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Altgriechisch Wörterbuch - Forum
Diodor über Dionysos #2 (537 Aufrufe)
Γραικύλος schrieb am 26.10.2020 um 16:16 Uhr (Zitieren)
Nachdem Dionysos in Nysa von den Nymphen aufgezogen worden war, soll er den Wein erfunden und die Menschen den Weinbau gelehrt haben. Er besuchte beinahe die ganze bewohnte Erde, kultivierte viel Land und empfing daher aus aller Menschen Hand die höchsten Ehren. Auch erfand er das aus Gerste gewonnene Getränk, das von einigen Zythos genannt wird und dem Duft des Weins nur wenig nachsteht. Dessen Herstellung lehrte Dionysos jene Menschen, die ein Land, ungeeignet für Weinbau, bewohnen.

Er führte überdies mit sich ein Heer nicht nur aus Männern, sondern auch aus Frauen umher und bestrafte die ungerechten und gottlosen Leute [τοὺς ἀδίκους καὶ ἀσεβεῖς τῶν ἀνθρώπων]. Als Dankgeschenk an sein Geburtsland befreite er sämtliche Städte in Boiotien und gründete eine Stadt, deren Name Freiheit bedeutete und die er Eleutherai hieß.

3. Dionysos zog dann gegen Indien zu Felde und kehrte erst im dritten Jahr nach Boiotien zurück. Dabei brachte er eine Menge an Beutestücken mit und war der allererste, der auf einem indischen Elephanten einen Triumph feierte.
Und zur Erinnerung an seinen Feldzug in Indien veranstalteten die Boioter, dazu die anderen Griechen und Thraker jedes zweite Jahr Opfer für Dionysos und glauben, daß der Gott in dieser Zeit den Menschen erscheine.

Infolgedessen tun sich auch in vielen griechischen Städten alle zwei Jahre [διὰ τριῶν ἐτῶν] bakchantische Haufen von Frauen [βακχεῖά τε γυναικῶν] zusammen[,] und Mädchen pflegen Thyrsosstäbe zu tragen und in stürmische Begeisterung auszubrechen; dem Gotte zu Ehren rufen sie dabei „Euai“. Indessen bringen die Frauen gruppenweise dem Gotte Opfer dar, begehen das Bakchosfest und preisen allgemein die Anwesenheit des Dionysos, indem sie so die Mainaden nachahmen, die nach geschichtlicher Überlieferung von alters her den Gott begleiten.

Er bestrafte aber auch über die ganze bewohnte Erde hin viele andere Menschen, die als gottlos galten; die bekanntesten waren Pentheus und Lykurgos. Da nun aber die Entdeckung des Weines und sein Geschenk den Menschen Genuß im höchstem Maße bereitet und zwar sowohl wegen der Freude, die vom Trinken ausgeht [διά τε τὴν ἡδονὴν τὴν ἐκ τοῦ ποτοῦ], als auch wegen der vermehrten Kraft, welche die Körper der Weintrinker überkommt, so sagen, wie es heißt, wenn bei Mahlzeiten ungemischter Wein gereicht wird, die Leute dazu: „Der guten Gottheit!“ [προσεπιλέγειν ἀγαθοῦ δαίμονος] Kredenzt man aber nach dem Mahl mit Wasser gemischten Wein, dann rufen sie: „Dem Retter Zeus!“ [Διὸς σωτῆρος ἐπιφωνεῖν] Denn der Genuß von ungemischtem Wein versetzt in Zustände von Wahnsinn, mischt man dagegen den Wein mit Regenwasser von Zeus, dann bleiben Freude und Vergnügen bestehen und die schädlichen Folgen von Wahnsinn und Benommenheit werden hintangehalten.

(IV 2,5 - 3,4)
 
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