ε Ζ Η Θ Ι Κ Λ Μ Ν Ξ Ο Π Ρ C Σ Τ Υ Φ Χ Ψ Ω Ἷ Schließen Bewegen ?
Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Die zwiefach zerstörte Stadt #2 (473 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 06.10.2020 um 16:51 Uhr (Zitieren)
Es gab einen zweiten Anlauf:
Achtundfünfzig Jahre später siedelten sich dort Thessaler an, doch wurden sie kurz danach, und zwar zu der Zeit, die wir eben behandeln, von den Krotoniaten vertrieben.

Es währte nicht lange, da wurde die Stadt an einen anderen Platz verlegt und erhielt auch einen neuen Namen; Gründer aber waren Lampon und Xenokritos. Die näheren Umstände, unter denen das geschah, waren folgende:
Die zum zweiten Male aus ihrer Heimatstadt verjagten Sybariten schickten Gesandte zu den Lakedaimoniern und Athenern nach Griechenland mit der Bitte, sie bei der Rückkehr zu unterstützen und sich an der Besiedelung zu beteiligen.

Während die Lakedaimonier ihnen kein Gehör schenkten, versprachen ihnen die Athener ihre Mithilfe. Sie bemannten zehn Schiffe und schickten sie unter Führung des Lampon und Xenokritos aus; des weiteren ließen sie an die peloponnesischen Städte wegen der Koloniegründung eine Bekanntmachung ergehen, wonach jeder, der da wolle, sich daran beteiligen könne.

Und viele folgten der Aufforderung und empfingen von Apollon das Orakel, wonach sie eine Stadt an der Stelle gründen sollten, die sie bewohnen könnten, „trinkend in Maßen das Wasser, doch maßlos essend vom Brote [μέτρῳ ὕδωρ πίνοντες, ἀμετρὶ δὲ μᾶζαν ἔδοντες]“. Und so landeten sie denn in Italien, begaben sich nach Sybaris und suchten nach dem Orte, den zu besiedeln ihnen der Gott aufgetragen hatte.

Unweit von Sybaris fanden sie denn auch eine Quelle namens Thuria, die ein ehernes Rohr besaß, welches die Bewohner des Landes Medimnos hießen. Die Siedler glaubten, daß dies der vom Gotte bezeichnete Platz sei, umgaben ihn daher mit einer Mauer und gründeten eine Stadt, der sie nach der Quelle den Namen Thurioi gaben.

Die Stadt selbst teilten sie der Länge [nach] durch vier Straßen, von denen sie die erste Herakleia, die zweite Aphrodisia, die dritte Olympias und die vierte Dionysias benannten; in der Breite teilten sie die Siedlung in drei Straßen, von denen die erste die Bezeichnung Heroa, die zweite Thuria und die letzte Thurina erhielt. Da die Quartiere mit ihren Häusern bedeckt waren, erschien die Stadt wohl angelegt.

(Diodoros: Griechische Weltgeschichte. Buch XI-XIII. Übersetzt von Otto Veh. Stuttgart 1998, S. 108-110)
 
Antwort
Titel:
Name:
E-Mail:
Eintrag:
Spamschutz - klicken Sie auf folgendes Bild: Wasserfall

Aktivieren Sie JavaScript, falls Sie kein Bild auswählen können.