Γραικύλος schrieb am 09.11.2020 um 13:35 Uhr (Zitieren)
Über den Kaiser Valentinian I. (reg. 364 – 375 u.Z.) berichtet Ammianus Marcellinus (XXIX 3,9):
Re: Die blutige Unschuld
filix schrieb am 09.11.2020 um 15:50 Uhr (Zitieren)
"Micam auream" (Goldkrümel), oder? "Kleinchen" ist als Hypokoristikum auch schon ziemlich in die Jahre gekommen, zudem m.E. nicht ganz treffsicher, hieß doch ein Speisesaal Domitians im Volksmund so.
Re: Die blutige Unschuld
Γραικύλος schrieb am 09.11.2020 um 17:42 Uhr (Zitieren)
Erstmal, klar: Micam aueram --> Micam auream
Dann: Weil "Krümel" im Deutschen in der Regel maskulin ist, paßt es m.E. nicht gut auf ein Weibchen.
Das "Kleinchen" (in der Tat etwas unmodern) ist wenigstens ein Neutrum. Geht auch "Goldkrümelchen"?
In der lateinischen Vorlage sind jedenfalls beide Namen feminin.
Re: Die blutige Unschuld
filix schrieb am 09.11.2020 um 20:25 Uhr (Zitieren)
Den lat. Ausdrücken sieht man in der Tat nicht unbedingt an, ob hier eine hyperkoristische Verwendung vorliegt, zu welcher Annahme wenigstens bei „mica aurea“ die Übersetzung verleitet. Für diesen Fall herrscht zwar im Dt. gerade unter den populärsten Bezeichnungen keine strenge Kongruenz von Genus und Sexus (Hase, Schatz, Liebling, Engel), aber natürlich spricht onomastisch nichts gegen Goldkrümelchen für die Menschenfleisch fressende Bestie.