Γραικίσκος schrieb am 24.10.2009 um 16:14 Uhr (Zitieren)
(Plutarch, Über die späte Strafe der Gottheit, 15)
Die Stadt, der Staat - ein Ding? So wäre selbst der Widerstandskämpfer mitverantwortlich?
Man sieht, wie hier das Problem, was 'ein Ding' sei, relevant wird.
Re: Plutarch über Kollektivschuld
Γραικίσκος schrieb am 24.10.2009 um 21:25 Uhr (Zitieren)
Soll man Plutarchs These auf alle Bewohner einer Stadt bzw. eines Staates beziehen? Auch auf die Metoiken, die Frauen und die Sklaven? D.h. auch nicht Nichtbürger?
Immerhin werden sie ja vom Zorn der Götter u.U. mitgetroffen. Sie nehmen aber an den Entscheidungen der Stadt keinen Anteil, welche den Zorn der Götter verursachen.
Re: Plutarch über Kollektivschuld
ανδρέας schrieb am 25.10.2009 um 17:14 Uhr (Zitieren)
Heute wird der Begriff der Kollektivschuld aber meist abgelehnt und auf individuelle Schuld abgestellt (mitgehangen mitgefangen?, Sippenhaft usw.).
Plutarchs Vorstellung unterstützt m.E. den Nationalstaat.
>>> es trägt für alles, was es als Kollektivwesen (οἰκεῖον) tut oder getan hat, die Schuld und das Verdienst, solange die Gemeinsamkeit, welche die Einheit schafft und durch ihre Verflechtungen zusammenknüpft, diese Einheit aufrechterhält. >>>
Da scheint mit die differenzierte Sichtweise (Pluralismus) ein echter Fortschritt zu sein.