Das bekannt "Dum spiro spero" wird gerne auf Cicero zurückgeführt (und dann noch fortgesetzt: "... dum spero amo, dum amo vivo" - was für Cicero doch entschieden zu niedlich ist).
In Wahrheit ist es unbekannten, jedenfalls sehr viel späteren Ursprungs.

Die Stellen bei antiken Autoren, die ähnliches aussagen, sind die folgenden:

1. Theokrit

ἐλπίδες ἐν ζωοῖσιν, ἀνέλπιστοι δὲ θανόντες.
Hoffnung wohnt bei den Lebenden, hoffnungsberaubt sind die Toten.

(IV 42)


2. Menander

ἄνθρωπος ἀτυχῶν σῴζεθ‘ ὑπὸ τῆς ἐλπίδος.
Ein Mensch erhält im Unglück von der Hoffnung sich.

(Monosticha 30 J)


3. Terenz

Modo liceat vivere, est spes.
Behalten wir das Leben nur, so hoff ich.

(Heautontimoroumenos V. 981)


4. Cicero

Ut aegroto, dum anima est, spes esse dicitur.
Man sagt, solange ein Kranker noch atmet, bestehe noch Hoffnung für ihn.

(Epistulae ad Atticum IX 11 (10), 3)


5. Seneca

Omnia, inquit, homini, dum uiuit, speranda sunt.
... antwortete er: „Alles muß der Mensch, solange er lebt, erhoffen.“

(Epistulae ad Lucilium LXX 6)


6. Carmina Priapea

Dum vivis, sperare licet.
Doch so lang du lebst, ist Hoffnung auch.

(80, 9)


7. Ausonius

Spes nullo finita aevo.
Die Hoffnung endet zu keiner Zeit.

(Technopaegnia 3, 3)